Saisonbilanz: Licht und Schatten bei deutschen Alpin-Assen

    "Müssen uns hinterfragen":Licht und Schatten bei deutschen Alpin-Assen

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    Sieben Podestplätze, zwei Weltcupsiege und eine WM-Medaille für das Ski-Alpin-Team. Der DSV-Alpinchef zieht eine nüchterne Saisonbilanz und nennt die Aufgaben für die Zukunft.

    Linus Straßer
    Schreckmoment und Podestjubel für die deutschen Slalom-Asse beim Saisonfinale: Linus Straßer entgeht knapp einer Kollision mit einem Pistenarbeiter und wird 6.. Lena Dürr glänzt als Zweite. Die beiden Rennen (unkommentiert).28.03.2025 | 2:36 min
    Linus Straßer nahm seine atemraubende Schrecksekunde beim Saisonfinale mit Humor. "Mein erster Gedanke war: Ich muss über ihn drüber springen!", sagte der Münchner über seine Beinahe-Kollision mit einem Pistenarbeiter, der plötzlich vor Straßer im Stangenwald von Sun Valley auftauchte.
    Doch wie Straßers "enge Kiste" beim Saisonfinale von Sun Valley ging der gesamte alpine Weltcup-Winter aus deutscher Sicht glücklich aus: Der WM-Dritte fuhr unbeeindruckt und "sehr zufrieden" auf Rang sechs. Und Lena Dürr erlebte als starke Zweite sogar "ein perfektes Ende" und hübschte die durchwachsene Alpin-Bilanz auf.

    DSV-Frauen im Soll - Männer ohne Weltcupsieg

    Für die 33-Jährige war es der insgesamt vierte Podestplatz in diesem Winter, dank der beiden Siege und einem weiteren zweiten Rang in den Speeddisziplinen von Aufsteigerin Emma Aicher sind die Frauen einigermaßen im Soll.

    In allen Disziplinen am Start
    :Emma Aicher: Pisten-Juwel mit rosiger Zukunft

    Emma Aicher ist 21 Jahre jung und bereits eine Siegfahrerin. Ihr Trainer traut ihr zu, in der Zukunft auch den Gesamtweltcup gewinnen zu können.
    von Stephan Klemm
    Emma Aicher
    mit Video
    Die Männer um Straßer hingegen gingen erstmals seit 21 Jahren im Weltcup leer aus: Weniger Podestplätze als die insgesamt sieben diesmal - allesamt durch Dürr und Aicher herausgefahren - gab es für den DSV zuletzt 2020/21 mit fünf. Immerhin: Straßer fuhr bei der WM im Februar zu Bronze.
    Der DSV-Alpinchef Wolfgang Maier zieht eine kritische Bilanz. Er sei "nicht so begeistert" vom Gesamtabschneiden seiner Mannschaft, sagte Maier, die Zielsetzung seien zehn bis 15 Podestplätze gewesen. "Es war eher eine schwächere Saison, weil einfach die Ergebnisse nicht so gestimmt haben, wie man es erwartet hatte", gab Maier zu:

    Es war einfach zu wenig, was wir gezeigt haben.

    DSV-Alpinchef Wolfgang Maier

    Nachwuchs- und Verletzungssorgen

    Im nächsten Winter stehen Olympische Spiele an, doch Maier neigt nicht zu Panikmache. Schließlich gibt es für die durchwachsenen Vorstellungen gute Gründe. Bei den Frauen fehlen hinter Shootingstar Aicher und der erfahrenen Dürr die Breite und der Nachwuchs, das Männer-Team war nach Rücktritten, Verletzungen und Erkrankungen "sehr ausgedünnt", wie Maier richtig feststellte.
    Linus Strasser (GER) 3. Platz und Bronzemedaillengewinner am Sonntag, 16. Februar 2025, im Rahmen der Medaillen Zeremonie im Slalom der Männer, anl. der alpinen Ski-WM in Hinterglemm.
    Happy End mit Bronze im Slalom für den DSV und Schweizer Sieger am Fließband - die Bilder der Ski-WM 2025.16.02.2025 | 2:07 min
    Trotzdem geben gerade die Männer Anlass zu Optimismus. Zur Bilanz gehören nämlich auch die beiden Goldmedaillen bei der Junioren-WM durch Felix Rösle (20 Jahre) und Benno Brandis (18 Jahre). Insgesamt erwartet der DSV-Sportchef aber, "dass wir uns hinterfragen - aber nicht in dem Sinne, dass man sich gegenseitig zerstört". Es gehe darum zu erörtern:

    Haben wir das, was wir geplant haben, umgesetzt? Ist der Invest, den wir getätigt haben, speziell im Nachwuchs, richtig eingesetzt und zielführend?

    DSV-Alpinchef Wolfgang Maier

    Und wie könne es gelingen, so Maier, "dass wir wieder eine Frauenmannschaft entwickeln mit mehreren Läuferinnen"? Die 21 Jahre junge Aicher dient dabei als Fixpunkt.

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    Quelle: Reuters

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    Quelle: SID

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