FDP vs. Fridays for Future: Autobahnbau beschleunigen?

    FDP vs. Fridays for Future:Autobahnbau beschleunigen?

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    Annika Ritmmann und Lukas Köhler vor einer Autobahn

    Klimaaktivisten demonstrieren, der Verkehrsminister blockiert das Verbrenner-Aus und will den Autobahnbau beschleunigen. ZDFheute live diskutiert über die Zukunft des Autos.

    Autobahnausbau: Bremsen oder beschleunigen? - Das passiert bei ZDFheute live  

    Fridays for Future demonstrieren einmal mehr für die Verkehrswende. Denn auf unseren Straßen fahren immer mehr Autos und LkW, die CO2-Reduktionsziele erreicht Deutschland gerade in diesem Bereich nicht. Aber Verkehrsminister Wissing von der FDP fordert einen beschleunigten Autobahnbau und legt eine Studie vor, die noch mehr Auto- und LkW-Verkehr prognostiziert.
    Außerdem sorgt Wissing dafür, dass eine EU-Abstimmung zum Verbrenner-Aus vertagt wird. Die hätte ein pauschales Verbot neuer Autos mit Verbrenner-Motor ab 2035 festgeschrieben. Die Liberalen fordern stattdessen eine Ausnahme für Fahrzeuge, die mit synthetischen Kraftstoffen betrieben werden, sogenannten E-Fuels. Ohne einen Vorschlag der EU wie auch diese Kraftstoffe nach 2035 in Verbrennungsmotoren eingesetzt werden können, könne Deutschland dem Vorhaben nicht zustimmen, so Wissing. 
    Auch in anderen Punkten gibt es in der Ampelkoalition Streit über die Zukunft der deutschen Verkehrspolitik. So fordert Verkehrsminister Wissing den beschleunigten Ausbau von 144 Autobahn-Projekten, die Grünen sind dagegen, fordern stattdessen den Ausbau des Schienennetzes. Laut Prognosen des Verkehrsministeriums wird es bis Mitte des Jahrzehnts im Güterbereich einen Zuwachs der Verkehrsleistung von 46 Prozent geben, das Auto dominiere dabei weiterhin den Personenverkehr. Ein Ausbau von Autobahnen sei damit unumgänglich. 
    Soll Deutschland den Autobahnausbau bremsen, um beim Klimaschutz voranzukommen? Oder ist der Ausbau unumgänglich, um noch mehr Staus und Emissionen zu vermeiden? Schaffen wir den Umstieg zur klimaneutralen Mobilität oder geht das nur mit weniger Autos? Darüber diskutiert Alica Jung bei ZDFheute live mit Annika Rittman von Fridays for Future und Lukas Köhler, stellvertretender Fraktionschef der FDP. Verkehrsforscherin Prof. Meike Jipp erklärt, was Deutschland für die Verkehrswende tun muss.

    Der Verkehr in Deutschland 

    Es gibt 830.000 Kilometer Straße in Deutschland, davon sind 13.155 Kilometer Autobahnen. Und immer mehr Autos rollen über die Straßen: Heute sind rund 48 Millionen PKW zugelassen. Innerhalb der letzten Jahre nahm der Kraftfahrzeugbestand kontinuierlich zu.
    Im Jahr 2019 haben die Deutschen 755 Milliarden Kilometer mit dem Auto zurückgelegt – das ist 5.000 Mal die Strecke von der Erde zur Sonne. Mittlerweile stehen Berufspendler auf das Jahr gerechnet bis zu drei Tage im Stau. Auch immer mehr junge Menschen geben an, auf ihr Auto angewiesen zu sein. Nach Angaben des TÜV-Verbands wurden 2022 so viele Führerscheinprüfungen abgelegt wie nie zuvor. Prognosen von Verkehrsforschern zufolge werden diese Zahlen in den nächsten Jahren sogar noch weiter steigen.  
    Doch betrachtet man die Zahlen der Pariser Klimaziele, wird schnell deutlich: Wenn wir diese bis 2030 tatsächlich erfüllen wollen, muss sich noch einiges ändern – vor allem im Bereich Verkehr und Mobilität. Der Verkehr alleine ist für 147 Millionen Tonnen Treibhausgase verantwortlich und macht damit einen Anteil von rund 20 Prozent am deutschen CO2-Ausstoß aus. Bis 2030 müssen laut den Klimazielen die Emissionen auf 85 Millionen Tonnen gesenkt werden.
    Mit Material von ZDF, Reuters, afp und dpa.

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