Festnahmen in New York: Geheime chinesische Polizeiwache?

    FBI verkündet Festnahmen :Geheime chinesische Polizeiwache in New York?

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    In New York sollen mutmaßliche chinesische Agenten eine "geheime Polizeiwache" betrieben haben. Ihnen wird vorgeworfen, für die chinesische Regierung gearbeitet zu haben.

    Michael J. Driscol, stellvertretender Direktor des FBI New York
    Das FBI hat die Festnahme von zwei Männern bekanntgegeben, die eine "geheime Polizeiwache" für China betrieben haben sollen.
    Quelle: Reuters

    Die US-Bundespolizei FBI hat zwei mutmaßliche Agenten festgenommen, die im Auftrag Chinas am Betrieb eines illegalen "Polizeireviers" in New York beteiligt gewesen sein sollen. Den beiden Verdächtigen im Alter von 59 und 61 Jahren wird nach Angaben des Justizministeriums vom Montag vorgeworfen, für die chinesische Regierung tätig gewesen zu sein. Außerdem sollen sie Beweismaterial zerstört haben. Das Büro im Stadtteil Chinatown war nach Ermittlungen des FBI im vergangenen Herbst geschlossen worden.
    Die mutmaßlichen Agenten sollen unter anderem Chinesen in den USA bedrängt und bedroht haben, um sie zur Rückkehr in die Volksrepublik zu bewegen. Bei den Opfern soll es sich um Personen handeln, die von der Regierung in Peking als Flüchtlinge angesehen würden. Eine chinesische Stellungnahme lag zunächst nicht vor.
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    Wie Chinas Hightech-Überwachung funktioniert13.04.2023 | 13:31 min

    Bereits erste Anhörungen vor Gericht

    Die beiden Verdächtigen kommen laut dem Justizministerium aus den New Yorker Bezirken Manhattan und Bronx. Zur Staatsangehörigkeit äußerte sich das Ministerium zunächst nicht. Noch an diesem Montag standen erste Anhörungen vor Gericht auf dem Programm. Der stellvertretende Generalstaatsanwalt Matthew Olsen sagte:

    Die Volksrepublik China hat durch ihren repressiven Sicherheitsapparat eine geheime physische Präsenz in New York City eingerichtet, um Dissidenten und regierungskritische Personen zu überwachen und einzuschüchtern.

    Matthew Olsen

    Berichte über illegale "Polizeireviere" in Dutzenden Ländern

    Nach Angaben von Menschenrechtlern betreibt China weltweit mehr als hundert Büros, die als illegale "Polizeireviere" genutzt werden. Man habe 102 solcher Einrichtungen in 53 Ländern entdeckt, auch in Frankfurt, hatte die Organisation Safeguard Defenders im Dezember mitgeteilt.
    Peking hat solche Berichte immer wieder dementiert. Nach Angaben von Safeguard Defenders gibt es allein in Italien elf und in Spanien neun Büros. In Frankreich sollen es vier sein, in Großbritannien und den USA je drei.
    Quelle: dpa, Reuters

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