Nordstream-Explosion: Ukrainische Beteiligung vermutet

    Nordstream-Explosion:Ukrainische Beteiligung vermutet

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    Das Nord Stream 1-Gasleck in der Ostsee, fotografiert von dem Satelliten Pléiades Neo.

    Die Spuren zu der Nord-Stream-Explosion führen einem Medienbericht zufolge in die Ukraine. ZDFheute live ordnet die Ermittlungen ein.

    Ermittlungen führen in die Ukraine – Was passiert bei ZDFheute live?

    26. September 2022: Explosionen in der Ostsee reißen Lecks in die Gas-Pipelines Nord Stream 1 und Nord Stream 2. Drei der vier Röhren werden stark beschädigt. Schnell ist die Rede von Sabotage, über die Drahtzieher gibt es viele Spekulationen. Jetzt ist Ermittlern offenbar ein Durchbruch gelungen: Laut Recherchen des ARD-Hauptstadtstudios, des ARD-Politikmagazins Kontraste, des SWR und der ZEIT führen Spuren in die Ukraine. Demnach sollen sechs Personen von Rostock aus mit einer Jacht in See gestochen sein, um den Anschlag auf die Pipelines zu verüben. Das pikante: Die Firma mit Sitz in Polen, bei der das Boot gemietet wurde, gehört offenbar zwei Ukrainern. Nach einem Bericht der New York Times hat auch die US-Regierung Informationen, dass eine pro-ukrainische Gruppe hinter der Sprengung der Pipelines stecken könnte. 
    Allerdings wird in Sicherheitskreisen wohl nicht ausgeschlossen, dass es sich auch um eine False-Flag-Operation handeln könnte – die Spur somit absichtlich in die Ukraine führen soll.  
    Wie ist der Stand der Ermittlungen? Wie wahrscheinlich ist die Theorie einer False-Flag-Operation und welchen Nutzen hätte ukrainische Täter gehabt? Darüber sprechen wir bei ZDFheute live mit unserem USA-Korrespondenten Elmar Theveßen und ZDF-Hauptstadtkorrespondentin Shakuntala Banerjee. Außerdem dabei: Fregattenkapitän Göran Swistek. Er ist Experte für Maritime Sicherheit bei der Stiftung Wissenschaft und Politik.

    International laufende Ermittlungen

    Die US-Regierung vermutet, dass eine pro-ukrainische Gruppe hinter der Explosion auf die Nord-Stream-Pipeline steckt. Das berichtet die New York Times und beruft sich auf inländische Geheimdienste. Es gebe jedoch keine Beweise, dass der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj oder sein enges Umfeld beteiligt waren. Wer für die Anschläge bezahlt oder sie in Auftrag gegeben hat ist unklar. Es gebe aber Hinweise darauf, dass die Gruppe den russischen Präsidenten Wladimir Putin ablehne und sich aus ukrainischen oder russischen Staatsbürgern zusammensetzt.  
    Auch Schweden, Dänemark und Deutschland hatten vor wenigen Tagen den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen über laufende Ermittlungen informiert, jedoch ohne Ergebnisse. Ein Regierungssprecher in Berlin teilte mit, dass die Generalbundesanwaltschaft seit Anfang Oktober 2022 ermittle. 
    Mit Material von ZDF, rtz & afp.

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