Dreyer: Ende der Rente mit 63 wäre "rücksichtslos"

    Ende der Rente mit 63?:Dreyer: Spahn-Vorschlag "rücksichtslos"

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    Angesichts des Fachkräftemangels bringt die CDU das Aus der ungekürzten Rente mit 63 Jahren ins Spiel. Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Dreyer lehnt diese Forderung ab.

    Malu Dreyer (SPD), Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz
    Malu Dreyer (SPD), Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz
    Quelle: dpa

    Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer hat die Forderungen von CDU-Fraktionsvize Jens Spahn nach einer Abschaffung der Rente mit 63 als "ungerecht und rücksichtslos" kritisiert. Das erklärte sie gegenüber der Deutschen Presse-Agentur am Pfingstmontag:

    Es geht dabei um Menschen, die 45 Jahre gearbeitet und in die Rentenkasse eingezahlt haben.

    Malu Dreyer, Ministerpräsidentin Rheinland-Pfalz (SPD)

    "Menschen, die meist seit sie 14 Jahre alt sind, malochen", ergänzte die SPD-Politikerin. Dreyer betonte: "Herr Spahn kann sich das vielleicht gar nicht vorstellen. Es geht um Dachdecker, Verkäufer, Pflegekräfte, Arbeiter und Arbeiterinnen, die ihr ganzes Berufsleben lang hart gearbeitet und viel zum Wohlstand unseres Landes beigetragen haben."

    Dreyer: Demografie bei Rente bereits berücksichtigt

    Die Abschaffung der Rente mit 63 träfe Menschen hart, die ihr ganzes Leben lang und oft mit vollem körperlichen Einsatz hart gearbeitet haben. "Es ist für mich ein Zeichen des Respekts, dass sie nach dieser langen Zeit ohne Abschläge in Rente gehen können", betonte Dreyer.

    Deshalb empfinde ich es als rücksichtlos, dass Herr Spahn diejenigen, die nach einem langen Berufsleben mit 63 nicht mehr können, auf die Erwerbsminderungsrente verweisen will.

    Malu Dreyer, Ministerpräsidentin Rheinland-Pfalz (SPD)

    Durchschnittliches Zugangsalter der Versichertenrenten

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    Der demografische Wandel werde dabei berücksichtigt, indem mit dem Renteneintrittsalter auch das Eintrittsalter für die abschlagsfreie Rente für besonders langjährig Versicherte schrittweise angehoben werde.

    Spahn: Zwei Millionen verrentete Fachkräfte fehlen

    Spahn hatte der "Bild am Sonntag" gesagt:

    Die Rente mit 63 kostet Wohlstand, belastet künftige Generationen und setzt die falschen Anreize.

    Jens Spahn, Fraktionsvize (CDU)

    "Sie sollte sofort abgeschafft und durch eine bessere Erwerbsminderungsrente ersetzt werden", so Spahn weiter. Zwei Millionen Fachkräfte, die früher in Rente gegangen seien, fehlten nun "bitterlich". Bei SPD, Grünen und Linke stieß die Forderung umgehend auf Widerspruch.
    Voraussetzungen für die einzelnen Rentenarten:





    Ab Jahrgang 1964 abschlagsfreie Rente erst mit 65

    Die Regelung war 2014 von der damaligen schwarz-roten Bundesregierung eingeführt worden und zielt auf "besonders langjährig Versicherte", die mindestens 45 Jahre Beiträge eingezahlt haben. Vor 1953 Geborene konnten ohne Abschläge mit 63 in Rente gehen.
    Für Jüngere, die bis 1963 geboren wurden, steigt diese Altersgrenze schrittweise an. Vom Geburtsjahrgang 1964 an liegt sie dann wieder bei 65 Jahren, wie es in generellen Informationen der Deutschen Rentenversicherung heißt.
    Quelle: dpa