Boris Rhein (links) liegt in Hessen deutlich vor seiner Konkurrenz - Markus Söder (rechts) in Bayern auch.
Quelle: dpa
Gut eine Woche vor den
Landtagswahlen in Bayern und
Hessen liegen die Amtsinhaber jeweils deutlich vor ihren Herausforderern. Stärkste Kraft wäre in Bayern weiterhin die
CSU und in Hessen die
CDU, die sich dort im Vergleich zu vor drei Wochen klar verbessern kann. In beiden Ländern ist noch nicht absehbar, wer die Plätze zwei bis vier belegen wird.
Bayern: CSU weiter schwach
Wenn schon am nächsten Sonntag gewählt würde, dann ergäben sich die folgenden Projektionswerte für die Parteien: Die CSU könnte zurzeit mit 36 Prozent (
unverändert im Vergleich zu vor drei Wochen) rechnen, die
Grünen mit 16 Prozent (unverändert), die Freien Wähler mit 15 Prozent (minus eins), die
AfD mit 14 Prozent (plus zwei), die
SPD mit neun Prozent und die
FDP mit vier Prozent (beide unverändert). Die anderen Parteien erhielten zusammen sechs Prozent (minus eins), darunter keine Partei, die mindestens drei Prozent erzielen würde. Neben der Fortsetzung der Regierung aus CSU und Freien Wählern gäbe es damit auch eine Mehrheit für ein Bündnis aus CSU und Grünen.
Politbarometer Projektion Bayern 29.09.2023
Quelle: ZDF
Diese Projektionswerte geben lediglich das Stimmungsbild für die Parteien zum jetzigen Zeitpunkt wieder und stellen keine Prognose für den Wahlausgang dar. Neben den zu berücksichtigenden statistischen Fehlerbereichen von Umfragen kann es bis zum Wahlsonntag durch unterschiedliche Mobilisierungserfolge der verschiedenen Parteien noch zu Veränderungen kommen. Zudem wissen zurzeit 38 Prozent der Befragten noch nicht sicher, ob oder wen sie wählen wollen.
Bei der letzten Landtagswahl 2018 kam die CSU auf 37,2 Prozent, die Grünen kamen auf 17,6 Prozent und
die Freien Wähler auf 11,6 Prozent, die AfD kam auf 10,2 Prozent, die SPD auf 9,7 Prozent, die FDP auf 5,1 Prozent, die Linke auf 3,2 Prozent und die anderen Parteien erzielten zusammen 5,4 Prozent.
Söder liegt weit vor Hartmann
Bei der Frage, wen man lieber als Ministerpräsidenten hätte, liegt Markus Söder mit 54 Prozent weit vor dem Grünen-Spitzenkandidaten Ludwig Hartmann, für den sich nur 19 Prozent aussprechen (Rest zu 100 Prozent: "weder noch"/"kenne nicht" oder "weiß nicht").
Eine Regierung aus CSU und Freien Wählern erhält bei der Bewertung verschiedener Koalitionsmodelle die meiste Zustimmung: 46 Prozent der Befragten fänden eine Fortsetzung des aktuellen Bündnisses gut, 32 Prozent schlecht und 19 Prozent wäre es egal. Eine Regierung aus CSU und Grünen fänden nur 28 Prozent gut und eine Mehrheit von 59 Prozent schlecht (egal: zehn Prozent). Auch ein schwarz-rotes Bündnis wird deutlich abgelehnt (schlecht: 49 Prozent; gut: 29 Prozent; egal: 19 Prozent).
Bayern: Wichtigstes Problem derzeit Asyl
Das Flüchtlingsthema gewinnt in Bayern an Bedeutung.
Quelle: epa
Inzwischen ist der Themenbereich "Asyl/Flucht/Integration" mit 37 Prozent das wichtigste Problem in Bayern, gefolgt von "Energie,
Energieversorgung und
Klima" mit 30 Prozent. Vor drei Wochen lag die Energiethematik mit 36 Prozent noch klar auf Platz eins vor dem Asylthema mit 17 Prozent. Ähnliches gilt auch für Hessen, auch wenn dort die Veränderung weniger stark ausfällt
Der Wahlkampf in Bayern läuft auf vollen Touren. Welche Positionen haben beispielsweise die CSU, Freie Wähler oder die Grünen? Der Wahl-O-Mat vergleicht sie mit Ihren Interessen.
CDU könnte in Hessen klar zulegen
Hier ergäben sich die folgenden Projektionswerte: Die CDU käme zurzeit auf 32 Prozent (plus zwei), die Grünen nur noch auf 17 Prozent (minus zwei), die SPD ebenfalls auf 17 Prozent (minus zwei), die AfD auf 16 Prozent (unverändert), die FDP auf fünf Prozent (minus eins), die Linke auf drei Prozent (unverändert) und die Freien Wähler auf vier Prozent. Die anderen Parteien lägen zusammen bei sechs Prozent, darunter keine Partei, die mindestens drei Prozent erzielen würde. Damit hätte die jetzige Regierung aus CDU und Grünen weiterhin eine Mehrheit, genauso auch ein Bündnis aus CDU und SPD. Für eine Regierung aus SPD, Grünen und FDP würde es hingegen nicht reichen.
In Hessen verlieren Grüne und SPD in der Projektion.
Quelle: ZDF
Auch hier stellen die Projektionswerte keine Prognose für den Wahlausgang dar. In Hessen wissen zurzeit 32 Prozent noch nicht sicher, ob oder wen sie wählen wollen.
Bei der letzten Landtagswahl 2018 erreichte die CDU 27,0 Prozent, die Grünen 19,8 Prozent, die SPD ebenfalls 19,8 Prozent, die AfD 13,1 Prozent, die FDP 7,5 Prozent, die Linke 6,3 Prozent und die anderen Parteien zusammen 6,5 Prozent.
Hessen: Wenig Zustimmung für Nancy Faeser
Mit 44 Prozent liegt
Boris Rhein vor Tarek Al-Wazir von den Grünen, den sich 31 Prozent der Hessen als Ministerpräsidenten wünschen. Deutlich größer ist der Vorsprung des Amtsinhabers gegenüber der SPD-Spitzenkandidatin: Im Vergleich zu Nancy Faeser, für die sich 21 Prozent entscheiden, wollen 55 Prozent weiterhin Boris Rhein als Ministerpräsidenten (Rest zu 100 Prozent: "weder noch"/"kenne nicht" oder "weiß nicht").
Eine Wiederauflage der Regierung aus CDU und Grünen fänden 49 Prozent schlecht und nur 30 Prozent gut (egal: 18 Prozent). Auch eine Koalition aus CDU und SPD stößt auf mehr Ablehnung (50 Prozent) als Zustimmung (28 Prozent; egal: 20 Prozent). Eine Ampelkoalition egal unter welcher Führung wird noch deutlicher abgelehnt.
Die Hessen wählen am 8. Oktober einen neuen Landtag. Welche Positionen haben die CDU mit Ministerpräsident Rhein und die SPD mit Konkurrentin Faeser? Wie passen die zu Ihnen?
Die Umfragen zu diesem Politbarometer Extra wurden wie immer von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der Zeit vom 25. bis 28.9.2023 unter 1.222 bzw. 1.041 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten in Bayern bzw. Hessen telefonisch und online erhoben. Die Befragung ist repräsentativ für die dortige wahlberechtigte Bevölkerung. Der Fehlerbereich beträgt bei einem Anteilswert von 40 Prozent gut +/- drei Prozentpunkte und bei einem Anteilswert von 10 Prozent gut +/- zwei Prozentpunkte.
Das nächste Politbarometer Extra zu diesen beiden Wahlen sendet das ZDF am Donnerstag, den 5.10.2023 im
heute journal. Weitere Informationen zur Methodik der Umfrage und zu den genauen Frageformulierungen finden Sie auch auf
www.forschungsgruppe.de.