U17 des DFB im WM-Finale:Plötzlich wieder Weltmeister?
von Ralf Lorenzen
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Mit einfachen Mitteln hat es die deutsche U17-Nationalmannschaft ins WM-Finale geschafft: ein kluger Trainer, selbstbewusste Spieler und Verteidiger, die verteidigen können.
Paris Brunner schießt die deutsche U17 ins Halbfinale der WM in Indonesien.
Quelle: epa
Wenn die Profis von Werder Bremen sich am Samstagmittag im Mannschaftsquartier mit einem Mittagsschläfchen auf das Abendspiel beim VfB Stuttgart vorbereiten, werden Marvin Ducksch und Mitchell Weiser möglicherweise lieber vor dem Fernseher sitzen und in gemeinsamen Erinnerungen schwelgen. An den Sommer 2011, als sie mit der U17-Nationalmannschaft bei der WM in Mexiko erst im Halbfinale von den USA gestoppt wurden.
Unerwarteter Hype um U17-Elf
Vor zwölf Jahren war es noch eine fußballverrückte Minderheit in Deutschland, die bis in die Nacht aufblieb, um den Weg der Mannschaft um Kapitän Emre Can zu verfolgen. Wenn am Samstag im indonesischen Surakartan das WM-Finale der U17 gegen Frankreich angepfiffen wird, ist die Sonne hierzulande schon aufgegangen - vor zwei Wochen hätte es dennoch kaum jemand für möglich gehalten, welcher Hype gerade um die deutsche U17-Nationalmannschaft entsteht.
"Starke Leistung, Jungs", schrieb Ilkay Gündogan bei X. "Absolut verdienter Finaleinzug. Ihr könnt jetzt schon sehr stolz auf euch sein." Der Kapitän der A-Nationalmannschaft wird wissen, dass der Hype auch damit zusammenhängt, dass sein eigenes Team in den letzten Jahren viele Erwartungen enttäuscht hat und wenig Hoffnung auf eine erfolgreiche EM im kommenden Jahr macht. Nachdem auch die U21 bei der letzten EM und die Frauen bei der WM in ihren Vorrunden ausgeschieden sind, befriedigt die U17 endlich wieder die Sehnsucht nach Erfolgserlebnissen.
Mannschaft zeigt große Widerstandsfähigkeit
Es wird der Leistung der Mannschaft von Trainer Christian Wück aber nicht gerecht, sie lediglich als Lückenbüßer für unerfüllte Wünsche zu sehen. Mit ihrem Auftreten in Indonesien hat sie sich die Anerkennung Spiel für Spiel hart erarbeitet. Dabei ist es gerade die Art, wie sie spielerisch oft stärkere Einzelspieler bezwungen und sich dabei gegen Rückschläge aufgebäumt hat, die begeistert.
Torwart Konstantin Heide, der im Halbfinale gegen Argentinien zwei Elfmeter hielt, sagte:
Unser Team hat das ganze Turnier einfach gezeigt, dass wir so eine Mentalität haben, dass wir immer zurückkommen können.
Konstantin Heide, Torwart
Dieses Spiel war das beste Beispiel für die Widerstandsfähigkeit der Mannschaft. Sie ließ sich durch Gegentore in den Nachspielzeiten beider Halbzeiten nicht aus dem Konzept bringen und entschied das Elfmeterschießen gegen schon siegesgewisse Argentinier cool für sich.
U17-Trainer: "Im Zweikampf unschlagbar"
Cool blieb vor allem der Unterhachinger Torwart selbst, der als einziger Spieler von einem Drittligisten kommt und erst durch die Erkrankung von Stammtorwart Max Schmitt in die Startelf rückte. "Konsti hat gezeigt, dass jeder wichtig ist in unserem Team. Jeder muss bereit sein, zu spielen, er ist das beste Beispiel", sagte sein Mitspieler Winners Osawe von RB Leipzig.
"Wir haben vor drei Jahren begonnen, mit diesen Jungs zu arbeiten", sagt Trainer Christian Wück: "Es war uns von Anfang an ein großes Anliegen, nicht nur gute Fußballer auszubilden, sondern auch Verteidiger, die verteidigen können. Die vielleicht nicht jeden Pass perfekt spielen, aber im Zweikampf unschlagbar sind."
Wück stellt Spieler in den Mittelpunkt
Wück hat mehrfach die etwas überstrapazierten "Deutschen Tugenden" als Erklärung für den Erfolg ins Feld geführt und damit seinen eigenen Anteil etwas unter den Scheffel gestellt. Wie Steffen Freund, der U17-Trainer von 2011, und die ehemaligen U21-Trainer Horst Hrubesch und Stefan Kuntz weiß Wück, wie Spieler auf höchstem Niveau ticken und wie er sie ansprechen muss. Er stellt die Spieler in den Mittelpunkt, und nicht die Spielidee.
Max Moerstedt bejubelt im Halbfinale der U17-WM gegen Argentinien sein Tor zum 3:2.
Quelle: EPA/Adi Weda
So entsteht aus einem Haufen Individualisten, die in ihren zwölf verschiedenen Heimatclubs kleine Stars sind, eine Mannschaft, in der sich alle füreinander zerreißen. U17-Trainer Christian Wück blickt denn auch mit Optimismus auf das WM-Finale am Samstag:
Es wird ein Finale werden auf einem hohen Niveau, mit einem ganz engen Ergebnis.
U17-Trainer Christian Wück
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