Bericht über Halbjahreszahlen:Nachfrage nach Wärmepumpen stark eingebrochen
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Die Zahl der Förderanträge für Wärmepumpen hat sich im ersten Halbjahr gegenüber dem Vorjahr offenbar halbiert. Experten führen das auf die Debatten über das Heizungsgesetz zurück.
Die Nachfrage sowohl nach Wärmepumpen als auch nach Dämmsystemen ist offenbar im ersten Halbjahr deutlich zurückgegangen. Beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) seien 48.804 Anträge auf Förderung einer Wärmepumpe gestellt worden, berichten die Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Im Vorjahreszeitraum waren es demnach noch 97.766 Anträge.
Verband: Zahlen zeigen "enorme Verunsicherung"
Die BAFA-Zahlen seien "ein Zeugnis der enormen Verunsicherung", die das geplante Heizungsgesetz ausgelöst habe, sagte Frank Ebisch, Sprecher des Zentralverbands Sanitär Heizung Klima (ZVHSK), den Zeitungen.
Da könne es nicht überraschen, dass Verbraucher und Firmen in der derzeitigen Lage lieber abwarten.
Die Nachfrage nach Wärmepumpen ist deutlich zurückgegangen:
Rückgang auch beim Dämmen
Auch beim Renovieren halten sich die Deutschen derzeit offenbar zurück. Im ersten Halbjahr 2023 wurden insgesamt 14,88 Millionen Quadratmeter Gebäudefläche mit Wärmedämmverbundsystemen gedämmt - ein Minus von 14,82 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, berichten die Zeitungen unter Berufung auf vorläufige Absatzzahlen von B+L Marktdaten.
Die politische Diskussion habe sich auf die Heiztechnik verengt, sagte Hans-Joachim Riechers, Hauptgeschäftsführer des Verbands für Dämmsysteme, Putz und Mörtel (VDPM) den Zeitungen.
Das spiegele sich im Markt wider, sagte Riechers.
Im Juli hatte das Bundesverfassungsgericht den Beschluss des Heizungsgesetzes vorerst gestoppt:
Immobilienunternehmer sehen Klimaziele gefährdet
Der Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW) sieht dem Bericht zufolge angesichts der jüngsten Entwicklungen die Klimaziele im Gebäudesektor massiv gefährdet. "Die Unternehmen müssen Modernisierungsmaßnahmen verschieben und die noch machbaren Maßnahmen in der Tiefe oft deutlich reduzieren", sagte GdW-Präsident Axel Gedaschko den Funke-Zeitungen.
Viele Unternehmen könnten sich nur noch auf Instandhaltung statt auf Modernisierung konzentrieren. Der Verband rechnet damit, dass die Modernisierungsinvestitionen in diesem Jahr um 8,6 Prozent einbrechen werden. Neben gestiegenen Baupreisen und Zinsen sowie Kürzungen bei Förderprogrammen sorge das "Chaos" beim Wärmegesetz für zusätzliche Verunsicherung.