Die Lufthansa steuert nach einem Rekordergebnis im zweiten Quartal auf eines der drei lukrativsten Jahre ihrer Geschichte zu. Der um Sonderposten bereinigte operative Gewinn (bereinigtes Ebit) soll 2023 mindestens 2,6 Milliarden Euro erreichen, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.
Im vergangenen Jahr hatte die Lufthansa im Tagesgeschäft rund 1,5 Milliarden Euro verdient und für 2023 bisher lediglich einen deutlichen Anstieg in Aussicht gestellt. In seinem bisher besten Jahr 2017 hatte der Konzern einen bereinigten operativen Gewinn von knapp 3 Milliarden Euro erzielt.
Wegen der Engpässe im europäischen Luftverkehr soll das Flugangebot in diesem Jahr allerdings nur etwa 85 Prozent des Niveaus aus dem Vor-Corona-Jahr 2019 erreichen. Bisher hatte Vorstandschef Carsten Spohr 85 bis 90 Prozent angepeilt.
Höherer Umsatz im zweiten Quartal - auch dank höherer Ticketpreise
Im zweiten Quartal steigerte die Lufthansa ihren Umsatz dank mehr Passagieren und höherer Ticketpreise im Jahresvergleich um 17 Prozent auf knapp 9,4 Milliarden Euro.
Der bereinigte operative Gewinn verdreifachte sich nahezu auf knapp 1,1 Milliarden Euro und lag damit so hoch wie nie in einem zweiten Quartal. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 881 Millionen Euro und damit dreieinhalbmal so viel wie ein Jahr zuvor.
Der Airbus A380 - das Prestigeprojekt des europäischen Flugzeugbauers - erlebt ein Comeback - auch bei der Lufthansa:
Lufthansa: Verspätung bei 30 Prozent aller Flüge
Die deutsche Fluggesellschaft hatte Anfang des Jahres ihr Flugprogramm reduziert, um ein ähnliches Chaos im Flughafenbetrieb, unter dem die Kunden im vergangenen Jahr litten, zu vermeiden. Nicht nur an den
Airports, auch bei der Lufthansa selbst war im vergangenen Jahr noch zu wenig Personal an Bord.
In diesem Jahr seien schon 9.000 neue Mitarbeitende eingestellt worden, heißt es von Konzernseite. Die Pünktlichkeit sei im ersten Halbjahr verbessert worden, so dass es nur bei 30 Prozent der Flüge Verspätungen gab.
"Dank der großen Anstrengungen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konnten wir Zustände wie im letzten Sommer vermeiden und unseren Kunden wieder einen stabileren Luftverkehr bieten", sagte Spohr.
Fliegen schadet dem Klima. Ein Tourismusforscher plädiert dafür, auf den ein oder anderen Urlaubsflug zu verzichten. Es muss nicht immer eine Fernreise sein - es gibt Alternativen.
Quelle: dpa, Reuters