Eritrea-Festival in Stockholm: Verletzte nach Krawallen

    Eritrea-Kulturfestival:Stockholm: Dutzende Verletzte nach Krawallen

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    Am Rande eines Eritrea-Festivals ist es in Stockholm zu Krawallen gekommen, mehr als 50 Menschen wurden verletzt. Zuletzt hatte es im hessischen Gießen ähnliche Szenen gegeben.

    Bei gewalttätigen Ausschreitungen am Rande eines eritreischen Kulturfestivals sind in Stockholm mehr als 50 Menschen verletzt worden, unter ihnen mindestens acht schwer. Schwedische Medien berichteten von etwa 1.000 Gegendemonstranten, die sich am Donnerstag im Norden der Stadt versammelt und Steine auf Polizisten geworfen hätten.
    Aufnahmen zeigten Brände auf dem Festivalgelände, angezündete und zerstörte Fahrzeuge und mit Stöcken bewaffnete Männer. Augenzeugen und Reporter vor Ort sprachen von chaotischen Szenen und Schlägereien.

    Polizei: Rund 180 Festnahmen

    Rund 180 Menschen wurden laut Polizei festgesetzt, eine Person wurde demnach wegen Verdachts auf Brandstiftung festgenommen. Bis zum frühen Abend zählte die Polizei insgesamt 52 Personen mit unterschiedlich schweren Verletzungen. Die Region Stockholm sprach von 15 Menschen, die ins Krankenhaus gebracht worden seien.
    Ein Polizeisprecher sagte dem Rundfunksender SVT, dass sich außerdem drei Polizeibeamte Verletzungen zugezogen hätten. Die Polizei nahm Ermittlungen wegen gewalttätiger Ausschreitungen, Brandstiftung und schwerer Sabotage der Einsatzkräfte auf.

    Politische Gründe für die Krawalle?

    Das Festival wird seit Jahren auf einer Wiese im Norden der schwedischen Hauptstadt veranstaltet. Unmittelbar neben dem Gelände gab es demnach eine weitere Zusammenkunft, bei der die Ausschreitungen begonnen haben sollen. Wie die Zeitung "Dagens Nyheter" berichtete, stand das Festival in der Vergangenheit wegen der Einladung von Gästen in der Kritik, die die politische Führung in Eritrea unterstützen.
    Vor gut dreieinhalb Wochen hatte es ähnliche Szenen im hessischen Gießen gegeben: Gegner eines Eritrea-Festivals hatten sich auch dort gewalttätige Auseinandersetzungen mit der Polizei geliefert. Dabei wurden mindestens 26 Polizisten verletzt. Der Veranstalter, der Verein Zentralrat der Eritreer in Deutschland, gilt als regierungsnah, weshalb auch das Festival umstritten gewesen ist.
    Auch bei einem eritreischen Kulturfestival in Gießen war es zu Ausschreitungen gekommen:

    Eritrea ist international isoliert

    Eritrea mit seinen rund drei Millionen Einwohnern liegt im Nordosten Afrikas am Roten Meer und ist international weitgehend abgeschottet. Seit einer in einem jahrzehntelangem Krieg erkämpften Unabhängigkeit von Äthiopien vor 30 Jahren regiert Präsident Isayas Afewerki in einer Ein-Parteien-Diktatur das Land.
    Parteien sind verboten, die Meinungs- und Pressefreiheit stark eingeschränkt. Es gibt weder ein Parlament noch unabhängige Gerichte oder zivilgesellschaftliche Organisationen. Zudem herrscht ein strenges Wehrdienst- und Zwangsarbeitssystem, vor dem viele Menschen ins Ausland fliehen.

    Ausschreitungen in Gießen
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    Beim Eritrea-Festival in Gießen ist es am Samstag zu Ausschreitungen von Gegnern der Veranstaltung gekommen. Der zweite Tag blieb hingegen ruhig. Worum geht es bei dem Festival?
    Polizeieinsatz bei Eritrea-Festival in Gießen
    Quelle: dpa