Israel: Waffenruhe nach fünf Tagen Gewalt mit 35 Toten

    Nahost-Konflikt:Israel: Feuerpause nach Tagen der Gewalt

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    Sie scheint zu halten: Israel und militante Gruppen im Gazastreifen haben sich auf eine Waffenruhe geeinigt. Vermittelt hat sie Ägypten. Momentan ist tatsächlich Ruhe eingekehrt.

    Eine Feuerpause zwischen Israel und der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad scheint nach fünf Tagen eskalierender Gewalt nun zu halten. Ägypten hatte die ab 22 Uhr geltende Waffenruhe im Nahost-Konflikt vermittelt. Nach kurzer Zeit nach Inkrafttreten kehrte in dem Gebiet am Abend tatsächlich Ruhe ein.

    Palästinenser erklären Kämpfe für beendet

    Dschihad-Anführer Sijad al-Nachala erklärte die Kämpfe mit Israel nach Inkrafttreten der Waffenruhe für beendet. "Unser Volk hat standgehalten und wurde nicht zerschlagen", sagte Al-Nachala in einer Videobotschaft. "Wir haben ertragen, was wir ertragen haben, um unsere vereinte, starke und unerschütterliche Haltung zu bewahren."
    In der ersten halben Stunde vor dem vereinbarten Beginn Feuerpause waren vom Gazastreifen aus noch Dutzende Raketen auf Israel abgefeuert worden. Das konnten AFP-Journalisten und Augenzeugen beobachteten. Die israelische Luftabwehr fing die Geschosse überwiegend ab, die israelische Seite flog ihrerseits weiter Luftangriffe im Gazastreifen. Den gesamten Samstag über hatten sich beide Seiten beschossen.

    Israel warnt vor weiteren Angriffen

    Israels Nationaler Sicherheitsberater Hanegb warnte nach der Einigung, dass Israel sich im Fall weiterer Angriffe verteidigen werde. Er dankte Ägypten für dessen "große Anstrengungen" bei Vermittlungen über ein Ende der Kämpfe. Ihm zufolge soll "Ruhe mit Ruhe" beantwortet werden. An diesem Sonntag sollen Armeeangaben zufolge auch israelische Straßen nahe der Grenze wieder öffnen, die aus Sorge vor Angriffen mit Panzerabwehrraketen gesperrt wurden.
    Neue Eskalation in Nahost?
    Die jüngste Gewalt zwischen den beiden Konfliktparteien war die folgenschwerste seit August 2022. Allein seit Dienstag wurden 35 Menschen getötet - 34 Palästinenser und eine Israelin.

    Ägypten brachte sich als Vermittler ins Spiel

    Ägypten hatte sich kurz nach Ausbruch der Gewalt am Dienstag - wie schon oft - als Vermittler ins Spiel gebracht. Die Verhandlungen über eine Waffenruhe verliefen zunächst jedoch stockend. Nach Armeeangaben habe es bereits am Mittwoch eine Art inoffizielle Erklärung über eine Feuerpause gegeben, an die sich Israel auch gehalten habe - bis erneut Raketen aus dem Gazastreifen geflogen seien.

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