Nagelsmanns Motto für Spiel gegen Frankreich: "Wir kicken!"
Vor Länderspiel in Frankreich:Nagelsmanns Leitsatz: "Wir kicken!"
von Frank Hellmann
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Knapp drei Monate vor Beginn der Heim-EM geht es für die deutsche Fußball-Nationalelf darum, Aufbruchstimmung zu erzeugen. Am besten schon am Samstag im Testspiel gegen Frankreich.
Ziemlich weit draußen, weg vom pulsierenden Zentrum, liegt das gewöhnlich von Olympique Lyon genutzte Groupama Stadion. Die verbaute Vorstadtgemeinde Décines-Charpieu hat mit dem charmanten Altstadtviertel von Lyon am Zusammenfluss von Rhône und Saône ungefähr so viel gemein wie ein Schnellimbiss mit einem Feinschmeckerrestaurant, aber hier duellieren sich jetzt nun mal Frankreich und Deutschland in einem Länderspiel-Klassiker (Samstag, ab 20:15 Uhr live im ZDF).
Länderspiel-Klassiker gegen Frankreich
Keine Konstellation gab es in den letzten zehn Jahren für die DFB-Auswahl häufiger: Neben einem WM-Viertelfinale 2014 (1:0), zwei EM-Duellen im Halbfinale 2016 (0:2) und in der Vorrunde 2021 (0:1) und zwei Nations-League-Paarungen 2018 (1:2 und 0:0) vereinbarten die Verbände gleich noch drei Freundschaftsspiele.
Der letzte Vergleich diente als einer der wenigen Mutmacher für die Heim-EM: Als Rudi Völler vor einem halben Jahr nach der Entlassung von Hansi Flick einmalig einsprang, kam ein schwungvoller Auftritt (2:1) heraus. "Geht’s raus und spielt’s Fußball" schien "Tante Käthe" in bester Franz-Beckenbauer-Manier gesagt zu haben.
Nagelsmanns simpler Leitsatz
Es entbehrt nicht einer gewissen Pikanterie, dass sich Julian Nagelsmann nun ebenfalls an einen simplen Leitsatz hängt. "Wir kicken!" lautet das Schlagwort, über das der Bundestrainer in der Abschlusspressekonferenz referierte. Ihm missfalle die "Pseudo-Druckmacherei" in seinem Metier. "Es geht nicht um Leben und Tod!", rief der 36-Jährige aus. Ihm wird vieles im Profisport inzwischen viel zu bedeutungsschwer interpretiert:
Es ist Fußball, es ist nicht Politik. Das Lähmende muss weg.
„
Bundestrainer Julian Nagelsmann
Der Härtetest vermittelt die Chance, eine skeptische Öffentlichkeit auf dem langen Weg zu einer stimmungsvollen Heim-EM mitzunehmen. Die Nagelsmann-Elf soll wieder mehr Widerstandsfähigkeit, Gemeinsinn und Identifikation einbringen. "Wir hatten gegen Österreich einen Tick zu viel offensive Denke", erläuterte der Coach. Die oft beschworene "Worker" (Arbeiter)-Mentalität habe er nach eigenem Bekunden "nicht durch Rocky-Balboa-Motivationvideos" gestärkt.
Trotz Verletzung: Neuer bleibt die Nummer eins
Lyon erlebt die Reifeprüfung für ein schwarz-rot-goldenes Gerüst aus Fußballern im fortgeschrittenen Alter. Marc-André ter Stegen ersetzt zwar den verletzten Manuel Neuer zwischen den Pfosten, kann aber die Hoffnungen begraben, die Nummer eins bei der EM zu werden.
Manuel Neuers Comeback in den anstehenden Testspielen gegen Frankreich und die Niederlande bleibt aus: Der Nationaltorhüter verletzte sich im Training.21.03.2024 | 1:07 min
Dieser Platz ist für den bald 38-jährigen Tormann vom FC Bayern reserviert, das machte der Bundestrainer überraschend klar deutlich: "Die Entscheidung werde ich wegen eines Muskelfaserrisses, der in acht Tagen vorbei ist, nicht wieder revidieren."
Dass Neuer erst wieder in den letzten Testspielen gegen die Ukraine (3. Juni) und Griechenland (7. Juni) seine ersten Länderspiele seit der WM in Katar bestreitet, muss für die EM-Endrunde (14. Juni bis 14. Juli) reichen.
Mittelstädt in der Startelf
Mit Ter Stegen sei alles besprochen: Nagelsmann habe dem Keeper des FC Barcelona gesagt, "dass ich gottfroh bin, dass wir noch einen zweiten Weltklassetorhüter haben der diese beiden Spiele macht und dem ich vermittelt habe, dass auf dieser Position immer was passieren kann, wie man es jetzt sieht".
Die zahlreichen Baustellen des DFB
Einmal in Redelaune plauderte Nagelsmann offen über seine Startelf: Joshua Kimmich, Jonathan Tah, Antonio Rüdiger und Maximilian Mittelstädt ("er macht es defensiv und offensiv gut und wird zurecht beginnen") bilden erstmals die Viererkette; Robert Andrich, Toni Kroos und Ilkay Gündogan den Mittelfeldblock.
Drei Zauberer - und Gündogan für die Balance
Dazu kommen - mit vielen Freiheiten versehen - Florian Wirtz und Jamal Musiala. "Das sind Zauberer", begeisterte sich Nagelsmann, während Kapitän Ilkay Gündogan mit einem Schmunzeln einschränkte: "Beide Jungs sind in Topform. Ich sehe meine Aufgabe darin, die richtige Balance zwischen zu viel und zu wenig Zauber herzustellen."
Ganz vorne ist übrigens Kai Havertz gesetzt, von dem Nagelsmann ebenfalls in den höchsten Tönen schwärmte: "Ich halte unglaublich viel von ihm als Mensch und als Spieler. Er wird als zentrale Spitze beginnen."
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