Inflation: Warum wird der Döner immer teurer?

    Inflation:Warum wird der Döner immer teurer?

    von Christian Hauser
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    Seit einiger Zeit kennen die Dönerpreise nur noch einen Weg: nach oben. Warum Dönerprodukte so teuer geworden sind und ob ein Ende der Preissteigerungen zu erwarten ist.

    Ein großer Döner gefüllt mit Fleisch, Salat, Gemüse und Soße.
    Die Dönerpreise sind in letzter Zeit deutlich gestiegen.
    Quelle: dpa/Patrick Pleul

    Der Döner zählt zu Deutschlands beliebtesten Fast-Food-Gerichten. In den vergangenen Jahren sind die Preise für Döner, türkische Pizza und Co. stark gestiegen - mit ihnen der Unmut über die höheren Kosten.
    Insbesondere in sozialen Netzwerken lassen sich Diskussionen über erhöhte Preise finden. Jüngst hat das Thema sogar den Bundestag erreicht. Die Grünen-Abgeordnete Hanna Steinmüller machte während der Haushaltsdebatte auf die erhöhten Preise aufmerksam und sprach von jungen Menschen, die ihr von gestiegenen Belastungen berichteten.

    Hohe Inflation - hohe Dönerpreise

    Denn: In den vergangenen Jahren war die Inflation hoch. Auch Nahrungsmittel haben sich deutlich verteuert - wie eben Kebab, türkische Pizza oder Falafel-Tasche. War vor einigen Jahren in vielen Teilen Deutschlands ein Döner noch für rund vier Euro erhältlich, so haben sich die Preise mancherorts nahezu verdoppelt.

    Inflation beschreibt die länger andauernde Verteuerung von Waren und Dienstleistungen. Vereinfacht gesagt bedeutet es, dass sich Verbraucherinnen und Verbraucher für das gleiche Geld weniger kaufen können als zuvor. Die Inflationsrate gibt an, um wie viel höher oder niedriger die Inflation im Vergleich zum Vorjahresmonat liegt.

    Im Januar hat sich die Inflation in Deutschland dann abgeschwächt. Die Zahlen des Statistischen Bundesamts zeigen, dass sich Nahrungsmittel langsamer verteuern. Die allgemeine Teuerungsrate liegt allerdings noch darunter.
    Inflation in Deutschland (inkl. Nahrung und Energie)

    ZDFheute Infografik

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    Zutaten für Döner werden teurer

    Neben der Inflationsrate veröffentlicht die Bundesbehörde auch Daten zur Entwicklung verschiedener Nahrungsmittelpreise. Hierbei handelt es sich um Verbraucherpreise, also nicht um Großhandelspreise, wie sie in der Regel für Dönerbetriebe relevant sind. Dennoch zeigen sie eine Tendenz für die Preissteigerungen der vergangenen Jahre.
    Nicht nur Fleisch ist deutlich teurer geworden, sondern auch Tomaten und Gurken. Für den Dönerpreis sind darüber hinaus auch Personal- und Energiekosten maßgeblich. Vor allem letztere sind in den vergangenen Jahren ebenfalls deutlich gestiegen.
    Verbraucherpreisindex

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    "Natürlich sehen sich Betreiber von Dönerläden mit gestiegenen Energie- und Nahrungsmittelpreisen konfrontiert", so Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg.

    Nicht auszuschließen aber, dass es sich auch um Korrekturen vormaliger Kampfpreise handelt.

    Armin Valet, Verbraucherzentrale Hamburg

    Kampfpreise liegen unter den üblichen Marktpreisen für die gleichen Produkte. Manchmal sogar unter den Selbstkosten. Unternehmen nutzen sie beispielsweise um, Marktanteile zu erobern oder um Konkurrenten vom Markt zu verdrängen. Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung

    Döner
    Er ist der wahrscheinlich bekannteste Türke in Deutschland: der Döner. Wie konnte er so erfolgreich werden? "Forum"-Moderator Abdul-Ahmad Rashid ist der Frage nachgegangen.02.12.2022 | 14:23 min

    Was bedeutet das für die Dönerpreise?

    Die aufgeführten Daten geben Hinweise auf die Verteuerung von Dönerprodukten in den letzten Jahren. Allgemein verteuern sich Nahrungsmittel aktuell weniger stark. Zugleich lässt sich beobachten, dass die Preise von Zutaten der Dönerprodukte im vergangenen Jahr ebenfalls weniger stark gestiegen sind als 2022. Hinzu kommt, dass sich die hohe Inflation bei Energiepreisen abschwächt.
    Grundsätzlich lassen sich Preisentwicklungen nicht vorhersagen. Die Daten legen jedoch nahe, dass die Preissteigerungen für Dönerprodukte in nächster Zeit wohl weniger stark ausfallen als bisher.

    Verbraucherschützer glauben nicht an sinkende Preise

    Dennoch: Selbst wenn Energie- und Erzeugerpreise nun wieder sinken, glaubt die Verbraucherzentrale Hamburg nicht an eine flächendeckende Preisreduktion zugunsten der Konsumentinnen und Konsumenten bei Imbissprodukten oder Lebensmitteln.

    Vor allem der Großhandel und internationale Lebensmittelkonzerne werden versuchen, übersprungene Preisschwellen nicht wieder aufzugeben, beziehungsweise sie so lange wie möglich zu halten.

    Armin Valet, Verbraucherzentrale Hamburg

    Auch wenn also für die deutschen Dönerliebhaber wenig Hoffnung auf sinkende Preise besteht - verzichten werden sie in Zukunft wohl kaum auf ihren Kebab.

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