9,3 Millionen erwartet Rente von weniger als 1.500 Euro

    Trotz Vollzeitbeschäftigung:Prognose: Millionen unter 1.500 Euro Rente

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    Nach jetzigem Stand wird fast die Hälfte der derzeit rund 22 Millionen Beschäftigten in Vollzeit weniger als 1.500 Euro Rente im Monat haben. Die Linke sieht "sozialen Sprengsatz".

    Rentner mit einem Einkaufskorb
    Auch bei einer Vollzeitbeschäftigung ist eine auskömmliche Rente nicht sicher: 9,3 Millionen in Vollzeit arbeitende Menschen erwartet Berechnungen zufolge eine Rente von weniger als 1.500 Euro, wenn ihr Einkommen nicht steigt.
    Quelle: imago/photothek

    Von den derzeit rund 22 Millionen sozialversicherungspflichtigen Vollzeitbeschäftigten in Deutschland werden nach jetzigem Stand etwa 9,3 Millionen im Alter eine monatliche Rente von weniger als 1.500 Euro erhalten. Das geht nach einem Bericht des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) aus einer Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage der Linksfraktion hervor. Der Fraktionschef der Linken, Dietmar Bartsch, sprach deswegen von einem "sozialen Sprengsatz". In dem Bericht heißt es:
    • Um auf die Altersbezüge von 1.500 Euro zu kommen, müssen Beschäftigte aktuell bei einer wöchentlichen Arbeitszeit von 40 Stunden 45 Jahre lang gearbeitet und rechnerisch einen Stundenlohn von 20,78 Euro erreicht haben - das entspreche einem Bruttomonatslohn von 3.602 Euro
    • Für eine spätere monatliche Rente in Höhe von 1.200 Euro ist demnach derzeit rechnerisch ein Stundenlohn von 16,62 Euro bei einer wöchentlichen Arbeitszeit von 40 Stunden über 45 Jahre nötig - das entspreche einem Bruttomonatslohn von 2.882 Euro
    • Bei einer Rente von 1.300 Euro wären ein Stundenlohn von 18,01 Euro beziehungsweise ein monatlicher Bruttolohn von 3.122 Euro notwendig
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    Bartsch fordert Erhöhung des Mindestlohns

    Auch die Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns ändert diese Situation dem Bericht zufolge nicht grundlegend. Auch nach dessen für Anfang 2024 geplanter Anhebung auf 12,41 Euro blieben die Empfängerinnen und Empfänger noch weit entfernt von den 16,62 Euro, die für eine spätere Rente von 1.200 Euro benötigt würden.

    Der aktuelle Mindestlohn und die geplanten Erhöhungen der Bundesregierung führen auch nach 45 Jahren Maloche in die Altersarmut.

    Dietmar Bartsch, Linken-Fraktionschef

    "Das ist zynisch und respektlos gegenüber Millionen Beschäftigten." Bartsch forderte eine Anhebung des Mindestlohns auf 14 Euro ab Januar 2024. Bartsch kritisierte, es spitze sich "die Lohn- und Rentenproblematik im Land weiter zu, wenn bundesweit fast die Hälfte der heute Vollzeitbeschäftigten im Alter eine Rente von unter 1.500 Euro erwartet".
    Im Osten sei die Situation ungleich dramatischer, hier drohe der Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger eine Rente unter 1.300 Euro. Zudem würden real die Renten in den kommenden Jahrzehnten noch niedriger ausfallen, da viele Menschen nicht auf 45 Arbeitsjahre kommen. "Das Verarmungsrisiko im Alter wird weiter ansteigen", warnte Bartsch.
    Quelle: AFP

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