2:1 im Test gegen Vietnam: DFB-Frauen mühen sich zum Sieg

Zahlreiche Experimente, nur zwei Tore und viel Stückwerk - die deutschen Fußballerinnen haben im Testspiel gegen Vietnam genau einen Monat vor ihrem Auftaktspiel bei der Weltmeisterschaft in Australien nicht groß glänzen können. Das Team von Martina Voss-Tecklenburg kam in Offenbach nur zu einem 2:1 (1:0) gegen den WM-Außenseiter. 

Paulina Krumbiegel brachte die deutsche Mannschaft in der dritten Minute in Führung. Danach war in der Offensive bei den Deutschen nicht mehr viel zu sehen. Dafür musste die Defensive auf der Hut sein, denn die Vietnamesinnen spielten munter mit und hatten auch gute Chancen.

Janina Minge setzte mit ihrem Tor in der 80. Minute den Deckel drauf. Thi Thanh Nha Nguyens Treffer in der Nachspielzeit kam zu spät für die Vietnamesinnen, wurde aber von den Gästen und ihren Fans lautstark gefeiert.

Paulina Krumbiegel tat sich wie schon beim 2:1 im November gegen Weltmeister USA als Torschützin hervor. Die Hoffenheimerin verlängerte per Hacke eine Hereingabe von Nicole Anyomi ins Netz.

In der 16. Minute wurde DFB-Keeperin Merle Frohms mit einem Fernschuss von Thi Bich Thuy Nguyen überrascht. Frohms klärte mit einer Fußabwehr, die vielen lautstarken vietnamesischen Fans hatten den Ball schon im Tor gesehen.

Lena Lattwein und Sara Däbritz versuchten, die Offensive anzukurbeln. Gefährlich wurde es vor allem, wenn Krumbiegel oder Anyomi über die Außen Druck machten.

An der Frankfurterin Laura Freigang mit der Nummer 10 lief das Spiel hingegen ziemlich vorbei. Auf der Gegenseite musste Frohms kurz vor der Pause den Ball aus dem Winkel fischen, nachdem Thi Van Duong abgezogen hatte.

Nach der Pause kam unter anderem Chelsea-Profi Melanie Leupolz fürs Mittelfeld. Sie fand aber ebenfalls kaum Lücken nach vorne. Freigang setzte kurz nach dem Wechsel den Ball am linken Pfosten vorbei - ansonsten tat sich die deutsche Auswahl weiter schwer.

Vor und nach Minges 2:0 vergaben die Asiatinnen sogar noch zwei dicke Chancen, ehe sie doch noch jubeln durften.

Bundestrainer Martina Voss-Tecklenburg hatte mit Frohms und Lattwein nur zwei Wolfsburgerinnen in der Startelf und - wie angekündigt - keine Spielerin des FC Bayern. Nach dem Streit zwischen dem DFB und dem Münchner Klub um deren spätere Anreise wollte die 55-Jährige "keine Risiken eingehen", weil die Bayern-Asse um Lena Magull und Lea Schüller nach ihrem Urlaub erst am Freitag zum Nationalteam gestoßen waren.

Geschont wurde auch Alexandra Popp: Für den EM-Star vom VfL Wolfsburg gab die Hoffenheimer Stürmerin Melissa Kössler ihr Debüt in der Auswahl, konnte aber keine ihrer Chancen verwerten. Vor allem für Wackelkandidatinnen wie sie war es die große Chance, sich für die WM-Teilnahme zu empfehlen.

Nach dem letzten Testspiel gegen Sambia am 7. Juli, 20.30 Uhr (ARD), in Fürth wird Voss-Tecklenburg ihr 23-köpfiges WM-Aufgebot benennen. Zuvor geht es in das zweite Trainingslager nach Herzogenaurach.

Am 11. Juli ist Abflug zur WM, am 24. Juli geht es im ersten Gruppenspiel gegen Marokko. Kolumbien und Südkorea lauten die weiteren Vorrundengegner auf dem Weg zum erhofften dritten Titel nach 2003 und 2007.