Abschied unter Tränen: Biathlon-Superstar Bö hört auf
Abschied unter Tränen:Biathlon-Superstar Bö hört zum Saisonende auf
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Für Biathlon-Superstar Johannes Thingnes Bö ist am Saisonende Schluss. Der 31-jährige Norweger verzichtet damit auch auf einen weiteren Olympia-Start im kommenden Jahr in Italien.
Der norwegische Biathlet-König Johannes Thingnes Bö hat seinen Rücktritt zum Ende der Saison bekannt gegeben.
Quelle: dpa
Der Biathlon-König tritt zum Saisonende ab: Johannes Thingnes Bö versucht, den ersten Satz seiner Rücktrittserklärung vom Handy abzulesen, da brach die Stimme des Biathlon-Rekordweltmeisters und sofort laufen ihm die Tränen übers Gesicht, als er auf dem Podium gesteht: "Das ist richtig hart."
Immer wieder wird der Norweger von seinen Gefühlen überwältigt, als er beim Weltcup in Ruhpolding völlig überraschend verkündet, seine einzigartige Laufbahn schon nach dieser Saison zu beenden.
Familie wichtiger als Siege
Biathlon verliert seinen Superstar, der ein Jahr früher geht, als er es eigentlich vorhatte. Schon die Olympischen Winterspiele in Italien im kommenden Jahr finden ohne den fünfmaligen Goldmedaillengewinner und 20-maligen Weltmeister statt.
Ich weiß, dass ich es schaffen könnte, noch öfter zu gewinnen, weil ich eine unglaubliche Gabe habe. Ich muss fast nicht trainieren, um die Nummer eins zu sein.
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Johannes Thingnes Bö
Die vergangenen Jahre haben an Bö gezehrt. "Es nimmt dir und den Menschen um dich herum sehr viel, die Nummer 1 in deinem Sport zu bleiben", sagte er. Der fünfmalige Gesamtweltcupsieger freut sich nun auf die Zeit mit seiner Familie.
Die deutsche Biathlon-Staffel der Männer hat den ersten Podestplatz in dieser Saison klargemacht. Hinter Frankreich und Schweden wurde das Quartett Dritter.17.01.2025 | 0:35 min
Zu Hause warten auf den 31-Jährigen neben Frau Hedda auch die Kinder Gustav und Sofia. "Die nächsten Rennen und Punkte sind nicht ganz so wichtig, wenn man eine Familie hat", sagte Bö. Auf Instagram postete er ein emotionales Foto mit seinen beiden Kindern zur Rücktrittsankündigung."
Ich bin sehr motiviert, so gut wie möglich abzuschließen und Gelb zu verteidigen", sagte Bö. Gesamtweltcupsieg Nummer sechs ist das Ziel, bevor er sich am 23. März nach dem Massenstart bei seinem Heimspiel am Holmenkollen hoch über Norwegens Hauptstadt Oslo zum letzten Mal nach einem Wettkampf die Ski abschnallt. "Ich bin bereit für das nächste Kapitel", sagte Bö.
Anerkennung und Respekt seiner Rivalen
"Diese Entscheidung zeigt, dass der Mann noch inspirierender ist als der Champion", schrieb sein früherer französischer Dauerrivale Martin Fourcade. Sein Teamkollege Sturla Holm Laegreid, der im Gesamtweltcup nur 48 Punkte hinter Bö liegt, schrieb: "Niemand oben, niemand daneben.
Danke, dass ich ein Teil deiner Reise sein durfte." Er würdigte Bö als GOAT: Greatest Of All Time - der Größte aller Zeiten. "Wow, das ist die beste Medaille, die du je gewonnen hast!!! Karriere für die Familie beenden, Respekt. Du bist echt ein Vorbild", schrieb Olympiasieger Michael Rösch.
Sturla Holm Lägreid hat das Verfolgungsrennen gewonnen. Der Norweger siegte vor seinen Landsmännern Tarjei Bö und Johannes Thingnes Bö. Bester Deutscher war Justus Strelow als 16. 11.01.2025 | 3:08 min
Zu seiner Abschiedspressekonferenz wurde keine zwei Stunden vor dem Termin um 12.00 Uhr eingeladen, kaum jemand hatte mit dieser Entscheidung des besten Skijägers der Welt zu diesem Zeitpunkt gerechnet. "Ich will, dass ihr alle Bescheid wisst", sagte Bö. Einen Tag zuvor war er mit der norwegischen Staffel beim Weltcup im Chiemgau als Schlussläufer noch auf Platz vier gelaufen.
Ein Rekord nach dem anderen
Bö hatte 2013 sein Debüt im Weltcup gegeben und stellte in seiner Laufbahn viele Rekorde auf. Der Dauersieger ist mit 20 WM-Goldmedaillen gemeinsam mit seinem Landsmann Ole Einar Björndalen Rekordweltmeister. Den alleinigen Rekord will sich der Ausnahmekönner aus Stryn bei seiner letzten Weltmeisterschaft in Lenzerheide vom 12. bis 23. Februar holen.
Zudem schaffte er bisher 79 Weltcupsiege und insgesamt 88 Karriereerfolge. Nur Björndalen steht in dieser Statistik mit insgesamt 95 Erfolgen vor ihm. In Einzelrennen stand Bö 135 Mal (88 Siege) auf dem Podest. Dazu kommen 72 Podien (42 Siege) in den Staffelwettbewerben.2023 machte Bö die WM in Oberhof zu seinen Festspielen, als er als erster männlicher Biathlet sieben Medaillen bei einer Weltmeisterschaft holte - davon fünfmal Gold. Aus Oberhof wurde scherzhaft "Boeberhof".
Am Sonntag (12.30 Uhr/ARD und Eurosport) tritt er in Ruhpolding im Massenstart wieder an. Pläne für die Zeit nach der Karriere hat er noch nicht. "Aber ich werde Biathlon sicher in irgendeiner Form treu bleiben."
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