Handball-Champions-League: THW Kiel Dritter beim Final Four
Handball-Champions-League:Kiel gewinnt kleines Finale, Barca holt Titel
|
Im kleinen Finale des Final Four hat der THW Kiel einen verdienten Sieg gegen den SC Magdeburg gefeiert. Den Titel holte schon zum elften Mal Rekordsieger FC Barcelona.
Schwache Saison, aber wenigstens der Trostpreis: Die Handballer des THW Kiel haben zum Abschluss des Final-Four-Turniers ein Ausrufezeichen gesetzt und den dritten Platz belegt. In einem dramatischen Endspiel sicherte sich dann Barcelona Titel Nummer elf. Damit hat Handball-Weltstar Mikkel Hansen in seinem letzten Spiel auf Vereinsebene den erstmaligen Gewinn der Champions League verpasst. Der 36-Jährige unterlag mit dem dänischen Meister Aalborg Handbold dem Rekordgewinner mit 30:31 (15:15).
Schwache Saison des THW Kiel
Einen Tag nach der deutlichen 18:30-Klatsche im Champions-League-Halbfinale gegen den FC Barcelona zeigten die Norddeutschen im kleinen Finale gegen den Liga-Konkurrenten SC Magdeburg ein ganz anderes Gesicht und gewannen verdient mit 32:28 (23:14).
Trotz des überzeugenden Erfolgs gegen den Triplegewinner steht beim THW aber unter dem Strich die erste titellose Spielzeit seit 2018. Die Diskussion um Trainer Filip Jicha wird auch deshalb in der Pause wohl anhalten.
Sein Gegenüber Bennet Wiegert wird sich diesen Gesprächen nicht stellen müssen, auch wenn der SCM ein Wochenende zum Vergessen erlebte. Mit der Chance auf das historische Quadrupel angereist, blieb am Ende nach zwei Niederlagen nur Platz vier. Routinier Matthias Musche hatte bereits vor dem Spiel am Sonntag betont:
Nach verpasstem Finale nochmal alles reinhauen
Die beiden deutschen Mannschaften waren mit großen Hoffnungen in den Showdown um die europäische Krone gestartet - doch jegliche Titelträume lösten sich schnell in Luft auf. Magdeburg, Titelverteidiger und im Vorfeld als Topfavorit gehandelt, stolperte durch ein dramatisches 26:28 (11:11) bereits im Halbfinale an der dänischen Hürde Aalborg.
Das Finale der Handball-Champions-League steigt ohne deutsche Beteiligung. Der SC Magdeburg unterliegt gegen Aalborg, anschließend geht der THW Kiel gegen Barcelona unter.
"Wir haben gekämpft wie die Schweine. Wir haben uns nichts vorzuwerfen", stellte Musche nach der Bruchlandung der Magdeburger Überflieger direkt klar. Beim THW herrschte nach der Packung gegen Rekordgewinner FC Barcelona große Ernüchterung, hatte man die enttäuschende Saison doch mit einem fulminanten Schlusspunkt retten wollen. "Wir wollten an einem Wochenende ein bisschen die Sachen vergessen machen, die bei uns in dieser Saison nicht gut genug waren", haderte Nationalspieler Rune Dahmke: "Das haben wir nicht geschafft." Auch Trainer Jicha sprach von einem "sehr enttäuschenden Abend" und einer "sehr, sehr harten Niederlage" für seine Mannschaft.
THW Kiel im kleinen Finale klar besser
Zur großen Saisonanalyse wollte er aber erst nach dem Spiel um Platz drei gegen den SCM ansetzen. Die Spielzeit sei aber "auf jeden Fall sehr lehrreich gewesen", erklärte der 42-Jährige. Im kleinen Finale präsentierten sich die Kieler von der ersten Minute an stark verbessert. Mit einem Blitzstart zog der THW schnell auf 4:1 davon (5.). Während die Magdeburger nach ihrem vergeblichen Kraftakt gegen Aalborg müde wirkten, kämpfte Kiel um jeden Ball. Das sah auch Jicha, der seine Spieler emotional vom Spielfeldrand anfeuerte.
Der THW spielte sich in der Folge nun phasenweise in einen Rausch, bereits nach 25 Minuten hatten die Kieler mehr Treffer erzielt als im ganzen Duell gegen Barca am Vortag. Zur Pause stand ein deutliches 23:14 auf der Anzeigentafel. Im zweiten Durchgang kämpfte sich Magdeburg dann aber doch nochmal ran, verkürzte zwischenzeitlich auf vier Tore Rückstand. Somit kam in der Schlussphase einer intensiven Partie noch einmal Spannung auf - in der THW-Keeper Tomas Mrkva mit zahlreichen Paraden glänzte.