Montenegro: Milatovic wird neuer Präsident

    Stichwahl:Milatovic wird Präsident in Montenegro

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    Ex-Wirtschaftsminister Jakov Milatovic ist der Sieger bei der Präsidentschaftswahl in Montenegro. Damit endet nach mehr als 30 Jahren die Ära von Amtsinhaber Milo Djukanovic.

    Der Kandidat der neuen Partei "Europa Jetzt!", Jakov Milatovic, hat die Präsidentenwahl in Montenegro klar gewonnen. Der vom proserbischen Lager unterstützte Polit-Neuling brachte bei der Stichwahl am Sonntag nach Angaben von Wahlforschern 59 bis 60 Prozent der Wähler hinter sich. Der prowestliche Amtsinhaber Milo Djukanovic musste sich demnach mit 40 bis 41 Prozent der Stimmen begnügen.
    Das Ergebnis sei "keine Überraschung", sagte der Leiter des Meinungsforschungsinstituts Damar, Vuk Cadenovic. Milatovic habe es geschafft, die Gegner von Djukanovic in einer großen Bandbreite für sich zu mobilisieren. Angesichts des Gegenwindes und seiner langen Präsenz in der Politik habe sich jedoch Djukanovic "nicht schlecht" geschlagen, fügte er hinzu.

    Djukanovic gratuliert, Milatovic feiert

    Der abgewählte Präsident gratulierte noch in der Wahlnacht seinem Nachfolger.

    Das Ergebnis ist, wie es ist, und manchmal verliert man auch Wahlen.

    Milo Djukanovic, abgewählter Präsident Montenegros

    Die Bewahrung eines zivilen, multi-ethnischen Montenegros bleibe weiterhin seine Berufung.
    Milatovic ließ sich von Anhängern am Sitz von "Europa Jetzt!" feiern, die in Chören riefen: "Milo (Djukanovic), es ist vorbei!" Der Wahlsieger sagte: "Dieser Sieg wird Montenegro verändern." Kriminalität und Korruption werde es in der Politik des Landes nicht mehr geben. Der Weg nach Europa bleibe Priorität.
    Karte Montenegro
    Der neue Präsident Montenegros Milatovic gilt als dem Nachbarland Serbien zugewandt.
    Quelle: ZDF

    Ära Djukanovic in Montenegro geht zu Ende

    Mit dem Präsidentenwechsel geht in Montenegro eine mehr als drei Jahrzehnte währende Ära zu Ende, in der Djukanovic über weite Strecken die Politik des kleinen Balkanlandes an der Adria bestimmt hat.
    Der 61-Jährige hatte die ehemalige jugoslawische Teilrepublik 2006 in die Unabhängigkeit und 2017 in die Nato geführt. Zugleich war seine Regierungszeit immer wieder auch von Korruption, Vetternwirtschaft und Nähe zum organisierten Verbrechen überschattet.
    Quelle: dpa

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