Schiedsrichter-Zahlungen: Barca wegen Korruption angeklagt

    Schiedsrichter-Zahlungen:FC Barcelona wegen Korruption angeklagt

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    Der FC Barcelona zahlte jahrelang Geld an die Firma einen Ex-Schiedsrichters. Klub und Ex-Schiri sprechen von Beraterdiensten, die Justiz von Korruption. Sie erhob nun Anklage.

    Der Eingang zur Geschäftsstelle des FC Barcelona
    FC Barcelona: Klub und Ex-Funktionäre stehen unter Korruptionsverdacht.
    Quelle: imago

    In der Affäre um Millionenzahlungen des FC Barcelona an einen ehemaligen Schiedsrichter-Funktionär hat die Staatsanwaltschaft Barcelona am Freitag bei einem Gericht Anzeige wegen des Verdachts der Korruption erstattet.
    Der spanische Fußball-Erstligist hatte Gelder an den früheren Vizepräsidenten des Schiedsrichter-Ausschusses CTA, Jose Maria Enriquez Negreira gezahlt. Die Ermittler seien zu dem Schluss gekommen, dass die Beträge dazu dienten, Barca bei der Entscheidungsfindung der Schiedsrichter zu begünstigen. Das teilte eine Justizsprecherin am Freitag mit.
    Zwischen 2001 und 2018 habe der Klub mehr als 7,3 Millionen Euro gezahlt, so die Anklagebehörde. Die von der Staatsanwaltschaft erhobenen Vorwürfe richten sich gegen den Klub und dessen frühere Präsidenten Sandro Rosell und Josep Maria Bartomeu sowie weitere Ex-Barca-Funktionäre und Negreira.
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    Barca spricht von Beraterdienste

    Sowohl Vertreter des Vereins als auch Negreira haben die geschäftlichen Verbindungen eingeräumt, zugleich aber den Vorwurf der Korruption bestritten. Barcas aktueller Klubpräsident Joan Laporta sagte vor Wochen, der Verein habe Beraterdienste in Anspruch genommen. Das sei aber "im Fußball bei den großen Klubs sehr normal", beteuerte er.
    Enriquez Negreira war zwischen 1977 und 1992 Schiedsrichter in der ersten spanischen Fußball-Liga und anschließend zwischen 1994 und 2018 Vizepräsident des CTA. Der 77-Jährige erklärte, er habe den FC Barcelona als CTA-Vizepräsident bei keiner Entscheidung oder Schiedsrichterernennung bevorzugt behandelt. Seine Firma habe den Klub mündlich beraten, etwa wie sich die Spieler je nach Schiedsrichter verhalten sollten.
    Quelle: dpa, SID
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