Entscheidet Hurrikan "Milton" die Wahl?

    Extremwetter im US-Wahlkampf:Entscheidet Hurrikan "Milton" die Wahl?

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    ZDFheute live: Entscheidet Hurrikan "Milton" den US-Wahlkampf?

    Florida wartet auf den nächsten Tropensturm. Ex-Präsident Trump nutzt die Naturkatastrophe für seine Kampagne gegen Harris. Mit Erfolg? ZDFheute live analysiert.

    Hurrikan "Milton" steuert auf die Ostküste der USA zu, Millionen Menschen bringen sich in Sicherheit. US-Präsident Biden hat bereits den Notstand für den Bundestaat Florida ausgerufen. Die Naturkatastrophe wird knapp einen Monat vor der US-Wahl auch zum Wahlkampfthema. Der ehemalige US-Präsident und Kandidat der Republikaner Trump wirft dem amtierenden Präsidenten Biden und der Vize-Präsidentin Harris vor, nicht ausreichend reagiert zu haben. Außerdem verbreitete er die Verschwörungstheorie, dass Katastrophenhilfen an Migranten weitergeleitet würden, um diese Personen illegal zur Stimmabgabe für Demokraten in der kommenden Wahl zu bewegen. 

    Biden und Harris verurteilen die Aussagen Trumps

    Biden verurteilte Trumps Äußerungen am Dienstag als "unamerikanisch". Menschen würden in die Irre geführt und in Panik versetzt. Harris kritisierte Trump ebenfalls scharf für seine Äußerungen in Bezug auf die Katastrophenhilfe.

    Es ist der Gipfel der Verantwortungslosigkeit und, offen gesagt, der Gefühllosigkeit

    Kamala Harris

    Das sagte sie in einer US-Talkshow. Menschen verlören ihr Zuhause und Trump nutze die Situation für politische Spielchen.
    Wie bedeutend ist der Hurrikan "Milton" für den amerikanischen Wahlkampf? Wie verbreitet sind Trumps Verschwörungstheorien? Können die Folgen des Hurrikans über den Einzug ins Weiße Haus entscheiden? Darüber spricht Jessica Zahedi bei ZDFheute live mit David Sauer und US-Politologe Peter Sparding von der Denkfabrik "Center for the Study of the Presidency and Congress" (CSPC).

    Vorheriger Hurrikan "Helene"

    Erst vor knapp zwei Wochen war Hurrikan "Helene" auf die Nordwestküste Floridas getroffen und hatte schwere Verwüstungen hinterlassen. Laut Medienberichten kamen mehr als 200 Menschen in mehreren Bundesstaaten ums Leben. Sorge bereiteten den Behörden bisher nicht geräumte Trümmer, die Sturm "Helene" bei seinem Durchzug hinterlassen hatte. Befürchtet wird, dass herumliegender Schrott in bereits verwüsteten Gebieten sich mit dem nächsten Sturm in tödliche Geschosse verwandeln könnte.

    Trump befeuert Verschwörungstheorien

    Trump nutzte die Katastrophe für seinen Wahlkampf und kritisierte Präsident Biden sowie Vizepräsidentin Harris dafür, nicht ausreichend reagiert zu haben. Bei Wahlkampfveranstaltungen befeuerte er außerdem Verschwörungstheorien.
    Es sei nicht ungewöhnlich, dass Naturkatastrophen Gerüchte befeuerten, zitierten US-Medien die Chefin der US-Katastrophenschutzbehörde Fema, Deanne Criswell. Mit dem aktuellen Ausmaß habe sie aber nicht gerechnet: "Es ist das Schlimmste, was ich je erlebt habe". Menschen in den betroffenen Gebieten würden durch kursierende Gerüchte davon abgehalten, Hilfe zu suchen. Deshalb hat die Behörde eine Webseite eingerichtet, auf der Falschnachrichten widerlegt werden (Hurricane Rumor Response | FEMA.gov).
    Unter anderem kursiert das Gerücht, die Katastrophenschutzbehörde verhindere in Florida Evakuierungen. "Das ist ein schädliches Gerücht, das Leben in Gefahr bringen kann", heißt es auf der Seite, "wenn Sie zur Evakuierung aufgefordert werden, tun sie das sofort".
    Mit Material von: dpa

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