Reaktion auf offenen Brief:Schach-Verband will gegen Sexismus kämpfen
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Der Schach-Weltverband Fide hat auf einen offenen Brief reagiert, in dem zahlreiche Spielerinnen Sexismus in der Szene anprangern. Die Fide nehme die Vorwürfe ernst, hieß es.
Der Schach-Weltverband Fide hat auf den offenen Brief zahlreicher Spielerinnen reagiert, in dem Sexismus in der Szene angeprangert wurde.
Quelle: Frank Augstein/AP/dpa
Der Weltverband Fide hat auf die Sexismus-Vorwürfe von zahlreichen Schachspielerinnen reagiert und die Initiatorinnen "für ihren Mut und ihre Solidarität" gelobt. "Bei der Fide sind wir zutiefst bewegt über den von über 100 Schachspielerinnen unterzeichneten Brief, in dem sie sexistische und sexuelle Gewalt im Schach anprangern", hieß es in der Reaktion.
Zahlreiche Schachspielerinnen und -trainerinnen prangern Sexismus und sexuelle Übergriffe in dem von Männern dominierten Sport an. Sie kritisieren den Weltverband hart.
Die Fide lehne "entschieden jegliches Verhalten und Handeln ab, das auf Sexismus basiert, einschließlich jeglicher Form von Missbrauch. Selbst wenn nur eine Frau Missbrauch erlebt, ist es eine zu viel."
Fide arbeitet an Schutzrichtlinie
Der Weltverband setze seine Arbeit an einer Schutzrichtlinie für Frauen im Schach fort, "da wir ihnen die Werkzeuge und Unterstützung bieten wollen, damit sie sich sicher und selbstbewusst fühlen. In der Zwischenzeit fordern wir alle Spielerinnen, die Fehlverhalten erfahren haben, dringend auf, eine Beschwerde bei der Ethik- und Disziplinarkommission der Fide einzureichen", hieß es weiter.
Die Fide nehme alle Berichte über Sexismus und Missbrauch "sehr ernst" und werde sich für "die Verbesserung der Schachwelt" einsetzen.
In einem offenen Brief, den 14 französische Schachspielerinnen in der vergangenen Woche veröffentlicht hatten und den mittlerweile mehr als 100 Frauen unterschrieben haben, wird sexistisches Verhalten von männlichen Kollegen angeprangert.
Nach Ansicht der deutschen Nationalspielerin Annmarie Mütsch wird nahezu jede Frau im Schachsport mit Sexismus konfrontiert. "Ich kenne fast keine Frau im Schach, die keine Erfahrungen mit Sexismus gemacht hat", hatte Mütsch, die ebenfalls zu den Unterzeichnerinnen gehört, in einem "Spiegel"-Interview gesagt.