Musiala/Wirtz bald im Duett? Das Wusiala-Projekt der Bayern

Oft, aber auch möglichst unscharf äußert sich Sportvorstand Max Eberl dieser Tage zu den Vertragsthemen beim FC Bayern. Wie im Fall Jamal Musiala, in dem Eberl wissen ließ, man führe "sehr wertschätzende Gespräche", es gehe "um die Details", aber:

Dem Vernehmen nach soll es nun bereits ums Gehalt gehen. Also kann die angestrebte Vertragsverlängerung vielleicht doch noch vor dem Fest verkündet werden? Er könne noch nicht sagen, "ob es dann irgendwann ein finales Gespräch vor Weihnachten gibt", antwortete Eberl nach dem 5:1-Sieg gegen Donezk in Gelsenkirchen.

Das Thema wird den FC Bayern auch am Samstag zum Bundesligaspiel nach Mainz begleiten. Dabei scheint die wichtigste Frage zu Musialas Zukunft schon beantwortet zu sein. Denn nach allem, was zu hören ist, wäre es mittlerweile eine große Überraschung, wenn der 21 Jahre alte Offensivspieler seinen bis Mitte 2026 laufenden Vertrag nicht vorzeitig verlängert sollte.

Fast alles spricht für ein neues Arbeitspapier in München. Darunter auch, dass Musiala stets bekundet, sich sehr wohlzufühlen beim FC Bayern.

Eberl umgarnt Musiala zudem damit, "ein Gesicht der Zukunft" werden zu sollen neben Joshua Kimmich. "Jamal hat sich in den letzten Monaten nochmal extrem entwickelt, er wirkt richtig mannhaft, schießt entscheidende Tore", sagte Eberl im Blickpunkt Sport des Bayerischen Rundfunks. "Natürlich ist Jamal ein Spieler, der irgendwann zusammen mit Josh in die Fußstapfen von Manuel (Neuer) und Thomas (Müller) treten kann und eine Ära prägen soll."

Musialas Befinden zuträglich sein dürfte auch, dass sein Gehalt wohl mehr als verdoppelt werden soll. Nach Schätzungen könnte Musiala die beiden Ziffern seiner Rückennummer 42 künftig in seinem Jahresgehalt ungefähr wiedererkennen, nur in umgekehrter Reihenfolge.

Damit würde er in jenen Bereich vorstoßen, der bisher einzig Harry Kane vorbehalten sein soll. Laut "Sport Bild" soll Musiala "den größten Vertrag der Bayern-Geschichte erhalten", der bei einer Unterschrift ab dem 1. Januar sogar bis 2030 laufen könnte.

Musiala langfristig zu binden, würde zugleich die Hoffnung der Bayern auf Florian Wirtz stärken, der bei Bayer Leverkusen noch bis 2027 unter Vertrag steht und auch als Real Madrids Transferziel gilt. Seit Jahren stehen die Münchner in Kontakt mit der Familie.

Uli Hoeneß würde Wirtz nur zu gerne beim FC Bayern sehen. Für das Projekt Wusiala, wie das Traumduo der Nationalmannschaft genannt wird, wäre der deutsche Branchenkrösus zu großen Kaderinvestitionen bereit.

Das Komplettpaket für Musialas Gehalt über die gesamte Vertragsdauer, die zu erwartende Rekordablöse für Wirtz von deutlich mehr als 100 Millionen Euro und dessen Salär könnte in Richtung einer Viertelmilliarde Euro tendieren. Helfen könnten dabei neben den angestrebten Einnahmen durch Verkäufe und Einsparungen bei Gehältern auch die hohen Prämien, die die Fifa für die Klub-WM 2025 versprochen hat.

Noch handelt es sich um eine Zukunftsvision, in der eine der vielen offenen Fragen bleibt, ob Leverkusen Wirtz zu den Bayern ziehen lassen würde. Das Traumduo spricht längst von einer gemeinsamen Zukunft. So wie etwa Wirtz im Juni beim DFB-Team:

Und Musiala erzählte, man scherze immer wieder, "dass er doch zu Bayern kommen soll".

Und wie reagiert Eberl dieser Tage auf die Frage, ob Wirtz eine der wichtigen Entscheidungen sei? "Die ersten Entscheidungen sind tatsächlich unsere Vertragsverlängerungen, also Jamal ist ja genannt."

Zur Realisierung des Projekts Wusiala wäre Musialas Vertragsverlängerung demnach der erste Schritt in Eberls Stufenplan.