Gegen Afrikameister:DHB-Team mit Remis im Härtetest gegen Ägypten
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Deutschlands Handballer kommen im ersten von zwei Härtestest gegen den Olympia-Vierten Ägypten zu einem Remis. Das ersatzgeschwächte DHB-Team spielte 31:31 (16:18).
Gut zwei Monate vor der Heim-Europameisterschaft durfte sich die DHB-Auswahl über ein Kurz-Comeback von Weltklasse-Torwart Andreas Wolff freuen, der sich Ende August einen Bandscheibenvorfall zugezogen hatte. Der Anführer stand für rund zehn Minuten auf der Platte.
Bundestrainer: "Zu viele Fehler"
Deutschland überzeugte nach Ballgewinnen zeitweise mit "Highspeed"-Handball, zudem blitzte das Können des Debütanten David Späth im Tor auf. Unter dem Strich machte der WM-Fünfte aber zu viele Fehler, um als Sieger das Feld zu verlassen.
Alfred Gislason sah treffenderweise "viele Höhen und Tiefen" beim Spiel seiner Mannschaft: "Es ist sehr schade, dass wir die letzten zwei Angriffe mit technischen Fehlern beenden."
Am Sonntag nächstes Duell gegen Ägypten
Kapitän Johannes Golla sah dennoch eine "gar nicht so schlechte" Leistung: "In vielen Phasen konnten wir an das anknüpfen, was wir in den letzten Monaten erarbeitet haben. Man sieht aber auch, dass wir sechs Monate nicht zusammen waren. Deshalb ist die Abstimmung im Angriff noch nicht hundertprozentig da, wo sie schon mal war."
Beste Werfer im deutschen Team waren Regisseur Juri Knorr und Rechtsaußen Timo Kastening mit jeweils sechs Toren. Beide Teams treffen am Sonntag (17.15 Uhr/ZDF live) in München erneut aufeinander.
Comeback von Torhüter Wolff
Ein exzellentes Konterspiel bescherte dem deutschen Team eine frühe Führung, nach einem anfänglichen 0:2-Rückstand bauten Gislasons Schützlinge ihren Vorsprung beim 7:3 (9.) zwischenzeitlich auf vier Tore aus. Die physisch starken Ägypter aber blieben nicht nur dran, sondern gingen beim 9:10 (18.) auch wieder in Führung.
Die DHB-Auswahl, die sich nach den ersten personellen Wechseln instabiler präsentierte, reihte im Angriff nun Fehler an Fehler, und hinten bekam Silvio Heinevetter kaum einen Ball zu fassen. Gislason brachte nach nur 20 Minuten Wolff, der für seinen Klub Industria Kielce noch kein Pflichtspiel in dieser Saison absolviert hat.
Hartes Duell bis zum Ende
Der Europameister von 2016 fand wie sein Vorgänger jedoch nur schwer ins Spiel. So lief Deutschland lange einem Rückstand nach. In Debütant Späth von den Rhein-Neckar Löwen stand nach dem Seitenwechsel der dritte Keeper zwischen den Pfosten - und der machte seine Sache am besten und steigerte sich zunehmend.
Beim 21:20 (38.) ging Deutschland wieder in Führung und lieferte dem WM-Sechsten einen harten Kampf bis zum Ende. Neben dem furiosen Späth feierten auch Nils Lichtlein (Füchse Berlin) und Linksaußen Tim Nothdurft vom Bergischen HC ihr Länderspieldebüt.
Für die bevorstehende Heim-EM im nächsten Jahr hat Handball-Bundestrainer Gislason den "Traum vom Halbfinale". Nicht alle Leistungsträger können an der Vorbereitung teilnehmen.02.11.2023 | 3:36 min