Riesiges Schwarzes Loch in der Milchstraße entdeckt

    33-fache Masse der Sonne:Schwarzes Loch in der Milchstraße entdeckt

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    2.000 Lichtjahre entfernt, 33-fache Masse der Sonne - das neu entdeckte Schwarze Loch in der Milchstraße ist riesig. Für die Forscher war es eine echte Überraschung.

    Umgebung von Gaia BH3, dem massereichsten stellaren schwarzen Loch in unserer Galaxie, aufgenommen am 16.04.2024
    Nicht viel zu sehen: Aufnahme der Himmelsregion um Schwarzes Loch "Gaia BH3"
    Quelle: dpa

    Astronomen haben ein neues sehr massereiches Schwarzes Loch in der Milchstraße entdeckt. Wie die Europäische Südsternwarte ESO in Garching in Bayern mitteilte, hat es etwa die 33-fache Masse der Sonne und befindet sich mit einer Entfernung von "nur" 2.000 Lichtjahren nach kosmischen Maßstäben extrem nah an der Erde. Ein Lichtjahr bezeichnet die Entfernung, die Licht in einem Jahr zurücklegt - eine Strecke von 9,46 Billionen Kilometer. 
    Das auf den Namen "Gaia BH3" getaufte Objekt im Sternbild Aquila ist demnach das massereichste bisher bekannte Schwarze Loch in unserer Heimatgalaxie, das durch den Kollaps eines Sterns entstand. Der bisherige Spitzenwert, der beobachtet wurde, lag bei lediglich rund 21 Sonnenmassen.

    "Gaia BH3": Sehr groß, aber nicht das größte

    Das massereichste Schwarze Loch der Milchstraße ist "Gaia BH3" aber bei weitem nicht. Schon länger ist bekannt, dass sich in der Mitte unserer Galaxie mit dem Monstrum "Sagittarius A*" ein supermassereiches Schwarzes Loch, das sogar viermillionenmal so viel wiegt wie die Sonne, befindet. Dieses entstand allerdings nicht durch den Kollaps eines sterbenden alten Sterns.

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    Taumelnder Stern führte zu Entdeckung

    Entdeckt wurde das neue Schwarze Loch laut ESO durch die 2013 gestartete Raumsonde "Gaia" der europäischen Weltraumbehörde ESA, die sich durch die Milchstraße bewegt und diese mit einem Bordobservatorium kartografiert. Es fiel auf, weil es seinen Begleitstern durch seine immense Masse und die daraus folgende Anziehungskraft in eine Art Taumelbewegung versetzt.
    Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nutzten anschließend ein extrem leistungsfähiges Großteleskop der ESO in Chile und weitere erdgestützte Observatorien, um die Entdeckung zu bestätigen und die Masse von "Gaia BH3" genauer zu berechnen.
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    Astronom Pasquale Panuzzo vom Observatoire de Paris, das zum französischen Nationalen Zentrum für wissenschaftliche Forschung gehört, leitete die Datenanalyse, die nun in der Fachzeitschrift "Astronomy & Astrophysics" veröffentlicht wurde. Es sei eine einmalige Entdeckung:

    Niemand hat damit gerechnet, ein massereiches Schwarzes Loch zu finden, das in der Nähe lauert und bisher unentdeckt geblieben ist.

    Pasquale Panuzzo, Astronom

    Forscher: Schwarze Löcher wegen Kollaps metallarmer Sterne

    Ähnlich massereiche stellare Schwarze Löcher fanden Astronomen bereits außerhalb der Milchstraße in anderen Galaxien. Sie vermuten, dass diese Objekte aus dem Kollaps von sogenannten metallarmen Sternen entstehen. Diese enthalten nur wenige chemische Elemente, die schwerer sind als Wasserstoff und Helium. Die These ist, dass sie im Laufe ihres Lebens weniger Masse verlieren als andere Sterne. Wenn sie letztlich kollabieren, entstehen dann sehr massereiche Schwarze Löcher. Hinweise darauf fanden sich laut ESO auch in bei der Untersuchung von "Gaia BH3" und seinem Begleitstern.
    Für die Untersuchung wurden den Angaben zufolge das Very Large Telescope der ESO in der Atacama-Wüste in Chile genutzt. Es besteht aus vier einzelnen Telekospen, die zusammengeschaltet werden können. Die ESO ist eine Forschungsgemeinschaft, zu der 16 europäische Staaten zusammengeschlossen sind. Es betreibt noch weitere Observatorien im Weltall und kooperiert mit Forschungspartnern aus der ganzen Welt.

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    Quelle: AFP, dpa
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