Nach wochenlangen Warnstreiks: Tarifeinigung im Baugewerbe

    Nach wochenlangen Warnstreiks:Tarifeinigung im Baugewerbe

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    Nach zähen Verhandlungen haben sich IG BAU und Arbeitgeber nun geeinigt. Die Tarifeinigung sieht eine dreijährige Laufzeit und eine Angleichung der Gehälter in Ost und West vor.

    Archiv: Ein Bauarbeiter geht auf einer Baustelle für ein Gebäude, während die sonne aufgeht. Aufgenommen am 13.02.2020 in Hannover.
    Im Tarifkonflikt im Bauhauptgewerbe ist eine Einigung erzielt worden.
    Quelle: dpa

    Für die rund 930.000 Beschäftigten im deutschen Bauhauptgewerbe gibt es eine Tariflösung. In der dritten Warnstreikwoche haben sich IG BAU und Arbeitgeber auf einen gemeinsamen Vorschlag mit einer dreijährigen Laufzeit geeinigt, wie sie am Mittwoch gemeinsam mitteilten.
    Der Vorschlag soll bis zum 14. Juni in den Gremien beraten werden. Bis dahin seien die Arbeitskampfmaßnahmen ausgesetzt.

    Angleichung der Gehälter in Ost und West

    Am Ende der Laufzeit soll die vollständige Angleichung der Gehälter im Tarifgebiet Ost an den Westen stehen. In einer ersten Stufe steigen sämtliche Monatsgehälter pauschal um 230 Euro sowie um 1,2 Prozent im Westen und 2,2 Prozent im Osten.
    Gewerkschaft IG Bau streikt
    Auf dem Bau wird bundesweit gestreikt. In der festgefahrenen Tarifrunde startet die IG Bau ihren Ausstand, weil die Arbeitgeberverbände den Schlichterspruch abgelehnt haben.13.05.2024 | 1:26 min
    Die zweite Stufe sieht zum 1. April nächsten Jahres 4,2 Prozent mehr im Westen und 5,0 Prozent im Osten vor. Ein Jahr später steigen dann die Westlöhne um 3,9 Prozent und die im Osten vollständig auf das Westniveau.

    Industriegewerkschaft mit Ergebnis zufrieden

    Der Chef der IG Bauen Agrar Umwelt, Robert Feiger, wertete die Einigung als Erfolg der Warnstreiks.

    Dieses Ergebnis liegt im Volumen oberhalb des Schlichterspruches, das haben wir immer gefordert. Es waren die Baubeschäftigten, die sich dieses Ergebnis erstreikt haben.

    Robert Feiger, Chef der IG Bauen Agrar Umwelt

    Er werde den gewerkschaftlichen Gremien die Annahme empfehlen. Die Arbeitgeber hatten zuvor den Schlichterspruch abgelehnt.
    SGS Haller
    Der Versuch, den Tarifkonflikt im deutschen Baugewerbe zu schlichten, ist gescheitert. Jetzt drohen Streiks. ZDF-Börsenexpertin Valerie Haller berichtet.03.05.2024 | 1:01 min

    Vereinbarte Laufzeit schafft Planungssicherheit

    Verhandlungsführer Uwe Nostitz zeigte sich erfreut, dass der Tarifkonflikt nun friedlich enden könne. "Je schneller sich unsere Betriebe mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wieder gemeinsam auf das Bauen konzentrieren können, desto besser", sagte er mit Blick auf die gesamte Immobilien- und Baubranche.
    Die Vizepräsidentin des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Jutta Beeke, betonte die Laufzeit von drei Jahren. Das schaffe bei angespannter Auftragslage Planungssicherheit.
    Börsenexpertin Valerie Haller im Gespräch mit Gundula Gause.
    Krise in der Bauwirtschaft: Die Gewerkschaft IG BAU fordert bei Tarifverhandlungen pauschal 500 Euro mehr Lohn pro Monat. Kann die Branche das tragen? Valerie Haller an der Börse.22.02.2024 | 1:02 min

    Arbeitgeber lehnten Schlichterspruch ab

    Anfang Mai war die vertraglich vorgesehene Tarifschlichtung geplatzt. Nach drei erfolglosen Verhandlungsrunden hatte der Schlichter Rainer Schlegel am 19. April zweistufige Lohnerhöhungen vorgeschlagen. Zunächst sollten die Einkommen zum Mai pauschal um 250 Euro steigen und elf Monate später noch einmal 4,15 Prozent im Westen und 4,95 Prozent im Osten.
    Während die IG BAU den Kompromissvorschlag annahm, lehnten die Arbeitgeberverbände Anfang Mai ab. Die IG BAU rief daraufhin zu Warnstreiks auf und streikte wieder für ihre ursprüngliche Forderung nach 500 Euro mehr im Monat.
    Quelle: dpa
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