Esprit-Insolvenz: 1.300 Jobs betroffen - Zukunft ungewiss

    Bald Investorenentscheidung:Insolvenz bei Esprit: 1.300 Jobs betroffen

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    Das Insolvenzverfahren gegen die Esprit Europe GmbH ist eröffnet worden. Rund 1.300 Jobs sind davon betroffen. Die Entscheidung über den Investor und den künftigen Weg steht bevor.

    Sachsen, Dresden: Eine Passantin geht vor einer Filiale des Modekonzerns Esprit entlang. Archivbild
    Rund 1.300 Mitarbeiter bangen wegen der Esprit-Insolvenz um ihre Jobs
    Quelle: dpa

    Das Amtsgericht Düsseldorf hat das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung für die in Ratingen ansässige Esprit Europe GmbH sowie sechs weitere deutsche Gruppengesellschaften des Modekonzerns eröffnet. Das geht aus einer Bekanntmachung des Gerichts auf dem Portal insolvenzbekanntmachungen.de hervor. Zum Sachwalter bestellt wurde Lucas Flöther.
    Auch das Unternehmen verschickte eine Pressemitteilung. Die rund 1.300 betroffenen Mitarbeiter seien informiert worden. Mit den Betriebsräten würden Verhandlungen über Sozialpläne und Interessenausgleich geführt, die Zahlung der Gehälter sei gesichert, bis insolvenzrechtliche Kündigungen wirksam würden.

    Es war stets unser Ziel, dass die Esprit-Gesellschaften unter neuer Eigentümerschaft ihre Geschäfte fortführen können und so viele Arbeitsplätze wie möglich erhalten bleiben. Wir müssen jedoch leider feststellen, dass alle Interessenten in dem unverändert sehr angespannten Marktumfeld für den Modehandel nicht oder nur sehr begrenzt bereit sind, dieses unternehmerische Risiko einzugehen.

    Christian Gerloff, Sanierungsgeschäftsführer

    Sina Mainitz
    Der Modekonzern "Esprit" hat bekanntgegeben, dass er heute bei dem Landgericht Düsseldorf Antrag auf Insolvenz gestellt hat. Sina Mainitz berichtet, was dahinter steckt. 15.05.2024 | 0:58 min

    Esprit-Insolvenz: Investorenentscheidung entscheidet über Zukunft

    Wegen Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung hatte Esprit im Mai Insolvenz für sein Europageschäft angemeldet. Zuletzt verhandelte die Geschäftsführung der Esprit Europe GmbH mit potenziellen Investoren. Eine Entscheidung steht demnach kurz bevor. Nach der Zustimmung der Gläubigerausschüssen und des Sachwalters sollen in den kommenden Tagen verbindliche Gespräche mit zwei Bietern geführt werden. 
    In beiden Angeboten gehe es um den Erwerb der europäischen Markenrechte, die bei der in Hongkong ansässigen Esprit Holding liegen. Um die Rechte rechtssicher anbieten zu können, sei bereits eine Vereinbarung mit der Konzernzentrale geschlossen worden, heißt es. 
    Eines der Bieter-Konzepte sieht den Relaunch von Esprit zu einem späteren Zeitpunkt vor, das andere eine Betriebsfortführung in erheblich reduziertem Umfang. Je nach Ergebnis der Gespräche werde die Geschäftsführung gezwungen sein, die operativen Tätigkeiten in den deutschen Esprit-Gesellschaften ganz oder in weiten Teilen in den kommenden Monaten herunterzufahren, heißt es weiter.
    Berlin: Eine Frau geht an der Fassade der Galeria Karstadt Filiale in Berlin Spandau vorbei. Die Filiale wird nicht geschlossen. Das Kaufhaus gehörte zu den bislang 16 Filialen, die wegen der jüngsten Galeria-Insolvenz geschlossen werden sollen
    In Deutschland haben im ersten Halbjahr mehr Unternehmen Insolvenz angemeldet als erwartet, das berichtet das Handelsblatt. Im Vergleich zum Vorjahr waren es etwa 40 Prozent mehr.09.07.2024 | 0:25 min

    Deutschland wichtigster Markt für Esprit

    Esprit ist weltweit in rund 40 Ländern aktiv und hat seine Hauptzentralen in Ratingen und in Hongkong. Deutschland ist der wichtigste Markt für den Konzern. Bundesweit gibt es nach Unternehmensangaben 57 Filialen, in Europa 124. Die Esprit Europe GmbH ist die Obergesellschaft für Esprit in Deutschland, Frankreich, Belgien, Österreich, die skandinavischen Länder, Polen und Großbritannien. Einkauf und Vertrieb sind in diversen europäischen Tochter- und Enkelgesellschaften organisiert. 
    Der Modekonzern Esprit hatte bereits im Jahr 2020 ein Schutzschirmverfahren für mehrere deutsche Gesellschaften beantragt. Damals waren rund 50 Filialen in Deutschland geschlossen worden, etwa 1.100 Stellen wurden gestrichen.

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    Quelle: ZDF

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    Quelle: dpa

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