Waffenlieferungen für Ukraine: Was bringen die westlichen Panzer?
Waffenlieferungen in die Ukraine :Was bringen die westlichen Panzer?
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Nach monatelangen Debatten liefert der Westen nun auch Panzer in die Ukraine. Sicherheitsexpertin Dr. Ulrike Franke ordnet bei ZDFheute live die neuen Waffenlieferungen ein.
So verändern die Panzerlieferungen aus Deutschland, Frankreich und den USA den Ukrainekrieg
Die Erleichterung in Kiew ist groß: Nach monatelangem Zögern liefern die USA und Deutschland nun Schützenpanzer des Typs "Bradley" und "Marder" in die Ukraine. Zuvor hatte Frankreich die Lieferung von "AMX-10 RC" Spähpanzern zugesagt. Die Bundesregierung kündigte neben der Lieferung von 40 Marder-Panzern auch ein weiteres Patriot-Flugabwehrsystem für die Ukraine an. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj spricht von einer "sehr wichtigen Entscheidung" und bedankt sich bei Bundeskanzler Olaf Scholz mit einem Tweet auf Deutsch.
Selenskyj dankt Scholz für militärische Unterstützung
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Die Ukraine drängt schon seit längerer Zeit auf die Lieferung schwererer Waffen inklusive Kampfpanzern. Auch innerhalb der Ampel-Koalition werden bereits seit Langem weitere Waffenlieferungen gefordert. Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), teilte über Twitter mit, es sei "eine große Erleichterung", dass "die Bundesregierung und speziell das Kanzleramt den Weg endlich frei machen für Panzerlieferungen. Es kommt sehr spät, aber nicht zu spät". Strack-Zimmermann kündigte jedoch an, "nicht locker" lassen zu wollen: "Nach dem Marder kommt der Leopard", schrieb die Verteidigungspolitikerin mit Blick auf den gleichnamigen deutschen Kampfpanzer. Im ARD-Morgenmagazin forderte Grünen-Politiker Anton Hofreiter ebenfalls Lieferungen des Kampfpanzers "Leopard 2". Professor Carlo Masala von der Universität der Bundeswehr in München sieht in der Entscheidung, Marder-Panzer zu liefern, einen Tabubruch: Die "selbstgesteckte Linie der westlichen Staaten, keine modernen, westlichen, gepanzerten Systeme zu liefern" sei gefallen.
Doch was bringen diese Panzer? Wie verändern die Lieferungen aus Deutschland, Frankreich und den USA den Krieg in der Ukraine? Sicherheitsexpertin Dr. Ulrike Franke, ZDF-Korrespondentin Phoebe Gaa und ZDF-Reporter Timm Kröger sprechen bei ZDFheute live über die neuen Waffenlieferungen.
Darunter verstehen die wissenschaftlichen Dienste des Bundestags ein Gefährt mit Gleiskettenantrieb und einer "sehr leistungsfähigen Kanone als Hauptbewaffnung in einem um 360 Grad drehbaren Geschützturm". Der Kampfpanzer ist demnach auf dem Schlachtfeld das "am besten gepanzerte Fahrzeug". Beispiele für den im Englischen Main Battle Tank (MBT) genannten Typ sind der deutsche Leopard 2, der US-amerikanische M1 Abrams, der britische Challenger 2 oder der französische Leclerc.
Diese Fahrzeuge sind nach Definition des Bundestags keine Kampfpanzer. Trotzdem kommen sie an vorderster Front zum Einsatz und bieten einen fast annähernd gleichen Schutz. Soldaten können im Gefecht geschützt durch die Panzerung aus dem Fahrzeug heraus schießen. Die im Englischen Infantry Fighting Vehicle (IFV) genannten Gefährte sind meist mit leichter Kanone und immer öfter mit panzerbrechenden Lenkflugwaffen bestückt. Die Bundeswehr nutzt die Modelle Marder und Puma.
Dabei handelt es sich dem Bundestag zufolge um schnelle, kleine, geräuscharme und nur leicht bewaffnete Fahrzeuge, die meist als Radpanzer gebaut werden. Unter dem Motto "Sehen, ohne gesehen zu werden" wird etwa der Spähwagen Fennek bei der Bundeswehr eingesetzt. Diese Definition widerspricht dem Panzermodell, das Frankreich an die Ukraine liefern will und ebenfalls als "Spähpanzer" bezeichnet wird. Tatsächlich ist besagter AMX-10 RC ein Radpanzer mit großer Kanone.
Auch die Opposition fordert Entscheidungen zur Lieferung von Leopard-Panzern. "Wir sehen, dass die ukrainischen Soldaten zur Selbstverteidigung diese Waffen schlichtweg brauchen", sagte der CSU-Landesgruppenchef im Bundestag, Alexander Dobrindt, zu RTL/ntv. Es müsse jetzt auch über die weiteren Schritte entschieden werden.
SPD-Außenexperte Nils Schmid hingegen sieht Lieferungen von Kampfpanzern in die Ukraine kritisch. Der Ruf der Ukraine nach Leopard-Panzern sei völlig nachvollziehbar. "Wir haben aber zusammen mit den anderen Verbündeten festgelegt, dass wir jeden Schritt des Eskalationspotenzials neu bewerten wollen."