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Nordkorea plant Satellitenstart:Japan vermutet ballistischen Raketentest
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Die japanische Küstenwache ist von Nordkorea über einen in den nächsten Tagen geplanten Satellitenstart informiert worden. Tokios Regierung vermutet etwas anderes.
Im April 2023 veröffentlichte die nordkoreanische Regierung dieses Foto eines Raketentest.
Quelle: ap
Nach eigenen Angaben plane Nordkorea den Satellitenstart zwischen dem 31. Mai und dem 11. Juni, gab die japanische Küstenwache am Montag bekannt. In Japans Hauptstadt Tokio wird vermutet, dass es sich dabei um den Start einer ballistischen Langstreckenrakete handeln wird.
Es könne sich dabei um den erwarteten Versuch handeln, einen militärischen Spionagesatelliten in Betrieb zu nehmen.
Japan warnt Schiffe vor Raketenstart
Die für die Wasserwege zuständigen Behörden in Nordkorea hätten gesagt, von dem Satellitenstart könnten das Gelbe Meer, das Ostchinesische Meer und der Osten der philippinischen Insel Luzon betroffen sein. Die japanische Küstenwache gab eine entsprechende Warnung an Schiffe heraus, die sich in dem Zeitraum in diesen Gewässern bewegen.
Tokio werde Informationen über diesen Vorgang sammeln und - in Zusammenarbeit mit den USA, Südkorea und anderen Ländern - Nordkorea nachdrücklich auffordern, auf einen Raketenstart zu verzichten, teilte das Büro des japanischen Regierungschefs Fumio Kishida auf dem Kurznachrichtendienst Twitter mit.
Auch Südkorea hat sein Nachbarland Nordkorea vor dem geplanten Satellitenstart gewarnt. Sollte der Start tatsächlich erfolgen, werde Nordkorea einen Preis dafür zahlen und schmerzvolle Konsequenzen zu spüren bekommen, hieß es in einer Erklärung des Außenministeriums in Seoul am Montag.
Nordkorea: geographisch ein Zwerg, geopolitisch aber ein wichtiger Stratege. Das Land will stärkste Atommacht werden. 01.06.2023 | 43:26 min
Nordkorea will Spionagesatelliten in Betrieb nehmen
Im Dezember hatte die selbst erklärte Atommacht Nordkorea berichtet, einen Testerfolg bei der Entwicklung eines Aufklärungssatelliten erzielt zu haben. Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hatte bei einem Besuch bei der Raumfahrtbehörde des Landes jüngst einen militärischen Spionagesatelliten in Augenschein genommen und dessen baldige Inbetriebnahme in Aussicht gestellt.
Etwa einen Monat davor, am 18. April, hatten nordkoreanische Staatsmedien berichtet, dass der "militärische Aufklärungssatellit Nummer eins" komplett sei und zum geplanten Zeitpunkt abgeschossen werden könne, wurde Machthaber Kim Jong Un zitiert.
Über welche Fähigkeiten der Satellit verfügt, ist umstritten. Einige südkoreanische Analysten haben angezweifelt, dass der Satellit hochauflösende Bilder liefern könnte. Welche Rakete zur Beförderung des "Satelliten-Testkörpers" damals verwendet wurde, war unklar geblieben. Die Raumfahrt- und Langstreckenraketen beruhen jedoch weitgehend auf derselben Technik.
Nordkorea ist untersagt ballistische Raketen zu testen
Wenige Tage zuvor hatte Nordkorea eine Interkontinentalrakete (ICBM) gestartet, die theoretisch auch US-Territorium erreichen kann. Nordkorea ist die Erprobung von ICBM und anderen ballistischen Raketen durch Beschlüsse der UN untersagt.
Solche Raketen können - je nach Bauart - mit einem oder mehreren Atomsprengköpfen bestückt werden. Das Atomwaffenprogramm Nordkoreas wird von den USA und ihrer Alliierten wie Japan und Südkorea als direkte Bedrohung wahrgenommen.
Quelle: dpa, AFP, AP
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