Beratungen in Paris:Lemke fordert UN-Abkommen gegen Plastikmüll
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Mit Recycling werde der Plastikverbrauch nicht genug eingedämmt, sagt Umweltministerin Steffi Lemke im ZDF. Die Grünen-Politikerin fordert ein globales Abkommen zur Müllreduktion.
Deutschland habe ein "sehr hohes Müllaufkommen" und "deshalb müssen wir dagegen vorgehen", so Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne).02.06.2023 | 5:21 min
In Paris enden am heutigen Freitag UN-Gespräche über ein internationales Abkommen zur Eindämmung des Plastikmülls. Bundesumweltministerin Steffi Lemke dringt auf globale Einschnitte beim Kunststoffeinsatz. Im ZDF-Morgenmagazin sagte die Grünen-Politikerin:
Dazu sei das Problem zu groß, so Lemke weiter. "Deshalb müssen wir insgesamt in die Reduktion kommen."
Regierungsvertreter verhandeln in Paris
Einschnitte bei der Plastikproduktion seien eines ihrer Hauptziele. Lemke rechnete zugleich nicht mit schnellen Ergebnissen. Die Verhandlungen sollten ohnehin erst 2025 abgeschlossen werden, betonte die Ministerin. Dies sei allerdings "für ein globales Abkommen ziemlich schnell", fügte sie an.
Regierungsvertreter aus 175 Ländern suchen bei einem Treffen in Paris, das am Montag startete, nach Wegen für eine geringere Produktion sowie mehr Entsorgung und Recycling. Es ist die zweite von fünf Beratungsrunden.
Plastikproduktion hat sich in 20 Jahren verdoppelt
Im vergangenen Jahr hatten sich die 175 Nationen verpflichtet, bis 2024 ein rechtlich verbindliches UN-Abkommen gegen die drastisch ansteigende Plastikvermüllung von Umwelt und Meeren zustande zu bringen. Saudi-Arabien, Russland, China und Indien wollen dabei verhindern, dass der künftige Vertrag mit einer Zweidrittelmehrheit angenommen werden kann.
Plastikmüll, der zu weiten Teilen in Meeren und an Küsten landet, bleibt ein weltweit großes Problem.02.06.2023 | 2:51 min
Die weltweite Plastikproduktion hat sich in den vergangenen 20 Jahren verdoppelt und dürfte weiter steigen. Für Deutschland kündigte Lemke weitere Initiativen zur Müllreduzierung an. Es gebe hierzulande wegen eines relativ guten Systems der Mülltrennung zwar "eine gewisse Recylingquote", sagte Lemke. Insgesamt müsse das Land aber besser werden.
Im Juni werde sie eine Novelle für das Verpackungsgesetz vorlegen, kündigte Lemke an. Ziel des Vorhabens sei es, den Einsatz von Einwegmüll zu reduzieren und den von Mehrweglösungen zu fördern. Die Müllmenge solle auch insgesamt gesenkt werden.