Zittersieg in Newcastle: BVB nimmt Achtelfinale ins Visier

Borussia Dortmund nimmt in der Champions League Kurs aufs Achtelfinale. Mit dem 1:0-Zittersieg bei Newcastle United ist dem BVB am dritten Spieltag der erste Dreier und der Sprung auf Platz zwei gelungen.

Was für ein Auftakt: Nach 60 Sekunden hatte Donyell Malen für den BVB das 1:0 auf dem Fuß, brachte aber nach seinem langen Solo den Ball nicht an Keeper Nick Pope vorbei. Und wenige Augenblicke später kam Newcastles Joelinton am linken Strafraumeck zum Schuss, den BVB-Keeper Gregor Kobel parieren konnte.

In diesem Stil ging’s weiter: Malen zielte in bester Schussposition auf die Mitte, so dass Pope mit einem Reflex retten konnte - ebenso wie beim Nachschuss von Niclas Füllkrug (10. Minute).

Kurz darauf prüfte Anthony Gordon Dortmunds Torwart Kobel. Auf der Gegenseite verfehlte Malen mit seinem Volleyschuss aus 17 Metern das Tor nur knapp (14. Minute).

Nach gut einer halben Stunde hatten sich beide Mannschaften besser aufeinander eingestellt. Die Chancenflut ebbte ab, aber das Spiel blieb hochintensiv. In der 42. Minute humpelte BVB-Keeper Emre Can mit einer Knieverletzung vom Platz, für ihn kam Salih Özcan.

Drei Minuten später durften die Dortmunder jubeln. Nico Schlotterbeck leitete mit einer Balleroberung einen Konter über Marco Reuß und Füllkrug ein. Letzterer gab den Pass für Torschütze Felix Nmecha.

Dennoch gingen die BVB-Spieler mit Wut im Bauch in die Pause, denn Schiedsrichter Artur Dias setzte seinen Halbzeitpfiff überpünktlich mitten in einen vielversprechenden Dortmunder Angriff.

Mit dem munteren Hin und Her ging's nach der Pause weiter. Und BVB-Keeper Kobel bekam nun samt seiner Vorderleute mehr zu tun als in der ersten Hälfte. In der 57. Minute verhinderte Kobel bei einer Top-Chance von Callum Wilson das 1:1, als er den Schuss mit dem Knie parierte.

Newcastle drängte weiter auf den Ausgleich. Allerdings offenbarten die Engländer dabei spielerische und technische Defizite, so dass die Defensive des BVB alles im Griff hatte - aber nur bis zur 87. Minute: Da setzte Newcastles Callum Wilson einen Kopfball an die Latte, Kobel wäre nie im Leben drangekommen.

Und spätestens in der vierten Minute der Nachspielzeit durften die Dortmunder wahrlich von Glück reden: Newcastles Gordon fiel das Leder vor die Füße, seinen Schuss aus 14 Metern fälschte Sebastien Haller ab, und der Ball segelte über Kobel hinweg an die Unterkante der Latte. Süle klärte - der Sieg war perfekt und wurde im Dauerregen von Newcastle ausgiebig gefeiert.

Der BVB hatte kurzfristig auf Julian Brandt verzichten müssen. Der zuletzt starke Mittelfeldspieler habe wegen muskulärer Probleme passen müssen. Die Verletzung habe sich Brandt in der Bundesliga-Partie gegen Werder Bremen (1:0) zugezogen, erklärte der BVB vor dem Anpfiff.

"Eigentlich sah es in den ersten ein, zwei Tagen gut aus. Aber leider musste Julian gestern das Abschlusstraining abbrechen und hatte heute Morgen Probleme. Wir wollten kein Risiko eingehen", sagte Trainer Edin Terzic. Für Brandt rückte Neuzugang Marcel Sabitzer in die Startelf.