Was Eberl und Co. planen: Das Personalpuzzle des FC Bayern

Bisher sind weder die Anzahl noch alle Namen der Zugänge für den Kader des neuen Trainers Vincent Kompany bekannt. Doch umso klarer sind beim FC Bayern bereits die Ziele und Erwartungen für die kommende Saison. Man müsse wieder "Konstanz und Dominanz auf den Platz bringen", forderte Präsident Herbert Hainer gerade im Vereinsmagazin 51.

Die grobe Linie für die Personalplanungen haben Kompany, Sportvorstand Max Eberl und Sportdirektor Christoph Freund bereits abgesteckt. Sie wollen einen Umbruch vollziehen, um nach der ersten titellosen Saison seit zwölf Jahren auch fernab des neuen Trainers Impulse zu setzen.

"Christoph und ich haben nicht nur die Trainersuche vorangetrieben, sondern uns auch um den Kader gekümmert", sagte Eberl während Kompanys Präsentation.

Bereits bei den ersten Gesprächen mit dem 38-jährigen Belgier "haben wir gemerkt, dass wir da bei unseren Vorarbeiten schon sehr gut lagen, bei den Vorstellungen darüber, wie unser Kader auszusehen hat, was wir verändern wollen. Und da sind wir vielleicht schon ein Stück weiter als man denkt."

Seither allerdings ist Ruhe eingekehrt beim FC Bayern, was wohl auch daran lag, dass sich Kompany für einige Tage in den Urlaub verabschiedet hatte. Im Schatten der EM-Vorbereitung der deutschen Nationalelf aber puzzeln die Münchner an ihrem Personal.

Die meisten großen Puzzlestücke werden jedoch erst später bewegt, weil die EM einen großen Einfluss auf den Transfermarkt haben wird.

Immerhin ein paar Entscheidungen sind bereits gefallen: Darunter jene, dass Kroatiens Nationalspieler Josip Stanisic zurückkehren wird zum FC Bayern und dort fest eingeplant ist. "Er wird bei uns eine wichtige Rolle spielen", stellte Eberl im "Kicker" klar.

Der Rechtsverteidiger Stanisic war im vergangenen Sommer an Bayer Leverkusen ausgeliehen worden, was sich auch deshalb als strategischer Fehler erwies, weil die Münchner hinten rechts unterbesetzt blieben und sich im Winter zur teuren Korrektur mit dem Transfer von Sacha Boey von Galatasaray Istanbul für mindestens 30 Millionen Euro Ablöse veranlasst sahen.

Gespielt hat der Franzose Boey allerdings kaum, weil er rasch verletzt ausfiel. Er soll nun ebenso eine neue Chance unter Kompany bekommen wie Flügelspieler Bryan Zaragoza, dessen Verpflichtung im Winter vorgezogen war.

Zudem planen die Bayern laut "Sport Bild" den zuletzt verliehenen Arijon Ibrahimovic (18) als eines von drei bis vier Talenten im Kader ein. Zudem kommt Nestory Irankunda (18) von Adelaide United aus Australien hinzu. Sein Leistungsniveau soll in der Vorbereitung überprüft werden, in der unter anderem ein Trainingslager am Tegernsee und eine fünftägige PR-Reise nach Südkorea geplant sind.

Bestehen soll Kompanys Belegschaft am Ende aus drei Torhütern und etwa 22 Feldspielern. Davon sollen rund zwei Drittel absolute Topspieler sein, hinzu kommen bis zu fünf Ergänzungen, die jederzeit spielen können.

Klar ist damit, dass nach den Abgängen von Eric Maxim Choupo-Moting und Bouna Sarr weitere Profis weichen müssen, um Platz zu schaffen für ungefähr eine Handvoll Verstärkungen. Um Leverkusens Innenverteidiger Jonathan Tah soll sich Eberl sehr bemühen, verkauft werden könnte dafür Dayot Upamecano.

In der Offensive gilt das Interesse offenbar Xavi Simons, der zuletzt von Paris Saint-Germain an RB Leipzig ausgeliehen war, und Chris Führich vom VfB Stuttgart. Viele weitere Namen werden gehandelt, darunter auch die möglicher Abgänge wie Serge Gnabry, Kingsley Coman, Alphonso Davies, Leon Goretzka und Joshua Kimmich.