Höhere Trassenpreise:Schienenmaut: Streicht die Bahn Verbindungen?
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Eine höhere Schienenmaut stellt die Bahn nach eigenen Angaben vor "erhebliche Herausforderungen". Es drohten Streichungen von Verbindungen und teurere Tickets.
IC-Verbindungen in den Osten stehen angeblich auf einer Streichliste der Deutschen Bahn.
Quelle: dpa
Statt mehr Zugverkehr drohen bei der Deutschen Bahn künftig höhere Ticketpreise und weniger Verbindungen auf wenig gefragten Strecken. Grund sind nach Angabe des Konzerns die geplanten Trassenpreissteigerungen, die vor allem das Fahren von Fernverkehrszügen ab 2025 deutlich teuer machen könnten.
Michael Peterson, im Bahn-Vorstand zuständig für den Fernverkehr, sagte laut Mitteilung:
Je nach Höhe der zusätzlichen Belastungen sind wir gezwungen, den Umfang unseres Fahrplanangebotes bundesweit zu überprüfen.
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Michael Peterson, DB-Fernverkehrschef
Viel Kritik aus der Politik
Ein DB-Sprecher hatte zuvor erklärt: "Wenn die Erhöhung in der angekündigten Größenordnung, die deutlich über dem durchschnittlichen inflationsbedingten Kostenanstieg liegt, direkt an die DB Fernverkehr AG weitergegeben würde, dann sind Angebotsreduktionen und auch eine Erhöhung der Ticketpreise unumgänglich." Das Thema löste in der Politik Unruhe aus, vor allem die Grünen reagierten mit Kritik.
Bei den Trassenpreisen handelt es sich um Gebühren, die von der DB-Infrastrukturgesellschaft InfraGo erhoben werden. Alle Unternehmen, die die Infrastruktur der Bahn nutzen, müssen sie zahlen, auch die Verkehrsunternehmen der Bahn selbst. Die Bundesnetzagentur genehmigte kürzlich eine deutliche Erhöhung für 2025 - im Durchschnitt um 6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Erhöhung der Trassenentgelte im angekündigten Umfang stelle die DB Fernverkehr AG "daher in der Tat vor erhebliche Herausforderungen".
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Bahn-Rendite: Sparkurs oder geringere Trassenpreise
Grund für die hohe Steigerung sind laut InfraGo höhere Personal- und Materialkosten. Aufgrund einer gesetzlichen Regelung darf der Regionalverkehr nicht so stark belastet werden - daher werden die Erhöhungen vor allem auf den Fern- und Güterverkehr umgelegt. Für 2025 erhöhen sich die Trassenpreise für den Fernverkehr nach aktuellem Stand um 17,7 Prozent.
Die Bahn ist gleichzeitig gesetzlich gezwungen, wegen einer geplanten Eigenkapitalerhöhung die Rendite zu steigern. Dabei könnte ein Sparkurs helfen - oder deutlich geringere Trassenpreise. Gegen die Trassenpreiserhöhung für 2025 liegen Klagen vor. Der Bund hat zudem in Aussicht gestellt, die Unternehmen mit einer Sonderförderung zu unterstützen.
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Konkrete Streichungen noch offen - über diese Strecken wird spekuliert
Wie konkret die Streichung einzelner Verbindungen diskutiert wird, ist im Detail offen. Laut einem Bericht des "Spiegel" hat die Bahn eine Liste mit Fernverkehrsverbindungen aufgestellt, die ausgedünnt oder gestrichen werden sollen. Die Bahn wies den Bericht in Teilen zurück.
Dem "Spiegel" zufolge könnten diese Intercity-Linien komplett gestrichen werden:
Darüber hinaus solle demnach das Angebot an ICE-Fahrten nach Stralsund an der Ostsee in der Nebensaison stark reduziert werden. Das Magazin bezieht sich auf ein Schreiben der Bahn an die Bundesnetzagentur von Anfang Februar.
Es gibt aktuell keine konkreten Pläne zur Streichung der genannten Fernverkehrsverbindungen.
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Michael Peterson, DB-Fernverkehrschef
"Wir haben im April unsere Planungen für den Fahrplan 2025 abgeschlossen", sagte Peterson, "dieser Fahrplan sieht derzeit keine der genannten Angebotskürzungen vor".
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