Schlechte Ernten: Kaffee wird 2025 um 30 Prozent teurer
Wetter und schlechte Ernten:Kaffee wird 2025 um 30 Prozent teurer
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Kaffeegenießer in Deutschland müssen bald tiefer in die Tasche greifen. Die Preise für die Bohnen sollen steigen. Grund ist ein Preisanstieg im wichtigsten Erzeugerland Brasilien.
Luxusgut Kaffee: Die Preise für die Bohnen sollen steigen.
Quelle: dpa
Verbraucher in Deutschland werden im kommenden Jahr voraussichtlich mehr Geld für Kaffee bezahlen müssen. "Die Kaffeepreise werden steigen", sagte Agrarmarkt-Experte Carlos Mera von der Rabobank in London.
Bei Kaffee der unteren Preisklasse in Großpackungen sei mit einem Anstieg von mindestens 30 Prozent zu rechnen. Weniger stark betroffen seien kleinere Packungen, starke Marken und Kapseln.
Laut Statistischem Bundesamt ist die Inflationsrate in Deutschland zum zweiten Mal in Folge gestiegen. Demnach liegt sie bei 2,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat.28.11.2024 | 0:17 min
Arabica-Bohnen: Höchster Preis seit 1977
Der an der Rohstoffbörse ICE in New York gehandelte Preis für Arabica-Bohnen stieg in dieser Woche auf mehr als 320 US-Cent für ein US-Pfund (454 Gramm). Dies sei der höchste Preis seit 1977, sagte Mera, ohne Berücksichtigung der Inflation. Allein in diesem Jahr sind die Rohkaffeepreise um rund 70 Prozent gestiegen. Die Folgen werden sich für Endverbraucher erst in sechs bis neun Monaten auswirken, so Mera.
Inflation in Deutschland (inkl. Nahrung und Energie)
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Der Börsenpreis bildet eine Grundlage für den weltweiten Kaffeepreis. Nur ein Teil der weltweiten Bestände wird direkt an der Rohstoffbörse gehandelt. Die meisten sogenannten Terminkontrakte werden nicht tatsächlich geliefert. Für Hersteller und Weiterverarbeiter sind sie oft eine Absicherung von Preisen und Liefermengen.
Tchibo: Kaffeelager weltweit leer
Auch Marktführer Tchibo hält weitere Preiserhöhungen für unumgänglich. "Wir als Kaffeeröster werden handeln müssen", sagte ein Sprecher.
Wann und wie kann man jetzt noch nicht genau sagen. Die Preisdramatik, die wir sehen, geht nicht so schnell weg.
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Sprecher von Tchibo
Die Kaffeelager seien weltweit leer. Es gebe daher kein Puffer, um das auszugleichen. Tchibo hatte erst im April angekündigt, die Preise wegen steigender Kosten zu erhöhen.
Während Coffeeshops mit komplizierten Kreationen und exotischen Namen locken, entdecken viele den klassischen Aufguss neu. Mima-Reporter Lutz Reimer zeigt, warum der traditionelle Filterkaffee mehr kann als sein verstaubtes Image vermuten lässt.04.11.2024 | 2:43 min
Preise im wichtigsten Erzeugerland Brasilien gestiegen
Hauptgrund für den Preisanstieg ist die Situation im wichtigsten Erzeugerland Brasilien. Dazu sagte Experte Mera:
Wegen großer Trockenheit in diesem Jahr sind die Produktionserwartungen für Arabica-Kaffee rückläufig. Die Bäume tragen in erster Linie Blätter und keine Kirschen.
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Carlos Mera, Agrarmarkt-Experte
Die Stiftung Warentest hat zwölf Kaffeevollautomaten genauer unter die Lupe genommen.26.11.2024 | 5:29 min
Die Ernte werde voraussichtlich noch schlechter ausfallen als die letzte, die ebenfalls enttäuschend verlaufen sei. Weitere Gründe sind demnach die weltweit steigende Nachfrage und längere Transportzeiten rund um das Rote Meer.
Auch die Unruhe um das inzwischen verschobene EU-Waldschutzgesetz sowie mögliche Zölle in den USA spielen Mera zufolge eine Rolle. Er erwartet, dass sich die Lage an der Börse Anfang 2025 wieder etwas entspannt. Der Deutsche Kaffeeverband und die Kaffeeröster Melitta und Dallmayr wollten sich nicht äußern.
Eine Mehrheit des EU-Parlaments hat für eine Verschiebung der EU-Verordnung zu entwaldungsfreien Lieferketten gestimmt. Dieses sollte ab Ende 2024 gelten.14.11.2024 | 1:59 min
Klimawandel macht Kaffee-Branche zu schaffen
Kaffeetrinker mussten zuletzt bereits tiefer in die Tasche greifen. Die Preise für Pads und Kapseln stiegen zwischen 2020 und 2023 um 25 Prozent, Bohnenkaffee war gut 20 Prozent teurer. Wie viele Branchen haben auch die Kaffeeerzeuger mit den Folgen des Klimawandels zu kämpfen. In Deutschland werden jedes Jahr pro Kopf durchschnittlich 164 Liter Kaffee getrunken.
Laut einer 2022 veröffentlichten Studie von Schweizer Wissenschaftlern könnten die Anbauflächen, die am besten für Arabica-Kaffee geeignet sind, bis 2050 etwa um die Hälfte zurückgehen.
Quelle: dpa
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