Wintersport-Newsticker: Skispringerin Freitag wird Zweite

Biathlon-Star Johannes Thingnes Bö hat einen Tag nach der emotionalen Verkündung seines Karriereendes zum Ende dieser Saison den dritten Platz im Massenstart von Ruhpolding belegt. Der fünfmalige Olympiasieger aus Norwegen leistete sich bei vier Schießeinlagen zwei Fehler und überquerte die Ziellinie mit einem Rückstand von 11,4 Sekunden auf den tadellosen Premierensieger Tommaso Giacomel aus Italien. Zweiter wurde Bös Landsmann Sturla Holm Laegreid (1 Schießfehler). 

Die deutschen Männer verpassten nach dem Staffel-Podest am Freitag einen versöhnlichen Abschluss beim Heim-Weltcup. Justus Strelow (1) landete als bester DSV-Skijäger auf dem siebten Rang. Philipp Nawrath (3) schaffte es als Elfter ebenfalls unter die Top 15.  

Danilo Riethmüller, der mit dem roten Leibchen des Disziplin-Führenden ins Rennen gegangen war, schoss fünfmal daneben und musste sich mit dem drittletzten Platz begnügen. Auch Johannes Kühn (23./4) hatte mit den vorderen Platzierungen nichts zu tun. Er hatte Probleme beim Stehendanschlag.

Für US-Skistar Lindsey Vonn ist das Wochenende in Cortina d'Ampezzo mit einem weiteren Rückschlag zu Ende gegangen. Einen Tag nach ihrem 20. Platz in der Abfahrt stürzte die einstige Speed-Queen im Super-G und schied aus. Zumindest blieb sie aber unverletzt. Auch die deutsche Hoffnungsträgerin Kira Weidle-Winkelmann kam nicht ins Ziel, ihre Teamkollegin Emma Aicher belegte einen guten zehnten Rang.

Den Sieg sicherte sich erneut eine Italienerin. Die Gesamtweltcupführende Federica Brignone gewann vor den Schweizerinnen Lara Gut-Behrami und Corinne Suter. Bei der Abfahrt am Samstag hatte Sofia Goggia triumphiert.

Langlauf-Olympiasiegerin Katharina Hennig hat zum Abschluss des Weltcup-Wochenendes im französischen Les Rousses ein starkes Resultat erzielt. Hennig belegte im 20-Kilometer-Massenstart in der klassischen Technik den fünften Platz. Lediglich Siegerin Frida Karlsson aus Schweden, ihre Landsfrau Ebba Andersson, die Österreicherin Teresa Stadlober sowie Astrid Oeyre Slind aus Norwegen landeten vor der 28-Jährigen aus Oberwiesenthal. 

Das Team von Peter Schlickenrieder erzielte damit an allen drei Wettkampftagen ein starkes Resultat in der Frauen-Konkurrenz. Victoria Carl hatte zum Start in das Wochenende einen Podestplatz eingefahren. Laura Gimmler ließ am Samstag im Sprint einen vierten Rang folgen. 

Mit gebrochenem Fuß hat Weltmeister Max Langenhan bei den Rennrodel-Europameisterschaften Silber im Einsitzer gewonnen. Der Weltcup-Gesamtsieger lag nach den beiden Läufen im Winterberger Eiskanal 0,055 Sekunden hinter Titelverteidiger Jonas Müller aus Österreich. Dritter wurde mit Nico Gleirscher ein weiterer Österreicher. Der dreimalige Olympiasieger Felix Loch beendete den Wettbewerb als Fünfter, Timon Grancagnolo wurde Zehnter. 

Kurz vor Weihnachten hatte sich Langenhan beim Training in Altenberg den Mittelfuß gebrochen. Trotzdem gewann der 25 Jahre alte Sportsoldat sogar das vergangene Weltcup-Rennen.

Skispringerin Selina Freitag nähert sich ihrem ersten Sieg im Weltcup an. Im japanischen Sapporo flog die Team-Weltmeisterin zum vierten Mal in ihrer Karriere auf den zweiten Platz und sorgte damit für das deutsche Top-Ergebnis der ersten Station der Japan-Tour. Der Rückstand auf die norwegische Siegerin Eirin Maria Kvandal war allerdings beträchtlich. 

In der Olympia-Stadt von 1972 setzte sich Kvandal mit Sprüngen auf 129,5 und 136,5 m (248,4 Punkte) überlegen durch. Freitag, die in der laufenden Saison nur im ersten Springen auf dem Podest gelandet war, kam auf 228,0 Punkte (123,5+126,5). Dritte wurde Kvandals Landsfrau Thea Minyan Björnseth (226,7). 

Starke Fünfte wurde Agnes Reisch, die in ihrer Karriere nur an Silvester in Garmisch-Partenkirchen (Platz vier) besser gewesen war. Weltmeisterin Katharina Schmid (Oberstdorf) musste als Siebte ihr schlechtestes Saisonergebnis hinnehmen, bleibt aber die Führende im Weltcup. Verfolgerin Nika Prevc (Slowenien) konnte mit Platz sechs nur wenige Punkte gutmachen.  

Ski-Freestylerin Emma Weiß ist gut in den Winter gestartet. Die 24-Jährige kam beim Sprung-Wettbewerb in Lake Placid auf Platz sieben. Es war die 22. Top-10-Platzierung für Weiß im Weltcup, ein Mal stand sie auf dem Podium. Auch in den USA war mehr drin: Nicht einmal ein Punkt fehlte Weiß zum Erreichen des zweiten Finallaufs der besten sechs Athletinnen.

Den Tagessieg sicherte sich die chinesische Olympiasiegerin Xu Mengtao vor der WM-Zweiten Danielle Scott aus Australien und der Französin Marion Thenault.

Die deutschen Skispringer haben den nächsten Rückschlag hinnehmen müssen und auch im Teamwettbewerb keinen Podestplatz geschafft. In Zakopane belegten Karl Geiger, Pius Paschke, Philipp Raimund und Andreas Wellinger (Bild) Rang vier hinter den siegreichen Österreichern sowie Slowenien und Norwegen.

Geiger (136,5 und 139,5 Meter) und Raimund (134,5 und 131,5 Meter) zeigten starke Sprünge. Pius Paschke kam nicht über zwei mittelmäßige Sprünge (126,5 und 132 Meter) hinaus. Auch Wellinger (127,5 und 139 Meter) hat Luft nach oben.

Der deutsche Snowboarder Noah Vicktor hat das erste Weltcup-Podium seiner Karriere eingefahren. In Laax gelang ihm im Slopestyle der dritte Platz - und damit im 19. Anlauf der erste Podestplatz. Vicktor erreichte 83,72 Punkte und wurde nur vom Kanadier Cameron Spalding (86,63) und dem US-Amerikaner Redmond Gerard (86,22) überboten.

Die bislang letzte deutsche Podestplatzierung in der Disziplin war Annika Morgan vor einem Jahr mit einem zweiten Platz, ebenfalls in Laax, geglückt. Siegreich war bisher nur Leon Vockensperger im März 2022. 

Die deutschen Bob-Piloten haben im Zweier auch den Weltcup-Auftakt in Innsbruck-Igls dominiert. Beim dritten deutschen Dreifacherfolg in Serie gewann Johannes Lochner und stellte dabei in beiden Läufen jeweils einen Streckenrekord auf. Francesco Friedrich belegte Platz zwei mit 16 Hundertsteln Rückstand. Dritter wurde Adam Ammour (+0,37 Sekunden), der wie bei den vorherigen Zweierrennen in St. Moritz und Winterberg das deutsche Podest komplettierte.

Lochner hat in der Zweier-Gesamtwertung nun 25 Punkte Rückstand auf den erstplatzierten Friedrich.

Im Frauen-Monobob zeigte Lisa Buckwitz einmal mehr eine herausragende Vorstellung: Sie gewann das dritte Rennen in Serie und ist auf dem besten Weg, ihren zweiten Mono-Gesamtweltcup nacheinander zu gewinnen. Laura Nolte belegte den dritten Platz (+0,10 Sekunden).

Skilangläuferin Laura Gimmler hat beim Weltcup in Les Rousses einen Achtungserfolg erzielt. Die 31-Jährige belegte im klassischen Sprint den vierten Platz und schrammte nur 1,4 Sekunden an einer Podestplatzierung vorbei. Den Sieg sicherte sich Kristine Stavaas Skistand aus Norwegen vor den beiden Schwedinnen Maja Dahlqvist und Jonna Sundling.

Bei den Männern schaffte es als einziger Deutscher Jan Stölben durch die Qualifikation, schied dann aber sogleich im Viertelfinale chancenlos aus. Den Sieg sicherte sich in Abwesenheit von Norwegens Topstar Johannes Hösflot Kläbo der Schwede Edvin Anger.

Das deutsche Rodel-Team hat sich im Duell mit Österreich in Winterberg zwei EM-Titel gesichert. Gold schnappten sich Julia Taubitz und die Doppelsitzer Tobias Wendl/Tobias Arlt. Im Frauen-Doppel holten Jessica Degenhardt/Cheyenne Rosenthal Silber.

Julia Taubitz setzte sich mit Bahnrekord vor der zuletzt starken Österreicherin Madeleine Egle durch. Merle Fräbel, Anna Berreiter und Melina Fischer kamen auf die Plätze fünf, sechs und neun. Im Doppelsitzer holten Wendl/Arlt bereits ihren 21. großen Titel. Der Bayern-Express hatte sich mit Bahnrekord knapp vor Juri Gatt/Riccardo Schöpf und Yannick Müller/Armin Frauscher (Österreich) durchgesetzt. Toni Eggert wurde mit seinem neuen Partner Florian Müller wurde Fünfter, Hannes Orlamünder/Paul Gubitz beendeten das Rennen auf Platz acht.

Im Frauen-Doppel lagen Jessica Degenhardt/Cheyenne Rosenthal bis zur letzten Zwischenzeit knapp in Führung, wurden trotz Bahnrekord aber noch von den Gesamtweltcup-Spitzenreiterinnen Selina Egle/Lara Kipp aus Österreich abgefangen. Vierte wurden Dajana Eitberger/Magdalena Matschina.

Marco Odermatt (Bild) hat die Lauberhorn-Abfahrt in Wengen mit Rekordzeit (2:22,58 Minuten) vor seinem Schweizer Mannschaftskollegen Franjo van Allmen gewonnen. Es war im vierten Abfahrtsrennen der Saison der vierte Schweizer Doppelerfolg - und der erste am Lauberhorn. Rang drei belegte der Slowene Miha Hrobat (+0,57). Insgesamt blieben zehn Starter unter dem bisherigen Streckenrekord von Kristian Ghedina aus Italien aus dem Jahr 1997 (2:24,23). Der Deutsche Romed Baumann rutschte während seiner Fahrt aus und verfehlte ein Tor. 

Die extremen Herausforderungen der kraftraubenden Strecke wurde unter anderem dem Österreicher Vincent Kriechmayr zum Verhängnis, den es an einer im Schatten liegenden Welle aushob. Er konnte selbst ins Ziel fahren, wurde dort aber mit einem Helikopter abtransportiert. Auch Blaise Giezendanner musste musste mit einem Helikopter abtransportiert werden. Der Franzose war schwer gestürzt und ins Fangnetz entlang der Strecke geflogen.

Die deutschen Kombinierer haben einen kleinen Dämpfer kassiert und sind beim Schwarzwaldpokal in Schonach am Podest vorbeigelaufen. Vinzenz Geiger musste sich beim Erfolg des Norwegers Jens Luraas Oftebro mit Platz fünf begnügen. Julian Schmid wurde Siebter. In einem packenden 10-km-Skilanglauf hatte der Norweger Jarl Magnus Riiber lange Zeit geführt, brach dann aber ein.

Im Finish einer großen Gruppe setzte sich Oftebro vor Johannes Lamparter (Österreich) durch. Dritter wurde der Finne Ilkka Herola (+8,2). Geiger (+15,3) fehlten letztlich rund sieben Sekunden zum Podest. Als drittbester Deutscher lief Manuel Faißt auf Platz elf, Johannes Rydzek wurde 35.

Kombiniererin Nathalie Armbruster hat beim Weltcup in Schonach geglänzt und sich mit dem dritten Podestplatz der Saison aus der Weihnachtspause zurückgemeldet. Die 19-Jährige musste sich nur der Norwegerin Ida Marie Hagen geschlagen geben. Armbruster, nach dem Springen noch Zehnte, lag im Ziel des 5-km-Langlaufs 10,5 Sekunden hinter Hagen. Für die Weltcup-Spitzenreiterin war es der fünfte Sieg im fünften Rennen des Winters und saisonübergreifend der neunte Erfolg in Serie. Zum 31. Mal in Folge seit März 2022 ging der Sieg an eine Norwegerin.

Platz drei sicherte sich die Japanerin Haruka Kasai. Zweitbeste Deutsche war Jenny Nowak (Sohland) als Zwölfte.  

Lindsey Vonn lächelte, sie erhielt Standing Ovations, doch der Jubel des Publikums in Cortina d'Ampezzo war nur eine reine Sympathiebekundung. Mit dem Sieg bei der Abfahrt hatte die US-Amerikanerin nichts zu tun. Nach einer verunglückten Fahrt im unteren Streckenabschnitt belegte sie lediglich Rang 20.

Zu Siegerin Sofia Goggia (Bild) fehlten Vonn 1,68 Sekunden. Die Norwegerin Kajsa Vickhoff Lie (+0,42 Sekunden) und Teamkollegin Federica Brignone (+0,55) komplettierten das Podest. Kira Weidle-Winkelmanns Fahrt voller Fehler reichte nur zu Rang 17 (+1,33). Noch schlechter erging es Emma Aicher, die als 31. knapp die Punkteränge verfehlte (+2,05).

Snobiarderin Ramona Hofmeister kommt immer besser in Fahrt. Vier Tage nach ihrem ersten Saisonsieg hat die 28-Jährige auch den Parallel-Riesenslalom im bulgarischen Bansko gewonnen. Hofmeister dominierte die Rennen, gewann nach ihrem Sieg in der Qualifikation alle Duelle souverän und setzte sich im Finale gegen die japanische Weltmeisterin Miki Tsubaki durch. Neben Hofmeister hatten in Bansko auch Cheyenne Loch und Melanie Hochreiter die Qualifikation geschafft. Beide schieden jedoch im Achtelfinale aus.

Bei den Männern kam Elias Huber als bester Deutscher ebenfalls nicht über die Runde der besten 16 hinaus. Den Sieg sicherte sich der Österreicher Andreas Prommegger.

Johannes Thingnes Bö beendet überraschend nach diesem Winter seine Karriere. Der 31-Jährige, der eigentlich erst nach den Olympischen Spielen 2026 zurücktreten wollte, hat das Ende seiner Laufbahn in Ruhpolding bekanntgegeben. Seine letzten Rennen wird er im März in Oslo absolvieren. 

Bö hatte 2013 sein Debüt im Weltcup gegeben. In seiner Laufbahn brachte er es auf fünf Olympiasiege und 20 WM-Goldmedaillen. Nur Landsmann Ole Einar Björndalen kann bei den WM-Titeln mit dem Ausnahmekönner mithalten.

Die deutschen Skispringerinnen sind zum Auftakt der Japan-Tour im Weltcup knapp am Podest vorbeigeflogen. Beim souveränen Sieg von Kanadas Alexandria Loutitt in Sapporo kam Selina Freitag als beste DSV-Athletin auf Platz fünf, Katharina Schmid baute mit Rang sechs immerhin die Führung im Gesamtweltcup aus.

Loutitt flog auf 127,0 sowie 131,0 m (266,4) und lag deutlich vor Lisa Eder (Österreich/253,7) und Eirin Maria Kvandal (Norwegen/253,1). Freitag (251,8) und Schmid (251,7) fehlten umgerechnet nicht einmal ein Meter zum Podest. In der Gesamtwertung setzte sich Schmid von Verfolgerin Nika Prevc (Slowenien) ab, die nur Elfte wurde.

Langläuferin Victoria Carl (rechts) hat den ersten Podestplatz des WM-Winters erkämpft. Die 29-Jährige musste sich in Les Rousses nach zehn Kilometern nur einzig der US-Amerikanerin Jessie Diggins geschlagen geben. Pia Fink belegte Platz sechs.

Bei den Männern sorgte Janosch Brugger als 15. für das beste deutsche Ergebnis, Friedrich Moch kam nicht über den 20. Rang hinaus. Der Norweger Iver Tildheim Andersen nutzte die Abwesenheit zahlreicher Topstars wie Johannes Hösflot Kläbo und Harald Östberg Amundsen und holte den zweiten Weltcupsieg seiner Karriere.