Militärbasen in Russland im Visier?

    Weitreichende westliche Raketen :Militärbasen in Russland im Visier?

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    Nico Lange, ATACMS Rakete

    Seit Monaten fordert die Ukraine eine Freigabe westlicher Raketen gegen Russlands Militärbasen. Zustimmung der USA und Großbritannien deutet sich an. ZDFheute live ordnet ein

    Neue Ukraine-Strategie: Russlands Militärbasen im Visier? | Militärexperte Lange bei ZDFheute live

    In ihrem Verteidigungskrieg gegen Putins Truppen greift die ukrainische Armee zunehmend auch militärische Ziele in Russland an – meist mit eigenen Drohnen. Denn Russland startet seine verheerenden Luftangriffe meist aus dem eigenen Land. Um dagegen etwas ausrichten zu können, drängt Kiew seine westlichen Verbündeten schon länger, mit den gelieferten Raketen auch Ziele im russischen Hinterland angreifen zu dürfen. Bislang gelten Einschränkungen für solche weiterreichenden Waffen.
    Diese Forderung erneuerte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selensksyj am Mittwoch bei einem Treffen mit US-Außenminister Antony Blinken und dessen britischem Amtskollegen David Lammy in Kiew. ATACMS-Raketen aus US-Produktion und britische Storm Shadows sind für die Ukraine besonders wichtig. Zwar gab es keine eindeutige Freigabe für diese Waffen. Beide Außenminister signalisierten jedoch, dass daran gearbeitet werde.
    Derweil stehen Kiews Truppen militärisch weiter unter Druck. Laut Kreml hat die russische Armee mehrere Dörfer in der Region Kursk zurückerobert. Von einer russischen Gegenoffensive sprach auch Präsident Selenskyj. Diese Reaktion entsprecheche jedoch "dem ukrainischen Plan". Weitere Details nannte er nicht. Außerdem rücken Putins Truppen weiter auf die Stadt Pokrowsk in der ukrainischen Region Donezk vor. Dort gibt es nach russischen Angriffen laut zuständigem Gouverneur keine reguläre Trinkwasserversorgung mehr. Pokrowsk ist eine der wichtigsten Verteidigungsstellungen der Ukraine.
    Was würde die Freigabe für westliche Langstreckenraketen für die Ukraine militärisch bedeuten? Wie reagiert der Kreml?  Und wie ist die Lage an den Frontabschnitten in den Regionen Kursk und Donezk? Darüber spricht Philip Wortmann bei ZDFheute live mit dem Militärexperten Nico Lange und Moskau-Korrespondent Armin Coerper.

    Reaktionen aus Russland

    Kreml-Sprecher Dmitri Peskow betonte, dass Russland volle Waffenarsenale habe, die für die Fortsetzung des Krieges gegen die Ukraine notwendig seien. In einer Ansprache machte er außerdem deutlich, dass er mit einer Freigabe westlicher Waffen für die Ukraine rechne. "Höchstwahrscheinlich sind all diese Entscheidungen schon gefallen", sagte er als Reaktion auf den Besuch von Blinken und Lammy in Kiew. Er kündigte eine entsprechende Reaktion Moskaus an, nannte aber keine Details. Russland betont immer wieder, dass auch westliche Waffenlieferungen der Grund für den andauernden Krieg gegen die Ukraine seien.
    Präsident Wladimir Putin sprach am Mittwoch außerdem von möglichen Ausfuhrbeschränkungen auf Metalle, darunter Uran, Titan und Nickel. Russland zählt zu den größten Produzenten solcher für den Welthandel wichtiger Metalle und exportiert nach wie vor große Mengen in westliche Länder. Putin verwies auch auf Erdgas, Diamanten und Gold.
    Mit Material von ZDF, dpa, AFP

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