Fußball-Bundesliga der Frauen: Kritik an Schiedsrichterinnen

    Fußball-Bundesliga der Frauen:"Missstände" - Kritik an Schiedsrichterinnen

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    Der 1. FC Nürnberg kritisiert die Leistungen der Schiedsrichterinnen in der Fußball-Bundesliga der Frauen. Der Club beklagt Mängel beim DFB und fordert männliche Schiedsrichter.

    Schiedsrichterin Fabienne Michel im Disput mit Torwart Elvira Herzog
    Schiedsrichterin Fabienne Michel im Disput mit Torhüterin Elvira Herzog.
    Quelle: Jan Kaefer

    Der 1. FC Nürnberg hat sich massiv über die Leistungen von Schiedsrichterinnen in der Frauen-Bundesliga beklagt. "Wir sind an einem Punkt, in der die jetzige Situation im Schiedsrichterinnen-Bereich (...) nicht mehr hinzunehmen ist und an dem wir auch bewusst öffentlich auf qualitative Missstände und strukturelle Defizite beim DFB hinweisen müssen und möchten", sagte Osman Cankaya, Sportlicher Leiter der Club-Frauen.
    Letzter Pfiff von Schiedsrichterin Steinhaus
    Profifußball, Führungsposition, Frau: Eine Konstellation, die in Deutschland fast nicht vorkommt. Warum? Wir haben uns auf die Suche gemacht nach Frauen mit jeder Menge Expertise.14.05.2021 | 35:41 min
    In einer Pressemitteilung des Aufsteigers betonte er:

    Wir sprechen hier von einer vereinsübergreifenden, ligaweiten Problematik.

    Osman Cankaya, Sportlicher Leiter

    DFB: Männer sind nicht automatisch besser

    Der DFB reagierte mit Befremden auf die harschen Töne aus Nürnberg. "Wir sind überzeugt, dass die Leistung einer Person nicht mit dem Geschlecht zusammenhängt. Männer sind nicht automatisch die besseren Unparteiischen", sagte DFB-Vizepräsident Ronny Zimmermann.
    Die Club-Aussagen verwunderten ihn sehr, es sei "nicht in Ordnung, wie unsere Schiris öffentlich unter Druck gesetzt werden. Das hat mit Fairplay nichts zu tun", sagte Zimmermann.

    Männliche Schiris in die Frauen-Bundesliga?

    Sämtliche Vereine seien betroffen, unabhängig vom Abstiegs- oder Meisterschaftskampf, finden die Nürnberger. "Alarmierend empfinden wir dabei sowohl die Qualität als auch die Quantität der Fehler, unter der in unseren Augen nicht nur der Wettkampf, sondern auch die Attraktivität der Bundesliga massiv leidet", heißt es weiter. 
    Klagen über Leistungen von Schiedsrichterinnen gab es in dieser Saison schon häufiger. Ein Problem ist nach Ansicht auch von Verantwortlichen beim FC Bayern und VfL Wolfsburg, dass Referees aus den Männer-Profi-Ligen nicht im Frauen-Oberhaus pfeifen dürfen, weil es getrennte Kader beim Deutschen Fußball-Bund gibt. Zudem hat der DFB Nachwuchssorgen bei den Frauen.

    Kritik aus München und Wolfsburg

    "Warum sind wir nicht in der Lage, die Tore für männliche Schiedsrichter zu öffnen?", fragte Bayern-Abteilungsleiterin Bianca Rech Anfang des Jahres im "kicker".
    Ralf Kellermann, Sportlicher Leiter beim VfL Wolfsburg, assistierte: "Wir sind die einzige Top-Nation in Europa, die es sich leistet, die Schiedsrichterinnen-Teams nicht mit Männern aufzufüllen."
    Schiedsrichterin Naemi Breier (l.) zeigt Dusiburgs Antonia-Johanna Halverkamps die gelbe Karte.
    Schiedsrichterin Naemi Breier (l.) zeigt Dusiburgs Antonia-Johanna Halverkamps die gelbe Karte.
    Quelle: Axel Kohring

    Club: Fokus auf Kompetenz legen

    "Eine kurzfristige, akute Lösung sehen wir nur in der Abschaffung der bisherigen Linie, die Spiele der 1. und 2. Frauen-Bundesliga ausschließlich von weiblichen Unparteiischen leiten zu lassen und den Fokus bei den Ansetzungen geschlechterübergreifend auf Qualität und Kompetenz (...) zu legen", schlägt der 1. FC Nürnberg vor.
    Dieses Kastensystem aufzulösen, hatte Christine Beitinger, Sportliche Leiterin der Schiedsrichterinnen beim DFB, kürzlich als "komplexeres Thema" bezeichnet und gesagt: "Voraussetzung muss sein, dass männliche Schiedsrichter Teil der Frauen-Bundesliga sind. Dann sind wir grundsätzlich offen dafür. Schiedsrichter sollten also dem Kader der Frauen-Bundesliga angehören."
    Oder, wie Bundestrainer Horst Hrubesch anmerkt: "Da muss Qualität entscheiden. Ob ich einen Mann oder eine Frau hinstelle, ist egal."
    Quelle: dpa

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