Krawalle in Frankreich: Keine Busse und Bahnen am Abend

    Krawalle und Ausschreitungen:Frankreich: Keine Busse und Bahnen am Abend

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    Brennende Autos, Verwüstungen, Verletzte, Festnahmen: Seit Tagen toben in Frankreich Proteste und Krawalle. Deshalb sollen nun landesweit ab 21 Uhr Busse und Bahnen still stehen.

    Angesichts der gewaltsamen Ausschreitungen in Frankreich sollen im ganzen Land Busse und Straßenbahnen ab dem Abend nicht mehr fahren. Innenminister Gérald Darmanin habe die Präfekten in den Regionen angewiesen, ab 21 Uhr den Verkehr dieser Transportmittel einzustellen, teilte das Innenministerium mit.
    Auch der Verkauf von Feuerwerkskörpern, von Benzinkanistern sowie entzündlichen und chemischen Produkten solle systematisch unterbunden werden.
    Eine Einschätzung von ZDF-Korrespondent Thomas Walde:
    In der Nacht zum Freitag hatten es die dritte Nacht in Folge in mehreren Städten Frankreichs gewaltsame Ausschreitungen gegeben. Dabei wurden Geschäfte geplündert, Gebäude verwüstet und Feuer gelegt.

    Präsident kündigt mehr Mittel für das Innenministerium an

    Die Proteste entzündeten sich am Tod des 17-jährigen Nahel M.. Der Jugendliche war am Dienstag bei einer Verkehrskontrolle in der Pariser Vorstadt Nanterre von einem Polizisten erschossen worden.
    Präsident Emmanuel Macron kündigte "zusätzliche Mittel" für das Innenministerium an. Er sagte, dass weitere Polizisten für den Einsatz gegen die Zusammenstöße mobilisiert würden.

    Wir setzen diesbezüglich durch eine Reihe von Bestimmungen Kräfte frei.

    Emmanuel Macron, französischer Präsident

    Was das genau bedeutet, blieb zunächst unklar.

    Macron appelliert an soziale Netzwerke und Eltern

    Zudem forderte Macron Onlinenetzwerke zum Löschen von "besonders sensiblen" Inhalten zu den Ausschreitungen auf. Er erwarte von Plattformen wie Snapchat oder TikTok verantwortliches Handeln. Dort würden "gewalttätige Versammlungen" organisiert, auch werde bei den jungen Nutzern zu einer "Art Nachahmung von Gewalt" angeregt.
    Präsident Macron nimmt Eltern in die Pflicht:
    Unruhen in Frankreich - Präsident Macron
    Nach dem tödlichen Polizei-Schuss auf einen 17-Jährigen bei Paris kam es zu heftigen Ausschreitungen. Rund 40.000 Polizisten waren im Einsatz. Es kam zu hunderten Festnahmen.30.06.2023 | 1:51 min
    Macron appellierte auch an die Eltern, dafür zu sorgen, dass sich ihre Kinder nicht an den gewaltsamen Protesten beteiligten. Rund ein Drittel der in der Nacht von Donnerstag auf Freitag Festgenommenen seien "jung, manchmal sehr jung", fuhr Macron fort.

    Es ist die Verantwortung der Eltern, sie zuhause zu behalten.

    Emmanuel Macron, französischer Präsident

    Rund 250 Sicherheitskräfte laut Behörden bei Krawallen verletzt

    Bei Krawallen in der Nacht sind, laut Innenministerium, 875 Menschen festgenommen worden. Allein 408 Festnahmen habe es in Paris und seinen Vororten gegeben. Nach Angaben der Behörden wurden 249 Sicherheitskräfte verletzt.
    Vor allem Jugendliche gehen auf die Straße:
    "Heute Nacht haben sich unsere Polizisten, Gendarmen und Feuerwehrleute erneut mutig einer außerordentlichen Gewalt entgegengestellt", sagte Innenminister Gérald Darmanin. Gemäß seiner Anweisungen hätten sie hart gegen Randalierer durchgegriffen.

    Deutschland und weitere Länder warnen Reisende

    Deutschland, Großbritannien und die USA riefen Bürger mit Reiseplänen in Frankreich zur Vorsicht auf. Reisende sollten sich über die Lage informieren und "weiträumig Orte gewalttätiger Ausschreitungen" meiden, schreibt das Auswärtige Amt in seinen am Freitag aktualisierten Reise- und Sicherheitshinweisen.

    Orte und Zeitpunkte von Ausschreitungen sind unvorhersehbar,

    hieß es in den britischen Reisehinweisen. Das Außenministerium in London riet den Bürgern, die Medien zu beobachten und forderte sie ebenfalls dazu auf, von Unruhen betroffene Gebiete zu meiden.
    Die USA erklärten, dass US-Bürger "Massenversammlungen und Gebieten mit beträchtlicher Polizeiaktivität" aus dem Weg gehen sollten, "da diese gewaltsam werden und zu Zusammenstößen führen können".
    Quelle: AFP, dpa

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