Formel 1: Zandvoort kämpft gegen Pyrotechnik

    Formel 1:Zandvoort kämpft gegen Pyrotechnik

    von Karin Sturm
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    Die Rauchbomben der Verstappen-Fans, der "Orange Army", sind zunehmend ein Sicherheitsrisiko. In Zandvoort will man jetzt dagegen vorgehen.

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    Mit den orangenen Rauchwolken der Max-Verstappen-Fans hat die Pyrotechnik nun auch Einzug in die Formel 1 gehalten. Sehr zum Verdruss der Veranstalter.
    Quelle: Imago

    Pyrotechnik war im Sport bisher vor allem in Fußballstadien ein Problem. Mit der "Orange Army", dem immer größer werdenden Kreis der niederländischen Max-Verstappen-Fans, hielten vor allem die Rauchfackeln und -bomben auch auf den Tribünen der Formel 1 Einzug.

    Taschenkontrollen gegen schlechte Sicht

    Überall dort, wo diese Fangruppe besonders stark vertreten ist, ob in Österreich, Belgien oder eben vor allem bei Verstappens Heimrennen in Zandvoort, gleichen sich die Bilder: Vor allem in der Formationsrunde ganz kurz vor dem Start und dann direkt mit dem Fallen der Zielflagge, sind Tribünen und Strecke in dicken, orangefarbenen Rauch gehüllt.
    In Zandvoort will man jetzt deutliche Schritte unternehmen. Zwar waren diese Utensilien schon 2022 auf dem Renngelände nicht erlaubt, aber viele Besucher ignorierten das Verbot. Jetzt sollen unter anderem schärfere Taschenkontrollen und Appelle an die Vernunft Abhilfe schaffen.

    Van Leeuwen: "Meist keine gewaltbereiten Hooligans"

    Imre Van Leeuwen, der Direktor des GP der Niederlande, will dabei eher diplomatisch vorgehen und niemanden kriminalisieren:

    Klar sieht das im Fernsehen gut aus. Und die meisten Besucher, die eine Rauchfackel entzünden, sind ja auch keine gewaltbereiten Hooligans, sondern einfach normale Fans, welche ihrer Freude Ausdruck geben wollen.

    Imre Van Leeuwen

    Organisierte Hardcore-Fanclubs wie im Fußball gibt es in der Formel 1 schließlich bisher eher nicht - auch wenn da und dort schon einmal Befürchtungen laut wurden, gerade in der "Orange Army" könnten sich allmählich einzelne solcher Strukturen heraus bilden.

    Gesundheitsgefahr für Formel-1-Fans

    Die Zündelei ist auch nicht ungefährlich: "Es sind einfach zu viele Fackeln geworden, das macht es gefährlich," sagt Van Leeuven. Für die anderen Fans und auch für die Piloten.

    Der Rauch ist nicht gut für Atemwege und Augen.

    Imre Van Leeuwen

    "Wir wollen daher keine Fackeln mehr auf dem Gelände. Und wenn dennoch eine gezündet wird, dann sollen die anderen Besucher sagen: 'Hey, muss das sein? Du gefährdest hier meine Gesundheit.'"
    Was in Zandvoort dazu kommt: Zwar lässt die Strecke durch ihre spezielle Lage in der Dünenlandschaft an der Nordseeküste keine absoluten Zuschauerrekorde zu. 140.000 Fans wie etwa in Silverstone passen einfach nicht auf das Gelände. Aber um wenigstens 105.000 unterzubringen, geht es auf den Tribünen schon sehr eng zu - was das Risiko erhöht.

    Sichtbehinderung für die Fahrer durch Pyrotechnik

    Zuletzt gab es mehrfach Beschwerden der Fahrer wegen Sichtbehinderungen durch die dichten Rauchschwaden. Nach dem Österreich-GP klagten einige Piloten, gerade in der Formationsrunde stellenweise kaum noch etwas gesehen zu haben. "Das ist für normale Fans gar nicht zu erkennen", glaubt van Leeuven.
    Deshalb müsse man es ihnen deutlich klarmachen: "Wir werden über die Videowände an der Rennstrecke immer wieder einblenden, was okay ist und was eben nicht. Wir wollen, dass der Besuch eines GP-Wochenendes friedlich und gesittet verläuft. Und wir werden alles daran setzen, dass sich alle Besucher sicher fühlen."

    Übergriffe auf Fans

    Neben der Pyrotechnik soll es dabei auch noch um ein anderes Thema gehen: Übergriffe auf Fans anderer Fahrer - gerade in den Sozialen Medien immer wieder ein großer Aufreger in Richtung "Orange Army".
    "Ich will, dass sich ein Anhänger von Ferrari oder von Lewis Hamilton hier an der Rennstrecke genauso wohl fühlt wie ein Anhänger von Max Verstappen. Jede Form von Übergriffen ist inakzeptabel und wird von uns nicht toleriert.

    Wird ein Fan ausfällig, kann er davon ausgehen, dass wir ihm sein Ticket abnehmen.

    Imre Van Leeuwen

    Als eine Maßnahme von vielen habe man Info-Stellen vorgesehen. Dort könnten ein Übergriff gemeldet werden. "Wir arbeiten dabei eng mit der Polizei zusammen", sagt van Leuven.
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