Wie der Flughafen Frankfurt Urlaubschaos vermeiden will

An Deutschlands größtem Flughafen in Frankfurt am Main sind sie Stress gewohnt. Doch wenn die Sommerferien starten, kommen sie selbst hier an ihre Grenzen. 200.000 Passagiere erwartet Betreiber Fraport pro Tag.

"Der im Großen und Ganzen ordentliche Betriebsablauf in der ersten Jahreshälfte stimmt uns für Frankfurt vorsichtig optimistisch und zeigt: Die zahlreich eingeleiteten Maßnahmen greifen", sagt Frankfurts Flughafenchef Stefan Schulte.

Dazu gehören unter anderem neue Mitarbeiter - obwohl die Rekrutierung angesichts des Fachkräftemangels schwierig bleibt. Helfen sollen auch neue CT-Scanner bei den Passagier- und Handgepäckkontrollen. Sie machen es möglich, dass Flüssigkeiten und elektronische Geräte nicht aus den Taschen genommen werden müssen.

Nach Angaben von Fraport können damit pro Kontrollspur doppelt so viele Passagiere wie bisher abgefertigt werden. Der Flughafen hatte zu Jahresbeginn sieben Geräte in Betrieb genommen, 20 weitere sollen in diesem Jahr folgen.

Zudem ist es mittlerweile möglich, vorab ein persönliches Zeitfenster für die Sicherheitskontrolle zu buchen. SmartWay heißt das System, das sich nach Angaben von Fraport bisher bewährt hat. Die Botschaft: Auch die Reisenden können ihren Teil dazu beitragen, dass am Flughafen alles etwas schneller geht. Klug packen, online einchecken, das Gepäck bereits am Vorabend aufgeben - das hilft bereits

Wer das nicht schafft, sollte zweieinhalb Stunden vor Abflug am Flughafen sein. Früher bringe nichts, sagt Fraport-Manager Alexander Laukenmann: "Die Check-In-Schalter sind dann noch nicht geöffnet". Es entstünden letztlich unnötige Wartezeiten, die vermeidbar wären. Wer nur mit Handgepäck reist, dem reichen zwei Stunden vor Abflug.

Die Lufthansa als größte deutsche Airline war im vergangenen Jahr wegen Streiks und Personalmangel besonders vom Chaos betroffen. In diesem Jahr verspricht sie, stabiler und pünktlicher zu sein. Nach eigenen Angaben hat die Lufthansa seit Jahresbeginn 1.800 neue Mitarbeiter eingestellt und einige Prozesse automatisiert.

Es sei vor allem wichtig, dass der erste Flug des Tages pünktlich starte - ansonsten gibt es einen Domino-Effekt und viele Verspätungen ziehen sich durch den ganzen Tag. Flughafen und Airlines hoffen, mit diesen Maßnahmen und Tipps Chaos wie 2022 zu vermeiden.

Allerdings: Manches haben sie nicht im Griff. Dazu zählen das Wetter und die jüngsten Aktionen der selbsternannten "Letzten Generation". In den vergangenen Wochen hatten sich die Aktivisten unter anderem Zugang zu den Rollfeldern in Hamburg und Düsseldorf verschafft und festgeklebt.

Daraufhin mussten einige Flüge gestrichen werden, es kam außerdem zu etlichen Verspätungen. Die Bundespolizei rechnet damit, dass auch in Frankfurt der Flugbetrieb durch solche Aktionen gestört werden könnte.