Wintersport: FIS eskaliert Streit mit nationalen Verbänden
Medienrechte:FIS eskaliert Streit mit nationalen Verbänden
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Die FIS macht Nägel mit Köpfen und hat für die Zentralvermarktung der Medienrechte ab 2026 grünes Licht gegeben. Das bringt die großen Ski-Nationen auf die Barrikaden.
Symbolbild
Quelle: Imago
Johan Eliasch glaubt fest an eine Winter-Wunderwelt. Von "Wettkämpfen, die das Publikum fesseln und Generationen inspirieren" träumte der umstrittene FIS-Präsident, als der Ski-Weltverband jüngst ohne große Vorwarnung die Zentralisierung der internationalen Medienrechte durchdrückte. Das Problem: Das "grüne Licht", das Eliasch und die FIS vollmundig verkündeten, lässt die großen Ski-Nationen rot sehen.
Große Ski-Nationen wollen selbst vermarkten
Heißt: Die wichtigsten Verbände wie der Deutsche Skiverband, aber auch Norwegen, die Schweiz oder Österreich, wollen nicht mitmachen - weil sie ihre Weltcups wie bisher selbst vermarkten wollen. Doch Eliasch machte am vergangenen Freitag Nägel mit Köpfen.
Die Vierschanzentournee hat fast ohne Schnee stattgefunden. Das hat revolutionäre Ideen der FIS befeuert. Gibt's bald Springen in Brasilien oder Dubai? Die Athleten sind skeptisch.
Vor einem Jahr hatte die FIS erstmals angekündigt, ab 2026 die Medienrechte an den Partner abzugeben.
FIS sieht sich im Recht
Daraufhin entbrannte ein Machtkampf zwischen der FIS und sieben großen Skinationen. Zuletzt gab es eine Annäherung, gute Gespräche - bis zum vergangenen Freitag. "Mit dieser Entscheidung hat Eliasch die Verhandlungen de facto abgebrochen, ohne dass wir darüber informiert wurden", sagte Schwarzbach.
Nach den Absagen zu Saisonbeginn müssen Athleten wie der Gesamtweltcupsieger Marco Odermatt nun fünf Rennen in fünf Tagen bestreiten - und fordern eine Reform des Terminkalenders.
von Elisabeth Schlammerl
mit Video
Nun herrscht wieder Eiszeit. War das Vorgehen rechtens? Ja, meinte Eliasch, "die FIS besitzt die Rechte und ist vollumfänglich dazu berechtigt, damit zu handeln, wie wir es möchten". Der DSV will genau das zusammen mit den anderen Nationen prüfen lassen.
Drohkulisse Konkurrenz-Serie zur FIS
Machtlos sind die mitteleuropäischen und skandinavischen Verbände keineswegs, die Gruppe veranstaltet 65 Prozent der Weltcup-Wettbewerbe - nach einem möglichen Bruch mit der FIS künftig unabhängig vom Weltverband?
Als Drohkulisse dient jedenfalls weiter eine Art Super League, also eine Konkurrenz-Serie. "Das ist aktuell nicht Gegenstand der Diskussion", sagte Schwarzbach zwar, dennoch gebe es "natürlich Alternativszenarien, über die wir gegebenenfalls sprechen werden. Aber das muss natürlich im Schulterschluss mit den anderen Skiverbänden geschehen."