Künstliche Intelligenz: ChatGPT – Eine KI-Revolution?

    Künstliche Intelligenz:ChatGPT – Eine KI-Revolution?

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    Tastatur im Hintergrund. Ausschnitt von Daniel Jung links und Dr. Tina Klüwer rechts.

    Die Antworten des Chatbots ChatGPT könnten unser Leben vereinfachen und komplett verändern. ZDFheute live spricht darüber mit einem Mathe-YouTuber und einer KI-Unternehmerin.

    Wie ChatGPT unser Leben verändert - Was passiert bei ZDFheute live?

    ChatGPT ist die Art von künstlicher Intelligenz, auf die viele sehr lange gewartet haben. Der Chatbot liefert, was gewünscht wird: Referat, wissenschaftliche Arbeit, Gedicht, eine fertige Bewerbung oder eine komplette Marketingkampagne. Die Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt. Neu ist das nicht. Programme, die automatisiert Texte erstellen, kürzen oder umschreiben gibt es viele. Aber ChatGPT formuliert Antworten in Sekundenschnelle auf einem erstaunlich hohen sprachlichen Niveau.  
    Laut Experten wird das Programm des US-Unternehmens Open AI, in das Microsoft gerade zehn Milliarden Dollar gesteckt hat, auch in Deutschland viel verändern, vor allem im Bildungsbereich und auf dem Arbeitsmarkt. Aber auch die Schattenseiten werden diskutiert: generierte Verschwörungserzählungen, Falschnachrichten, KI-gestützte Angriffe auf IT-Systeme zum Beispiel mit ChatGPT. 
    Wie verändert ChatGPT unser Bildungssystem, unsere Arbeit und unseren Alltag? Vereinfacht künstliche Intelligenz das Leben? Und profitieren wirklich alle? Darüber diskutiert Victoria Reichelt bei ZDFheute live mit Mathe-Youtuber Daniel Jung und KI-Unternehmerin und -Expertin Tina Klüwer. 

    ChatGPT – Nicht nur Risiken, auch vielfältige Chancen

    GPT steht für "Generative Pre-training Transformer" und ist eine Computer-Anwendung der US-Firma OpenAI, die mit Hilfe von künstlicher Intelligenz Texte generiert. Nutzer können dem Sprachassistenten einzelne Befehle geben oder Fragen stellen, die der dann auf Grundlage von Daten aus dem Internet eigenständig beantwortet. Das auf Machine Learning basierende System reagiert ähnlich wie ein Chatbot auf Rückmeldungen der Nutzer und lernt somit selbstständig immer weiter. Es ist in der Lage Computercodes, Gedichte oder wissenschaftliche Arbeiten zu verfassen.  
    Auch den Jura-Einstellungstest der Universität Minnesota bestand die KI-Software. "Beim Schreiben von Aufsätzen zeigte ChatGPT ein gutes Verständnis grundlegender rechtlicher Regularien und wies eine durchweg solide Organisation und Komposition auf", heißt es im Forschungspapier zu dem Test. Allerdings nicht ganz ohne Fehler: Bei der Korrektur fiel auf, dass die Antworten von einem Chatbot stammten. Um Betrugsversuche dennoch vermeiden zu können, ist die Nutzung der Software bereits in einigen Schulen in den USA untersagt. Und auch Lehr- und Hochschulverbände beobachten die aktuellen Entwicklungen rundum den Chatbot mit Sorge. 
     Die neue Software bietet aber auch Chancen: Der Wirtschaftswissenschaftler Prof. Robert Lepenies verweist im ZDF-Morgenmagazin auf vielfältige Möglichkeiten, den Chatbot zum effizienteren Lehren und Lernen einzusetzen. Er weist aber auch Mängel des Programms hin. Zum Beispiel denke es sich für die Texte Quellen selbst aus und auch die "Geschwindigkeit, mit der viel Quatsch produziert werden kann", steige immer weiter an. Laut Lepenies brauche man allerdings keine Sorge haben, dass wir nicht mehr selbst denken müssten:  

    Wir brauchen auf jeden Fall weiter alte Kulturtechniken wie Schreiben. Wir können das nicht einfach an eine KI auslagern.

    Prof. Robert Lepenies, Wirtschaftswissenschaftler

    Mit Material von ZDF, dpa und afp. 

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