2,4 Prozent Teuerungsrate:Inflation wieder leicht gestiegen
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Die Inflation ist in Deutschland wieder gestiegen, um 0,2 Prozentpunkte auf jetzt 2,4 Prozent. Für den Preisanstieg sorgte auch das Deutschlandticket.
Die Inflation ist in Deutschland wieder leicht gestiegen.
Quelle: dpa
Die Inflation in Deutschland ist im Mai erstmals in diesem Jahr gestiegen - auch wegen eines Sondereffekts infolge der Einführung des 49-Euro-Tickets. Waren und Dienstleistungen verteuerten sich um durchschnittlich 2,4 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte.
Im März und April lag die Teuerungsrate mit jeweils 2,2 Prozent noch auf dem niedrigsten Wert seit rund drei Jahren. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten für Mai einen Anstieg auf 2,4 Prozent vorausgesagt. Von April auf Mai erhöhten sich die Lebenshaltungskosten um 0,1 Prozent.
Die Inflation in Deutschland hält sich auf einem recht niedrigen Niveau. ZDF-Korrespondent Frank Bethmann an der Frankfurter Börse erklärt die Hintergründe.29.04.2024 | 1:04 min
Deutschlandticket treibt die Inflation
Der erwartete Inflationsanstieg geht auch auf das sogenannte Deutschland-Ticket zurück, sagte Deutsche-Bank-Ökonom Sebastian Becker. Es wurde im Mai 2023 zum Preis von 49 Euro pro Monat eingeführt.
Dieser Sondereffekt ist nun ausgelaufen, da der Preisvergleich nun nicht mehr mit den zuvor höheren Kosten erfolgt.
Flugreisende müssen sich auf steigende Preise einstellen. Die Ticketsteuer steigt je nach Entfernung um über 20 Prozent. Sie liegt dann zwischen knapp 16 und rund 70 Euro je Ticket.30.04.2024 | 1:42 min
Kosten für Energie sinken
Hinzu kommt noch ein weiterer Treiber: Seit Monatsbeginn wird eine höhere Flugticketsteuer erhoben.
Energie kostete diesmal durchschnittlich 1,1 (April: -1,2) Prozentpunkte weniger als ein Jahr zuvor.
Nahrungsmittel verteuerten sich um 0,6 (April: +0,5) Prozentpunkte.
Für Dienstleistungen wurden 3,9 Prozentpunkte mehr verlangt (April: +3,4 Prozent).
Die sogenannte Kerninflation - bei der Energie- und Lebensmittelpreise herausgerechnet werden - verharrte bei 3,0 Prozent.
Die Reallöhne in Deutschland sind, so das Statistische Bundesamt, deutlich gestiegen. Der Zuwachs von 3,8 Prozent ist das höchste Plus seit Beginn der Erhebung vor 16 Jahren.29.05.2024 | 0:24 min
Reallöhne im ersten Quartal um 3,8 Prozent gestiegen
Im ersten Quartal sorgten Tarifsteigerungen und Inflationsausgleichsprämien für einen deutlichen Anstieg der Nominallöhne der Beschäftigten um 6,4 Prozent. Da gleichzeitig die Verbraucherpreise in diesem Zeitraum nur um 2,5 Prozent kletterten, ergab sich ein Zuwachs der Reallöhne um 3,8 Prozent. Das war das stärkste Plus seit Einführung der Statistik im Jahr 2008, wie das Bundesamt ebenfalls am Mittwoch mitteilte.
Europäische Zentralbank will Inflationsrate von zwei Prozent
Angesichts der insgesamt nicht mehr so starken Inflation steuert die Europäische Zentralbank (EZB) auf eine Zinswende zu. Sie dürfte in der kommenden Woche ihren Leitzins erstmals wieder senken. Er liegt aktuell auf dem Rekordniveau von 4,5 Prozent, mit dem die Währungshüter die Inflation dämpfen wollten.
Sie streben eine Teuerungsrate von zwei Prozent an. Die nach einheitlichen europäischen Standards berechnete deutsche Inflationsrate stieg im Mai auf 2,8 Prozent. "Die deutschen Daten sind für die EZB keine Überraschung", sagte der Chefvolkswirt der Berenberg Bank, Holger Schmieding. "Sie stehen einer ersten Zinssenkung im Juni nicht entgegen."