Tarifstreit: Bahn schlägt EVG Schlichtung vor

    Tarifstreit:Bahn schlägt EVG Schlichtung vor

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    Im Tarifkonflikt bei der Deutschen Bahn schlägt der Konzern der Gewerkschaft EVG eine Schlichtung vor. Die Antwort steht noch aus.

    Leere Bahnsteige im Berliner Hauptbahnhof am 02.09.2021
    Lassen sich Streiks noch abwenden? Bahn schlägt Schlichtung vor.
    Quelle: epa

    Im festgefahrenen Tarifkonflikt hat die Deutsche Bahn der Gewerkschaft EVG eine Schlichtung vorgeschlagen. "Damit soll der Tarifkonflikt ohne weitere Streiks in der Ferienzeit beigelegt werden", teilte das Unternehmen mit.

    Eine Lösung am Tisch ist im Sinne der Mitarbeitenden und der Fahrgäste.

    Deutsche Bahn

    Die Bahn bat "um eine Rückmeldung bis Freitagmittag".

    EVG hatte Tarifverhandlungen für gescheitert erklärt

    Der Tarifstreit dauert bereits seit Ende Februar an. Die EVG hatte die Verhandlungen vergangene Woche für gescheitert erklärt und eine Urabstimmung über unbefristete Streiks angekündigt. Warnstreiks während der Urabstimmung wurden ebenfalls angedroht.
    Schon an diesem Donnerstag will die Gewerkschaft über konkrete Pläne entscheiden. EVG-Chef Martin Burkert hatte vergangene Woche im Bayerischen Rundfunk allerdings betont, die Gewerkschaft sei "nach wie vor verhandlungsbereit". Und:

    Wenn der Arbeitgeber mit einer Schlichtungsforderung an uns herantritt, können wird das schnell entscheiden.

    EVG-Chef Martin Burkert

    Die DB müsse für einen Abschluss aber "noch einmal ordentlich nachlegen".

    Keine schnelle Lösung in Sicht

    Eine allzu schnelle Lösung ist per Schlichtung nicht zu erwarten. Zunächst müssten Schlichter gefunden werden. Nach der Festlegung auf einen oder mehrere Schlichter brauchen diese aber absehbar auch einige Tage Einarbeitungszeit. Das Tarifwerk bei der Bahn gilt als äußerst komplex. Aus den bisherigen Verhandlungen gibt es bereits 140 Seiten Tariftext.
    Umstritten ist vor allem die Dauer des Tarifvertrags und der Umfang der Lohnerhöhung.

    Das sind die Streitpunkte:

    • Die EVG hatte ursprünglich zwölf Prozent mehr Lohn gefordert, mindestens aber 650 Euro im Monat mehr - bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Sie fordert zudem einige strukturelle Anpassungen im komplexen Tarifwerk der DB.
    • Die Bahn hatte sich zuletzt bereit erklärt, den Beschäftigten in zwei Schritten 400 Euro mehr zu zahlen. Außerdem stellte der Konzern 2.850 Euro Inflationsprämie und weitere strukturelle Verbesserungen in Aussicht. Die Laufzeit sollte bei 27 Monaten liegen.
    ZDF-Reporterin Stefanie Hayn in Berlin
    Reisenden der Deutschen Bahn drohen in den anstehenden Sommerferien unbefristete Streiks. Nach der gescheiterten Tarifrunde hat die Eisenbahnergewerkschaft EVG zur Urabstimmung darüber aufgerufen. 22.06.2023 | 2:05 min
    In Verhandlungen mit Konkurrenzunternehmen der Bahn stimmte die Gewerkschaft angebotenen Lohnerhöhungen von 420 Euro monatlich bei einer Laufzeit von 21 Monaten zu. Die EVG verhandelt für rund 230.000 Beschäftigte bei rund 50 Bahn- und Busunternehmen, darunter etwa 180.000 bei der Deutschen Bahn.
    Quelle: dpa, AFP, Reuters

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