Absichtlich verloren: NBA mit höheren Strafen für Tanking
Bei absichtlichen Niederlagen:NBA verhängt höhere Strafen für "Tanking"
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Wer absichtlich verliert, wird in der Basketball-Profiliga NBA künftig härter bestraft. Beim sogenannten Tanking wollen sich Klubs bessere Chancen für den Draft erschleichen.
Zuletzt wurden die Dallas Mavericks ertappt, weil Coach Jason Kidd (rechts) Starspieler Kyrie Irving (links) schonte. Hier eine Szene vom Spiel der Mavericks gegen die Los Angeles Clippers im Februar 2023.
Quelle: IMAGO / Icon Sportswire
Die Klubbesitzer der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA haben strengere Regeln und höhere Strafen für das Schonen von Star-Spielern beschlossen.
NBA definiert "Starspieler"
Die Liga definiert einen Starspieler dabei als jeden, der in den drei vorangegangenen Spielzeiten in einem NBA-All-Star- oder All-NBA-Kader stand, oder aber für das All-Star-Game derselben Saison berufen war.
Laut ESPN und "The Athletic" bekommt das Ligabüro mehr Macht, um Verstöße zu sanktionieren: Beim ersten Verstoß werden demnach 100.000 Dollar fällig, beim zweiten 250.000 Dollar, ab dem dritten eine Million.
Die NBA hat die Dallas Mavericks wegen eines "ligaschädigenden Verhaltens" und Wettbewerbsverzerrung durch Tanking mit einer Strafe belegt. Das Team muss 750.000 Dollar zahlen.
Allerdings soll es Ausnahmen geben, die etwa an ein bestimmtes Alter oder eine Zahl von Karrierespielen geknüpft sind. Gesunde Spieler, die sich für ein Spiel ausruhen, müssen für die Zuschauer und bei den Spielen sichtbar sein.
Bessere Chancen im Draft offensichtlich erschlichen
Nach den neuen Regeln, die vom NBA-Wettbewerbsausschuss empfohlen wurden, dürfen die Teams einen Starspieler nicht ausschließen oder ihn in einer Weise einsetzen, welche die Integrität des Spiels beeinträchtigt.
Beim Draft können sich die Teams der Liga die Rechte an verfügbaren Nachwuchsspielern erwerben. Die Veranstaltung findet in zwei Runden statt, in denen 60 Spieler ausgewählt werden können. Dabei hat jedes NBA-Team in jeder Runde einmal die Chance, einen Spieler auszuwählen. Die Reihenfolge des Drafts wird durch das Abschneiden der Teams in der vergangenen regulären Saison bestimmt. Playoffs-Platzierungen werden nicht beachtet. Die schlechtesten Mannschaften dürfen sich als erstes Spieler auswählen, während der Meister der vergangenen Saison in jeder Runde als letzter an der Reihe ist.
Den 14 Teams, die sich nicht für die Playoffs qualifiziert haben, stehen die ersten 14 Wahlrechte zu. Damit Mannschaften, die keine Chance mehr haben, sich für die Playoffs zu qualifizieren, nicht absichtlich schlecht spielen, um möglichst schlecht in der Tabelle abzuschneiden und dadurch sehr früh während des Drafts an der Reihe zu sein, gibt es die Draftlotterie. Dadurch sollen Manipulationsversuche verhindert werden. Dennoch gibt es seit einigen Jahren das Phänomen des "Tanking". Bei dieser Art des Neuaufbaus wird Teams vorgeworfen, absichtlich schlecht zu spielen und zu verlieren, um ihre Draftchancen zu erhöhen und den Neuaufbau mit einem besseren Talent zu beschleunigen.
In der Vergangenheit haben einige Teams ihre Stars draußen gelassen und damit eine Niederlage offenbar billigend in Kauf genommen. Meist ging es darum, die Play-offs zu verpassen und so die Chancen in der Talente-Lotterie des NBA-Draft zu verbessern.