Sechs Monate nach Einführung des Deutschlandtickets bietet gut die Hälfte der großen Unternehmen das ÖPNV-Abo als vergünstigtes Jobticket an. Das ergab eine Greenpeace-Umfrage.
49 Euro im Monat kostet das Deutschlandticket. Wer ein Jobticket hat, für den kann es sogar deutlich günstiger werden - wenn der Arbeitgeber mitzieht.
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Mehr als die Hälfte der großen Unternehmen in Deutschland bietet das 49-Euro-Abo ihren Beschäftigten als Jobticket vergünstigt an. Bei einer Umfrage der Umweltschutzorganisation Greenpeace unter den 90 im Dax und MDax gelisteten Konzernen haben 46 der angefragten Unternehmen entsprechend geantwortet, wie der Verein am Freitag mitteilte.
31 Konzerne gaben an, die Jobticket-Regelung nicht zu nutzen. Bei einer Firma ist das Jobticket in Planung. Zwölf Unternehmen antworteten nicht auf die Greenpeace-Anfrage.
Seit gut fünf Monaten ist das Deutschlandticket auf dem Markt und wurde bislang über neun Millionen Mal verkauft. Wie viele Neukunden konnten gewonnen werden und wie steht es um die Finanzierung in Zukunft?11.10.2023 | 2:01 min
Angestellte können Deutschlandticket für 34,30 Euro erhalten
Mit dem sogenannten Deutschlandticket können Inhaberinnen und Inhaber seit Mai in Bussen und Bahnen des Nah- und Regionalverkehrs durch ganz Deutschland fahren. Das Abo kostet 49 Euro im Monat und ist monatlich kündbar. Für Unternehmen gibt es die Möglichkeit, das Ticket ihren Beschäftigten als Jobticket anzubieten. Zahlt der Arbeitgeber mindestens 25 Prozent des Ticketpreises, gibt es einen Rabatt vom Bund von 5 Prozent obendrauf. Für die Beschäftigten kostet das Ticket dann maximal 34,30 Euro im Monat.
Lesen Sie hier Fragen und Antworten zum 49-Euro-Ticket.
Der Greenpeace-Umfrage zufolge nutzen 16 der angefragten Unternehmen diese Rabatt-Regelung. Die übrigen 30 Konzerne subventionieren das Ticket noch stärker. Bei sechs Unternehmen übernimmt der Arbeitgeber sogar die kompletten Kosten des Abos. Die Beschäftigten zahlen dort nichts für das Angebot.
Greenpeace: Unternehmen brauchen Planungssicherheit
"Das braucht die Bereitschaft der Unternehmen und einen Verkehrsminister, der dem Ticket eine sichere Perspektive mit verlässlichem Preis gibt und das Angebot konsequent verbessert", so Reiserer weiter.
Dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) zufolge sind rund 15 Prozent der bislang rund 10 Millionen verkauften Deutschlandabos Jobtickets. "Wir könnten schon viel weiter sein, wenn sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer darauf verlassen könnten, dass sie mit dem Deutschlandticket eine langfristige Mobilitätslösung schaffen", teilte ÖPNV-Geschäftsführer Alexander Möller auf Anfrage mit.
Der Deutsche Städtetag sieht den Bund in der Pflicht, seine Beteiligung am Deutschlandticket zu erhöhen. Ohne entsprechende finanzielle Garantien stünde das Projekt vor dem Aus.