Erdoğan droht mit militärischer Einmischung
Der türkische Präsident
Recep Tayyip Erdoğan hat eine militärische Einmischung seines Landes in den Krieg in Nahost ins Spiel gebracht. Bei einer Veranstaltung seiner Partei AKP
drohte er Israel.
Der türkische Präsident bezog sich dabei auf frühere Konflikte. "So wie wir in Berg-Karabach reingegangen sind, so wie wir in
Libyen reingegangen sind, werden wir mit ihnen dasselbe tun", sagte Erdoğan. Eine Antwort folgte prompt. Der israelische Außenminister Katz schrieb auf X: "Erdoğan tritt in die Fußstapfen von Saddam Hussein und droht mit einem Angriff auf Israel."
Vergeltungsschläge gegen die Hisbollah
Israels Regierung bereitet sich derweil nach dem Raketenangriff auf den von Israel annektierten Golanhöhen auf weitere Vergeltungsschläge gegen die Hisbollah im Libanon vor. Das Sicherheitskabinett ermächtigte Regierungschef Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Joav Galant, "über die Art und Weise und den Zeitpunkt des Vorgehens gegen die Terrororganisation Hisbollah zu entscheiden".
Am Samstag waren bei einem Raketenangriff in der Ortschaft Madschdal Schams mindestens zwölf Menschen getötet worden.
Krieg in Nahost: Mit der Terrorattacke der Hamas ist der Konflikt eskaliert. Israel greift infolgedessen Ziele im Gazastreifen an. Aktuelle Nachrichten und Hintergründe.
Wie ernst müssen die Aussagen der Türkei genommen werden? Warum droht Erdoğan gerade jetzt? Was bedeutet das für die ohnehin angespannte Lage in
Nahost? Und wie wird Israel gegen Hisbollah vorgehen? Darüber spricht Philip Wortmann bei ZDFheute live mit ZDF-Reporterin Alica Jung in Israel, mit dem Nahost-Experten Fabian Hinz und dem Leiter der Heinrich-Böll-Stiftung in Istanbul, Dawid Bartelt.
Beziehung zwischen Israel und Türkei auf Tiefpunkt
Seit Beginn des Gaza-Kriegs haben sich die Beziehungen zwischen
Israel und der
Türkei drastisch verschlechtert. Erdoğan nannte die Hamas eine "Befreiungsorganisation" und verglich Israels Regierungschef Netanjahu mit Adolf Hitler.
Mitte Juli erklärte Erdoğan, sein Land wolle Kooperationen zwischen der
Nato und dem Partner Israel künftig nicht mehr zustimmen, bis in den palästinensischen Gebieten nachhaltiger Frieden geschaffen werde.