Die Auswahl an fertigen Adventskalendern in den Geschäften ist groß. Doch sie selber zu machen und zu befüllen, liegt im Trend - denn das ist nachhaltig und viel persönlicher.
In skandinavischen Ländern sind Wichteltürchen schon lange Tradition und für begeisterte Kinder wie Erwachsene nun auch in Deutschland. Wir zeigen, wie man die kleinen dekorierten Türchen ganz einfach selbst machen kann.24.11.2023 | 4:37 min
Wenn am 1. Dezember der Weihnachts-Countdown beginnt, darf einer nicht fehlen: der Adventskalender. Er ist nicht nur bei Kindern beliebt, sondern auch bei Erwachsenen. Der Trend geht dabei zum Selbermachen, denn ein selbstgebastelter Kalender ist persönlicher und nachhaltiger: Er kommt ohne Verpackung aus und verursacht weniger Plastikmüll.
"Die 24 Türchen lassen sich aus den verschiedensten Materialien upcyceln und dann natürlich auch jedes Jahr wiederverwenden", so Heimwerken-Expertin Mareike Hermann von der DIY Academy in Köln.
Toilettenpapierrollen
Streichholzschachteln
Marmeladen- und Einmachgläser
Brottüten oder Gemüsetüten aus dem Supermarkt
genähte Säckchen
Pappbecher
Pappboxen
Zimtstangen, Zweige oder Tannenzapfen als Deko
"Auch wenn es um die Gestaltung des Kalenders geht, muss nicht alles neu gekauft werden", sagt Mareike Hermann. Oft habe man noch Reste von Wandfarbe oder Lacken, mit denen sich Marmeladengläser und Co. bepinseln oder besprühen lassen.
Für die Deko eignen sich Garn und getrocknete Gewürze wie Zimtstangen und Orangenscheiben. Oder Selbstgesammeltes aus der Natur: Zweige und Tannenzapfen. Der Tipp der Heimwerken-Expertin: "Tannenzapfen sehen besonders hübsch aus, wenn man sie zur Hälfte in Farbe tunkt und dann trocknen lässt."
Päckchen können an Seil oder Ast gehängt werden
Die Zahlen für die einzelnen Tage können auf ausgeschnittene Pappsterne gemalt und dann auf die einzelnen Türchen geklebt werden.
Und wohin dann mit den vielen Boxen oder Säckchen? Je nach Größe der Päckchen machen sie sich in einem freigeräumten Regal oder auf der Fensterbank besonders gut. "Man kann auch ganz einfach ein Seil spannen und die Päckchen daran hängen. Oder an einen großen Ast oder Zweig", so Mareike Hermann. Wer noch mehr Hand anlegen will, kann aus Brettern einen Weihnachtsbaum aus Holz basteln.
Auf die inneren Werte kommt es an - Adventskalender selber befüllen
Der Vorteil bei selbstgemachten Adventskalendern: Jedes Türchen ist individuell und passt zu der beschenkten Person. Dabei muss ein selbstgemachter Kalender gar nicht teuer werden. Er kann auch einfach gar nichts kosten - etwa, wenn man ihn mit alten Fotos, Gedanken oder Dingen aus einem gemeinsamen Urlaub mit einer Notiz "Weißt du noch…?" befüllt, wie Trendanalystin Ursula Geismann vorschlägt.
Wer die Inhalte selbst gestalten will, kann sich von den Interessen der oder des Beschenkten inspirieren lassen: Gedichte, Sprüche, selbstgebackene Plätzchen, Tee. Oder einfach Zeit verschenken in Form von einem Spaziergang, einem Kaffee im Bett oder dem gemeinsamen Anschauen von Fotos.
Adventskalender für Kinder
Auch für Kinder muss es nicht das tägliche Gadget aus Plastik sein. "Sie freuen sich auch über gemeinsame Unternehmungen wie einen Filmabend. Über kleine Geschenke, die die Sinne anregen, wie ein Knisterbad für die Badewanne oder eine Geschichte, die sich über 24 Tage erstreckt", sagt Mareike Hermann.
Und wenn es doch ein Spielzeug sein soll? "Eine schöne Idee sind auch größere Objekte, die man für die Kleinen in 24 Teile zerlegt. An Weihnachten haben sie dann ein ganzes Spielzeug zusammen", so die Expertin.
Süßigkeiten
portionierter Tee oder Kaffee
Erinnerungen wie Fotos oder Gedanken
selbstgebackene Plätzchen
Gutscheine für gemeinsame Zeit
kleine Gedichte oder Sprüche
eine fortlaufende Geschichte
Teile von Puzzeln oder Spielzeug-Sets
Eine große Auswahl an Adventskalendern
Der Adventskalender ist auf jeden Fall ein wichtiges Element der Vorweihnachtszeit - und er gewinnt an Bedeutung. Doch warum auf einmal dieser Hype? Ursula Geismann vermutet, dass ein soziologischer Grund dahintersteckt. Pandemie, Inflation, Kriege - die Menschen sind verunsichert. Der Adventskalender sei ein Symbol der Vertrautheit, eine kleine Zuflucht, und stehe für unsere Sehnsucht nach Zuversicht und Hoffnung.
Wir haben sechs Schoko-Adventskalender zwischen 99 Cent und 11,99 Euro unter die Lupe genommen. Große Preisunterschiede also, gibt es auch große Qualitätsunterschiede?
von Anja Utfeld
mit Video
Auf diesen Trend hat auch die Industrie längst reagiert. Es gibt im Handel Adventskalender für jedes Geschlecht, jedes Hobby und jedes Interessengebiet.
Laut Ursula Geismann gewinne der private Rückzugsort immer mehr an Bedeutung. Zu Hause machten es sich die Menschen schön und gemütlich, gerade in der Weihnachtszeit. Echte Kerzen und der Adventskalender als "alter Freund" aus der Kindheit gehörten da einfach dazu.
Die 24 Kalenderinhalte einzeln in Backpapier einrollen. Beide Enden jeweils mit einem Band oder Garn umwickeln und eine Schleife machen - so, dass jedes Präsent wie ein Bonbon aussieht.
Aus Pappe Sterne ausschneiden und mit den Zahlen 1 bis 24 versehen. Auf jedes Bonbon eine Zahl kleben. Wer mag, kann die Bonbons dekorieren.
Ein ein bis zwei Meter langes Band spannen, z. B. in der Ecke eines Raumes oder an einem Regal. Die Bonbon-Päckchen mit weiteren Bändern oder Wäscheklammern an das Band hängen. Für mehr weihnachtliche Optik: Christbaumkugeln oder Weihnachtsschmuck zwischen die Bonbons hängen.