Türkischer Finanzminister: Zurück zu "rationaler" Politik

    Neuer Finanzminister Simsek:Türkei soll zurück zu "rationaler" Politik

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    Der neue türkische Finanzminister Mehmet Simsek will den Kurs unter Präsident Erdogan ändern: Haushaltsdisziplin und stabile Preise seien angesichts hoher Inflation nun die Ziele.

    Türkischer Finanzminister Mehmet Simsek
    Der neue türkische Finanzminister Mehmet Simsek will die Preise stabilisieren.
    Quelle: Reuters

    Der neue türkische Finanzminister Mehmet Simsek hat eine Rückkehr seines Landes zu "rationalen Grundlagen" in der Wirtschafts- und Finanzpolitik angekündigt. Die Türkei habe keine andere Wahl, sagte Simsek am Sonntag. "Eine regelbasierte, berechenbare türkische Wirtschaft wird der Schlüssel zur Erreichung des angestrebten Wohlstands sein."
    Hauptziele seien die Einführung von Haushaltsdisziplin und die Gewährleistung von Preisstabilität für ein nachhaltiges, hohes Wachstum. Simsek weiter:

    Transparenz, Konsistenz, Berechenbarkeit und die Einhaltung internationaler Normen werden unsere Grundprinzipien sein.

    Mehmet Simsek, neuer türkischer Finanzminister

    Mehmet Simsek war bereits Finanzminister

    Der angesehene Ökonom Simsek war bereits zwischen 2009 und 2018 Finanzminister. Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte sich bei der Stichwahl vor einer Woche in der Türkei eine weitere Amtszeit gesichert. Am Samstag stellte er seine Ministerriege neu auf und berief dabei unter anderem Simsek ins Kabinett.
    Beobachter hatten einen solchen Schritt im Vorfeld nicht ausgeschlossen und erklärt, dies dürfte eine Abkehr vom zuletzt ungewöhnlichen und nicht allgemeinen Standards entsprechenden Wirtschaftskurs der Türkei bedeuten. So hatte die Zentralbank in der Vergangenheit die Zinsen gesenkt, anstatt sie im Kampf gegen die extrem hohe Inflation anzuheben.
    Inflation in der Türkei

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    Ziel der Türkei: Inflation unter zehn Prozent

    Dahinter steckte Erdogan, der sich selbst als "Zinsfeind" bezeichnet und mit billigem Geld die Wirtschaft anschieben wollte. Als Folge wertete das aber die Landeswährung Lira drastisch ab, was das Inflationsproblem verschärfte. Die Türkei muss viele Waren und Rohstoffe importieren, die durch die schwache Lira teurer werden.
    Simsek sagte am Sonntag, es werde für die Türkei von entscheidender Bedeutung sein, die Inflation mittelfristig wieder in den einstelligen Prozentbereich zurückzudrängen. Finanzpolitische Maßnahmen und Strukturreformen würden die türkische Zentralbank bei diesem Ziel unterstützen. Inwieweit Erdogan ihm die Führung der Wirtschaft überlassen wird, bleibt abzuwarten.
    Quelle: Reuters, dpa

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