FAQ
Votum für 2030 und 2034:Fragen und Antworten zur WM-Vergabe
von Frank Hellmann
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Die FIFA dürfte bekommen, was sie will: Per Doppelvergabe wird die WM 2030 in sechs Ländern auf drei Kontinenten und die WM 2034 in Saudi-Arabien abgesegnet.
FIFA-Präsident Gianni Infantino bei der Auslosung der Klub-WM (Archiv).
Quelle: AFP
Die breite Zustimmung gilt als Formsache: Alles ist vorbereitet, damit die 211 Mitgliedsverbände des Weltverbandes FIFA am Mittwoch die nächsten Fußball-Weltmeisterschaften 2030 und 2034 en bloc vergeben.
Dabei dürften Spanien, Portugal und Marokko zum Gastgeber 2030 bestimmt werden, wobei drei Eröffnungsspiele zuvor in Uruguay, Argentinien und Paraguay stattfinden würden. Für 2034 ist Saudi-Arabien als alleiniger Ausrichter vorgesehen.
Wie erfolgt die Vergabe?
Der Kongress findet in einer Videokonferenz ab 15 Uhr statt. Jeder Verband hat nur eine Stimme für beide Turniere im Paket. Erwartet wird ein einstimmiges Votum. Dem Vernehmen nach wird die Bestätigung per Akklamation, also mit Applaus erfolgen. In der Tagesordnung steht nur Bestimmung der Gastgeber nicht Wahl oder Abstimmung.
Gianni Infantino hat den Fußball-Weltverband FIFA fest im Griff. Sportjournalist Manu Thiele über das System Infantino und was das für den europäischen Fußball zu bedeuten hat.09.03.2023 | 15:57 min
Die Frauen-WM 2027 war noch beim ordentlichen FIFA-Kongress in Bangkok in Präsenz vergeben worden, als mit Brasilien und der europäischen Bewerbung aus den Niederlanden, Belgien und Deutschland zwei Kandidaten zur Wahl standen. Beide hatten auf dem Kongress die Gelegenheit, ihre Bewerbung zu präsentieren. Die Südamerikaner gingen mit 119:78 Stimmen als Sieger hervor.
Warum hat der FIFA-Rat die Reformen zurückgedreht?
Mehrere Winkelzüge waren notwendig, um diese umstrittene Doppelvergabe zu ermöglichen. Eigentlich waren nach dem FIFA-Skandal 2015 Reformen beschlossen worden, um nach der Kür von Russland 2018 und Katar WM 2022 einen solchen Hinterzimmerdeal zu verhindern. Im Oktober 2023 beschloss das 36-köpfige Gremium einstimmig, die Bewerbung aus Spanien, Portugal und Marokko mit der aus Uruguay, Paraguay und Argentinien zu einer Bewerbung für die WM 2030 zu kombinieren.
Für den FIFA-Kongress im Mai 2024 wurden weitere Statutenänderungen für eine Doppelvergabe beschlossen. Der letzte Beschluss sah dann vor, für beide Turniere im Paket zu stimmen. DFB-Präsident Bernd Neuendorf hat bereits bestätigt, allen drei Maßnahmen zugestimmt zu haben.
Die neun europäischen Mitglieder im FIFA-Rat, darunter auch UEFA-Präsident Aleksander Ceferin, haben Erfüllungsgehilfe gespielt, weil die WM 2030 im Kern auf europäischem Boden ausgetragen wird.
Erst kürzlich erhob Human Rights Watch in einem Bericht erneut schwere Vorwürfe gegen Saudi-Arabien. Darin geht es um Zwangsarbeit, grassierenden Lohndiebstahl oder unzureichenden Schutz vor extremer Hitze. Auch nicht untersuchte Todesfälle von Arbeitern werden dokumentiert. Die Situation in dem Land, das den Mord an dem Journalisten Jamal Khashoggi im Jahr 2018 beauftragt haben soll, wird teilweise noch kritischer als vor der WM 2022 in Katar beschrieben.
Die FIFA bescheinigt Saudi-Arabien eine "einmalige, innovative und ambitionierte Vision", im jüngsten Prüfbericht wird von einem "mittleren Risiko" beim Blick auf die Menschenrechte ausgegangen. Dabei beruft sich die FIFA auch auf eine Bewertung einer in Saudi-Arabiens Hauptstadt Riad ansässigen Kanzlei, die von Menschenrechtlern als "künstlich eingeschränkt, irreführend und übermäßig positiv" bezeichnet wird.
Dieser "gefälschte Evaluierungsprozess der FIFA" werde "unvorstellbare menschliche Kosten verursachen, einschließlich negativer Auswirkungen auf Wanderarbeiter und ihre Familien", sagte Michael Page, stellvertretender Direktor für den Nahen Osten bei Human Rights Watch.
Die FIFA bescheinigt Saudi-Arabien eine "einmalige, innovative und ambitionierte Vision", im jüngsten Prüfbericht wird von einem "mittleren Risiko" beim Blick auf die Menschenrechte ausgegangen. Dabei beruft sich die FIFA auch auf eine Bewertung einer in Saudi-Arabiens Hauptstadt Riad ansässigen Kanzlei, die von Menschenrechtlern als "künstlich eingeschränkt, irreführend und übermäßig positiv" bezeichnet wird.
Dieser "gefälschte Evaluierungsprozess der FIFA" werde "unvorstellbare menschliche Kosten verursachen, einschließlich negativer Auswirkungen auf Wanderarbeiter und ihre Familien", sagte Michael Page, stellvertretender Direktor für den Nahen Osten bei Human Rights Watch.
Wie hat sich der DFB positioniert?
Das DFB-Präsidium hat "einstimmig" beschlossen, der Vergabe zuzustimmen. "Es gab keine einzige Stimme, die gesagt hat, dass wir hier falsch unterwegs sind", erklärte Neuendorf, der auf die Unterstützung durch Liga-Vertreter verwies, mit DFL-Aufsichtsratchef Hans-Joachim Watzke "an der Spitze".
DFB und DFL würden nichts davon halten, "Fundamentalopposition" zu spielen, so der DFB-Chef.
Was sagen Fan-Organisationen?
Eine Vergabe des sportlichen Megaevents an ein Land, das die Menschenrechte massiv verletzt, sei skandalös, schreibt die Faninitiative "Fairness United". Es widerspreche allen ethischen Grundsätzen des Sports, einen solchen Staat als Gastgeber auszuwählen. "Die Rechte von Frauen werden missachtet. Homosexualität ist verboten."
Das Bündnis "Unsere Kurve" kritisierte, dass die FIFA unter Präsident Gianni Infantino "mehr und mehr zu einer autokratischen One-Man-Show verkommt, und der DFB duckt sich weg und klatscht artig Beifall".
Gianni Infantino – Funktionär, Strahlemann, Fußball-Autokrat. Der Mann, der die Korruption im Fußball bekämpfen wollte und dabei die FIFA zu seinem Hofstaat gemacht hat.18.12.2023 | 14:30 min
Wann wird die WM 2034 gespielt?
Als Katar für die WM 2022 den Zuschlag erhielt, dämmerte den Funktionären recht spät, dass es im Sommer in der Wüste viel zu heiß ist. Erst 2015 rang sich die Arbeitsgruppe der FIFA dazu durch, eine Verlegung in den Winter zu empfehlen, die insbesondere den europäischen Terminkalender arg durcheinanderwirbelte.
Auch jetzt ist die Frage nach dem Zeitraum noch offen. Im Evaluierungsbericht heißt es zwar, dass die Bewerbung in Anbetracht der klimatischen Bedingungen "ein erhöhtes Risiko auf die Zeitplanung" biete, aber wegen der beträchtlichen Vorlaufzeit sei das für 2034 "ein abmildernder Faktor". Diesmal kann früher als bei Katar entschieden werden, in den Winter zu gehen.
Quelle: Reuters
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