Sportstudio-Gast Jonathan Tah: Mit dem Mut des Tüchtigen
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Sportstudio-Gast Jonathan Tah:Mit dem Mut des Tüchtigen
von Andreas Morbach
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Bei Herbstmeister Leverkusen hat sich Jonathan Tah zum besten Innenverteidiger der Bundesliga entwickelt. Entsprechend zuversichtlich blickt er nun auch auf die Heim-EM im Sommer.
Mit Fußball-Bundesliga, einem ausführlichen Bericht zum Abendspiel Darmstadt 98 - Borussia Dortmund und Handball-EM. Studiogast ist Jonathan Tah, Verteidiger bei Bayer Leverkusen.13.01.2024 | 83:12 min
Wenn Jonathan Tah an das Fußball-Highlight des Jahres denkt, überkommt ihn schon jetzt ein wohliges Schaudern. "Ich freu’ mich extrem. Eine Heim-EM mit dieser Mannschaft, mit diesem Trainer - da kann man nichts anderes tun als sich darauf zu freuen", sagt der Innenverteidiger des frischgebackenen Herbstmeisters Leverkusen.
Bei Rudi Völlers Bank-Intermezzo direkt in die Startelf
Die schlechte Bilanz der deutschen Nationalmannschaft im vergangenen Jahr ist Tah dabei natürlich geläufig. "Es ist definitiv für uns alle gerade keine einfache Situation", sagt er.
Für Tah selbst war ein Auftritt im Jahr 2023 besonders wichtig: Beim 2:1 Mitte September gegen Vizeweltmeister Frankreich beorderte ihn DFB-Sportdirektor Rudi Völler, der für dieses eine Spiel als Teamchef für den entlassenen Bundestrainer Hansi Flick aushalf, direkt in die Startelf.
Stammkraft unter Bundestrainer Julian Nagelsmann
Drei Tage zuvor, als Flick beim 1:4 gegen Japan noch das Sagen hatte, saß Bayer Leverkusens Abwehrchef 90 Minuten lang auf der Bank. In den Länderspielen zuvor war er erst gar nicht in den Kader berufen worden, sondern wartete stattdessen seit Juni 2022 auf eine Nominierung. Doch dann kam das Intermezzo von Völler, über zwei Jahrzehnte hinweg Spieler, Trainer und Funktionär in Leverkusen.
Klar, das habe geholfen, sagt Tah zu dieser speziellen Konstellation. Bei seinem Besuch im "aktuellen sportstudio" fügte der gebürtige Hamburger, der unter Flicks Nachfolger Julian Nagelsmann nun Stammkraft ist, aber auch hinzu:
ZDF-Experte Per Mertesacker und Reporter Thomas Skulski schauen auf die Nationalmannschaft, die mit Testspielen gegen Frankreich und die Niederlande ins EM-Jahr startet.04.01.2024 | 3:28 min
Extraschichten im privaten Gym
So wie Jonathan Tah, der in seinem privaten Gym Extraschichten schiebt, im Sommer mit einem eigenen Fitnesscoach trainiert, lieber Bücher liest als Serien schaut, auf seine Ernährung achtet - und Anfang letzten Jahres seinen Berater gewechselt hat.
"Ich hatte schon immer das Gefühl, dass ich mehr tun möchte - und dass mir das, was ich im Verein mache, vielleicht nicht reicht", skizziert der 27-Jährige den Weg zu seinem persönlichen Wohlbefinden als Profi. Er habe wissen wollen, was ihm gut tut, was er braucht. Und dafür habe er die richtigen Leute um sich geschart.
Bayer Leverkusen hat mit einem späten Sieg in Augsburg seine beeindruckende Hinrunde perfekt gemacht. Die Werkself sicherte sich mit dem 1:0-Erfolg die Herbstmeisterschaft.
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Topspeed von 35,81 km/h
Der Lohn für den Tüchtigen: Nach einer schon starken Rückrunde in der vergangenen Saison avancierte er in der Hinrunde zum besten Innenverteidiger der Bundesliga. Er verbesserte sein Stellungsspiel, seine Passgenauigkeit und Treffsicherheit. Und mit einem Topspeed von 35,81 km/h gehört Tah zu den schnellsten sieben Kickern in der Liga.
Die schnellen Beine des 21-maligen Nationalspielers gehören dabei zum Grundrepertoire, um das betont hohe Verteidigen des Tabellenführers, das immer wieder zu Laufduellen mit gegnerischen Angreifern führt, zu ermöglichen.
Leverkusen als Vorbild für die Nationalmannschaft
"Meine Geschwindigkeit hilft mir dabei definitiv", betont Tah - den Leverkusens Cheftrainer Xabi Alsonso lobt:
Und auch die haben mit dazu beigetragen, dass die Werkself die bajuwarischen Serienmeister zumindest zur Halbzeit der Saison auf Distanz hält.
In zwei Drittel aller Fälle führt dieser Zwischenerfolg im Mai dann auch zur richtigen Meisterschaft. "Ich glaube, wir machen es gerade ganz gut", kommentiert Jonathan Tah in kokettem Understatement. Und auf die Frage, ob Bayer Leverkusen als Vorbild für die Nationalmannschaft dienen könne, antwortet er: "Ja, auf jeden Fall."